Fuchsjagd in Lippe ruft Tierschützer auf den Plan

Kreis Lippe . Der Hegering Begatal , Teil der Kreisjägerschaft Lippe ( KJS Lippe ), veranstaltet noch bis Freitag die sogenannte &bdquo;Raubwildwoche". Am Samstag schließt sich der Fuchsjagdtag an, der mit dem &bdquo;Streckenlegen" abschließt, bei dem die Jäger die erlegten Tiere auf einem Hof in Humfeld präsentieren.

Tierschützer von Peta üben daran scharfe Kritik und sprechen von einem &bdquo;unbegründeten Massentöten". Der Kreis Lippe betont, dass aus rein rechtlicher Sicht nichts gegen die Jagdwoche spreche. Die Kreisjägerschaft selbst bezieht klare Stellung gegen die Behauptungen von Peta .

Argument des Artenschutzes sei Augenwischerei

Die Raubwildwoche in Teilen von Barntrup und Dörentrup ist in vollem Gange. Füchse, Waschbären und Marderhunde werden dieser Tage unter anderem vermehrt geschossen. &bdquo;Dafür ist diese Zeit besonders geeignet, weil die fortpflanzungsfähigen Tiere nicht mehr für ihren Nachwuchs zu sorgen haben und die gemeinschaftliche Jagdausübung einen besseren Überblick über den Bestand verschafft", erklärt Klaudia Hugenberg, stellvertretende Vorsitzende der Kreisjägerschaft. Der Aufruf bedeute nichts anderes, als dass sich jeder in seinem Revier in dieser Zeit bemühe, jagdliche Aufgaben durch Ansitzjagd zu erfüllen. Ein Aufruf zur Massentötung, wie Peta es bezeichne, sei das nicht.

Genau das wirft die Tierschutzorganisation den lippischen Jägern aber vor. &bdquo;Jäger und Jägerinnen wollen unter dem Deckmantel des Artenschutzes möglichst viele Beutegreifer töten", schreibt Peta in einer Pressemitteilung mit Blick auf diese Woche. Die Mitglieder üben scharfe Kritik an der Jagdverbindung. Weder aus wildbiologischer noch aus gesundheitlicher Sicht bestehe ein Grund für die massenhafte Bejagung dieser Tiere. &bdquo;Das von den Jägern vorgeschobene Argument des Artenschutzes ist Augenwischerei", machen die Tierschützer deutlich.

Populationen regulieren sich auch ohne die Jagd

Die Jagd auf Füchse habe keinerlei regulierende oder reduzierende Auswirkungen auf die Population, weil Verluste rasch durch Zuwanderung und steigende Geburtenraten ausgeglichen würden.

Das zeige auch ein Blick nach Luxemburg. 2015 wurde dort ein Fuchsjagd-Verbot durchgesetzt. &bdquo;Fuchspopulationen regulieren sich aufgrund von Sozialgefügen sowie Nahrungsverfügbarkeit und Krankheiten selbst", heißt es.

Pelz tragen ist aus Sicht der J äger ressourcenschonend

Klaudia Hugenberg betont, dass diese Aussage nur für einen Naturzustand gelte, in dem keine Menschen vorkämen. Denn dort wo Menschen lebten, begünstigten beispielsweise Nahrungsreste die Population des Raubwildes. Bodenbrüter wie Fasan und Wachtel profitierten hingegen nicht von der menschlichen Besiedelung, &bdquo;sondern im Gegenteil, sie verlieren natürliche Lebensgrundlagen, wenn diese nicht durch Jäger erhalten werden". &bdquo;Dieses Ungleichgewicht muss durch jagdliche Maßnahmen ausgeglichen werden, darin sehen wir den Artenschutz verwirklicht", sagt sie.

Darüber hinaus verweist die Kreisjägerschaft Lippe auf die weitere Verwendung der Felle. Die Auskleidung von Jacken mit Plastikpelzen verunreinige die Natur. Es zeuge von der &bdquo;Naturfremde und Inkonsequenz der Jagdgegner, dass sie dazu aufrufen, diese natürlichen Ressourcen, die sich durch die Jagd ergeben, gar nicht erst zu nutzen, sondern verfallen zu lassen".

PETA fordert Jagdverbot Die Tierrechtsorganisation aber sieht in der Raubwildjagd einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und fordert die Landesregierung auf, ein Verbot der Fuchsjagd zu erlassen. Zudem appelliert Peta an die Jägerinnen und Jäger im Kreis Lippe, die Fuchsjagd aus Tierschutzgründen umgehend zu stoppen und Respekt vor dem Leben zu zeigen.

&bdquo;Bundesweit werden jährlich rund 400.000 Füchse durch Hobbyjäger getötet, allein in Nordrhein-Westfalen sind es über 49.000 Tiere. Viele von ihnen sterben einen langsamen Tod durch Fehlschüsse oder bei der grausamen Fallenjagd", wird Nadja Michler, Fachreferentin für Wildtiere bei Peta, in der Pressemitteilung zitiert. &bdquo;Es gibt keinen Grund, die nützlichen Tiere zu töten. Die Politik muss endlich handeln."

&bdquo;I deologisch begründete Hetzrede, die pseudo-wissenschaftlich daherkommt"

Die Jagd einstellen? Das komme für die lippischen Jäger jedenfalls nicht in Frage. Auch mit Blick auf Krankheiten wie Räude oder Staupe, sei es aus ihrer Sicht notwendig, Füchse, Waschbären und Co. kontinuierlich zu bejagen. &bdquo;Die Pressemitteilung von Peta verstehen wir nicht als Kritik, sondern als ideologisch begründete Hetzrede, die pseudo-wissenschaftlich daherkommt", macht Hugenberg deutlich.

Der Kreis Lippe betont indes, dass aus rechtlicher Sicht nichts gegen die Raubwildwoche in Begatal spreche. Füchse dürften grundsätzlich in der Zeit vom 16. Juli bis 28. Februar bejagt werden. So ist es in der Landesjagdzeitenverordnung festgelegt. &bdquo;Insofern handelt es sich grundsätzlich um eine rechtlich legitime Jagdausübung", heißt es auf LZ-Anfrage aus der Presseabteilung.

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