Schwimmen lernen ist während der Corona-Pandemie kaum möglich

Kreis Lippe. Die dritte Welle, ein harter Lockdown – die Diskussion geht gerade in die Richtung, alles zu verschärfen. Aber in der geltenden Corona-Schutzverordnung des Landes steht ein Passus, der es derzeit erlauben würde, Kindern das Schwimmen beizubringen. In Kleingruppen von fünf Kindern ist der Besuch eines Bades in Verbindung mit einem Kursus erlaubt. Und der Kreissportbund (KSB) will genau das ermöglichen, mit einem breiten Bündnis und dem Ziel: &bdquo;Lippe lernt schwimmen".

Seit Monaten sind die Bäder dicht und Schulen können keinen Schwimmunterricht anbieten. Private Schwimmkurse fallen ebenfalls aus, es gibt lange Wartelisten, aber keine Möglichkeiten. Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft warnt seit langem davor, dass es Jahrgänge geben wird, die nicht schwimmen können. Und das aufzuholen, ist schwierig, denn Plätze in Kursen sind knapp, es rücken ständig Kinder nach.

DLRG sucht nach Möglichkeiten Im Kreis Lippe hat sich der Kreissportbund Gedanken darüber gemacht, was möglich wäre. Zunächst wurde erhoben, wo es überhaupt Wasserflächen gibt. Nicht nur die öffentlichen Bäder, die Schulschwimmbecken gehören dazu, auch Hotels oder Reha-Sportbecken wurden erfasst. Alle Anbieter wurden an einen Tisch geholt mit dem Ziel, die lippischen Kräfte in Sachen Schwimmausbildung zu bündeln. &bdquo;Wurden in der Vergangenheit die Informationen nur von den Ausrichtern und Bädern zu den Schwimmkursen dezentral im Internet zur Verfügung gestellt, so soll dies zukünftig gebündelt auf einer gemeinsamen Plattform passieren, die nicht nur Eltern sondern auch Kitas und Schulen ins Boot holt", sagt Olaf Zarges, Vorsitzender des DLRG Bezirk Lippe.

Das Bündnis will alle Mitspieler in Sachen Schwimmausbildung hinter sich versammeln. &bdquo;Schulen, Kitas, schwimmsporttreibende Vereine, Badbetreiber, Kommunen und Politik müssen Raum für die Schwimmausbildung unserer Kinder schaffen, und jeder kann seine Fähigkeiten in das Bündnis einbringen." So komme die Schwimmkompetenz quasi zu den Wasserflächen. Es brauche erweiterte Öffnungszeiten &bdquo;und hoffentlich gebe es auch mehr finanzielle Mittel für eine breitmögliche und qualitativ hochwertige Schwimmausbildung".

Einbeziehung des Ehrenamtes Angedacht ist auch die Einbeziehung des Ehrenamtes, allerdings nicht direkt in der Ausbildung der Kinder. &bdquo;Die Sicherheit steht an erster Stelle, da sollen ausgebildete Kräfte eingesetzt werden. Wir sind auch im Gespräch mit Studierenden, die die Befähigung haben", sagt Jobst Kuhlmann, Vorstandsmitglied des KSB, in einer Videokonferenz des Redaktionsteams von &bdquo;Lippepedia" . Auf der Plattform gibt es viele Angebote und Informationen für Lipper.

Das Schwimmenlernen und die Kurse sind die eine Seite, aber die Schwimmschüler, also die Kinder, müssen auch teilnehmen können. &bdquo;Das stellt Eltern unter Umständen vor Probleme, denn wenn Kleingruppen einzig möglich sind, dann heißt das, dass viele Termine angeboten werden müssen. Und die Kinder müssen ja irgendwie hinkommen, es braucht Helfer auch vor Ort, die die Bäder öffnen oder auch zum Beispiel beim Fönen der Haare helfen – das wären Aufgaben, die Ehrenamtliche übernehmen könnten. Das würde uns sehr helfen", sagt Markus Rempe, Leiter des Fachdienstes Bildung des Kreises Lippe. Die Ehrenamtsbörse des Kreises wäre da der richtige Partner, alles zusammen soll auf einer Internetseite platziert werden.

Hin- und hergerissen Das Thema ist angesichts der aktuellen Lage nicht einfach. Die aktuelle Coronaschutzverordnung erlaubt die Schwimmausbildung für Fünfer-Gruppen. &bdquo;Ich bin hin und hergerissen, auf der einen Seite sehe ich die Notwendigkeit der Schwimmausbildung, die mittlerweile mehr als ein Jahr ruht, auf der anderen Seite steht aber ein erhöhtes Infektionsrisiko", sagt Zarges. Noch im Herbst 2020 habe man bei der Überschreitung einer Inzidenz von 50 die Schwimmausbildung eingestellt &bdquo;und jetzt soll es bei einer höheren Inzidenz und hartnäckigen Virusmutationen wieder losgehen – das widerspricht sich".

In Gesprächen mit den lippischen DLRG Ortsgruppen und deren Ausbildern für das Anfängerschwimmen gebe es prinzipiell Bereitschaft für die Durchführung dieser Kleinst-Schwimmkurse. &bdquo;Doch lokal gibt es Engpässe, weil Bäder nicht geöffnet werden oder weil die Ausbilder zur Risikogruppe zählen." Diese Schwimmkurse müssten daher lokal vor Ort durch Anbieter und Badbetreiber organisiert werden und seien aufgrund der Kursgröße eher ein &bdquo;Tropfen auf den heißen Stein". Letztlich begrüße die DLRG Lippe aber die Möglichkeit, die Kleinschwimmkurse anzubieten, die abschließende Entscheidung über deren Durchführung liege aber bei den Ausbildern und Badbetreibern vor Ort.

Schwimmen lernen ist während der Corona-Pandemie kaum möglich

Pack die Badehose ein - immer mehr Menschen lernen schwimmen

Ohne Moos nix los: So viel Geld bekommen lippische Sportvereine

Erstklässlerin aus Wülfer-Bexten schwimmt allen davon

Wie OWLs Bademeister um die Sicherheit in Freibädern kämpfen

Diese drei Tipps schützen Kinder vor dem Ertrinken

Heiße Tage dünn gesät: So lief die Badesaison in Freibädern und an Seen

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus