Klinikum appelliert: "Lipper, lasst euch impfen"

Kreis Lippe. Das Klinikum Lippe appelliert eindrücklich an die Lipper, sich impfen zu lassen. &bdquo;Wir stellen seit gut einer Woche eine steigende Anzahl von Covid-Patienten fest", sagt Geschäftsführer Dr. Johannes Hütte. In Lemgo und Detmold seien jeweils wieder Covid-Stationen eingerichtet worden. &bdquo;Wir gehen davon das, dass die Zahlen weiter deutlich steigen werden." Intensivstation-Betten würden vorgehalten, um schnell reagieren zu können. Der Regelbetrieb laufe derzeit normal weiter.

Am Freitagmorgen zählte das Klinikum 20 bestätigte Covid-Fälle, sechs Patienten werden auf Intensivstationen behandelt, fünf von ihnen beatmet. &bdquo;Das ist ein deutlicher Anstieg, nachdem es wochenlang nur ein/zwei Patienten waren." Und: Das Klientel sei jünger geworden. &bdquo;Es sind nicht mehr die Hochbetagten, sondern die 30- bis 50-Jährigen." Inzidenztreiber seien also eindeutig die Jüngeren, und diese seien bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht geimpft. Wer sich trotz Impfung infiziere, zeige ja in aller Regel einen deutlich milderen Verlauf mit leichten Symptomen und lande nicht im Krankenhaus. Ärzte berichteten ihm, dass schnell absehbar sei, wer bald auf die Intensivstation verlegt werden müsse, weil die Sauerstoffsättigung nicht passe.

Belegschaft zu 75 Prozent geimpft &bdquo;Wir werben in der Belegschaft – die zu etwa 75 Prozent geimpft ist – und bei allen, mit denen wir sprechen, dass man sich impfen lassen soll." Sehr viele Nachfragen gibt es laut Hütte nach der zur Zeit diskutierten dritten Biontech- und Moderna-Impfung, dann sei das Klinikum parat und werde Hunderte durchimpfen. Der Schutz vor der Delta-Variante sei entscheidend. &bdquo;Und selbst, wenn man es bekommt, ist der Krankheitsverlauf deutlich, deutlich milder." Immer wieder ist von &bdquo;Impfdurchbrüchen" die Rede, also von komplett Geimpften, die schwer erkranken.

Professor Dr. Johannes Tebbe, Chefarzt für Gastroenterologie und Infektiologie, sagt, es sei fraglich, ob es sich bei den vollständig Geimpften mit nachweisbarer Corona-Infektion in jedem Fall um &bdquo;Impfdurchbrüche" handele. Die Definition &bdquo;Durchbruchsinfektion" setze voraus, dass eine Erkrankung trotz erfolgreicher Impf-Immunisierung eintritt. &bdquo;Dies ist für die Patienten, die wir stationär behandeln, aber nicht nachweisbar, da wir zwar wissen ob und wann ein Patient geimpft wurde, ob der jeweilige Patient aber tatsächlich erfolgreich geimpft wurde, ist unbekannt, da ein Impferfolg – also die positive Antikörperbildung nach der Impfung – nur selten überprüft wird." Und die Zahlen zeigten, dass das Risiko für Ungeimpfte deutlich höher ist, schwerer zu erkranken.

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