Gesteinproben zeigen den Weg für die B 66n

Barntrup/Blomberg-Großenmarpe. Der neue Durchstich von der Ostwestfalenstraße zur B 66 zwischen Großenmarpe und Barntrup ist Zukunftsmusik. Das Hämmern und Bohren des Geologentrupps ist es nicht. Noch einige Wochen holen Bauarbeiter auf der kurvenreichen Route über Rote Kuhle meterlange Gesteinsproben aus dem Untergrund. Sie sollen zeigen, wie und wo die B 66n am besten gebaut wird.

Realistischerweise in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts soll die neue Bundesstraße die gefährliche Strecke über Selbeck ablösen und auch die nicht minder kurvige B 1 über die Gaffel entlasten. Im nächsten Jahr will der Landesbetrieb Straßenbau (Straßen.NRW) die Vorplanung möglichst abschließen, kündigt Projektleiterin Britta Schwenker an. 2022 würden die Skizzen ans Verkehrsministerium gehen. Dann zur Bezirksregierung. Ziel: Planfeststellung, Baurecht.

Baugrund Beschaffenheit

&bdquo;Vorher müssen wir aber wissen, wie der Baugrund beschaffen ist, wo etwa der Aufbau besonders stark werden muss, wo wir extra Vorkehrungen gegen Grundwasser treffen müssen", sagt Britta Schwenker. Auch brüchige Böschungen wie an der Gauseköte können Thema sein.

Um unangenehmen Überraschungen auszuweichen, ist es denkbar, dass die Gesteinsproben, die jetzt das Licht der Welt erblicken, dazu führen, dass hier und da die abgesteckte Trasse noch einmal leicht verschoben wird. Dafür rotiert der Bohrer. Dafür füllt die Kolonne Holzkiste um Holzkiste mit der teils tatsächlich unverkennbar roten Erde. Die Boxen werden nach Worten des Projektgeologen Niko Miera vom Ingenieurbüro Dr. Spang in Witten sorgfältig beschriftet, damit sie hinterher im Labor exakt einem Bohrloch und einer bestimmten Tiefe zugeordnet werden können.

Hinab geht es bis auf sechs bis elf Meter. Die Frage, wo Grundwasser lauert, um die Baugruben zu fluten, wird teilweise sogar erst auf 15 Metern Tiefe sicher beantwortet.

Weich oder fest?

Schluff, Sand, Ton oder Kies? Kalkgehalt? Feucht, nass, trocken? Weich oder fest? Diese Fragen beantworten die Arbeiter im ersten Schritt vor Ort, ehe ein geotechnischer Gutachter später noch einmal einen Blick drauf wirft. &bdquo;Am besten baut sich eine Straße auf festem Gestein", sagt Miera. Schluff, im Klartext Matsche, ist dagegen &bdquo;unangenehm". Da drohen Setzungen – schon bald auftretende Spurrillen, Risse oder Absenkungen.

Teils arbeitet der Bohrtrupp auf dem Feld neben Detmolder Straße und Roter Kuhle, teils aber auch auf der Trasse – Autofahrer müssen zwischen Barntrup und Großenmarpe also aufpassen. Zumal die enge, von hohen Böschungen gesäumte Strecke ohnehin als anspruchsvoll gilt. Jede der 19 Bohrungen nimmt laut Straßen.NRW-Sprecher Sven Johanning etwa einen Arbeitstag in Anspruch, so dass Autofahrer insgesamt etwa vier Wochen hinter Kurven mit Überraschungen rechnen müssen.

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