Katastrophenschutz in Lippe: Im „Fall des Falles“ sind die Abläufe klar

Kreis Lippe . Extremes Wetter und Hochwasser bergen latente Gefahren auch für Lippe, ein nur zwei Flugstunden entfernter Krieg , Versorgungsengpässe oder mögliche Cyber-Attacken sind neuere Notsituationen. CDU, Freie Wähler/Aufbruch C und FDP im Kreistag wollen wissen: Wie läuft in Lippe im Katastrophenfall die Kommunikation, wie werden die Bürger erreicht? Die Fraktionen haben einen umfangreichen Fragenkatalog vorgelegt. In der Kreistagssitzung am Montag, 28. März, bekommen sie ausführliche Antworten.

Verwaltungsvorstand Sabine Beine stellt klar: es gibt klare Kommunikationswege der Bürgermeister und Ordnungsämter, ein &bdquo;Stab für außergewöhnliche Ereignisse“ würde schnell gebildet. &bdquo;Abläufe sind vordefiniert, Katastrophenschutzpläne werden unter Beteiligung der Gemeinden alle fünf Jahre fortgeschrieben.“ Warnwege der Bevölkerung, Unterbringungsmöglichkeiten bei Evakuierungen (wie jüngst in Lage geschehen) sowie der Umweltalarmplan sind hinterlegt, auch mögliche Ereignisse im Atomkraftwerk Grohnde werden bedacht. Schutzräume wurden bundesweit abgeschafft

Wie wird gewarnt? Wichtiger Baustein sind die Sirenen, grade nachts, wenn Handys auf lautlos gestellt oder Radios ausgeschaltet sind. &bdquo;Im gesamten Kreisgebiet ist ein dichtes Sirenennetz aufgebaut worden“, berichtet Sabine Beine – es gibt rund 160 stationäre und elf mobile Sirenen. Die Kommunen stellen zudem weitere auf, gefördert vom Land. Außerdem hält der Kreis speziell Warnfahrzeuge mit Lautsprechern vor. Apps wie Kat-Warn oder Nina warnen und geben Schutzhinweise; die Rettungsleitstelle kann sich direkt ins Radio-Lippe-Programm schalten. Ständig mit im Boot: die Pressestelle des Kreises, die auch die sozialen Medien bedient.

Klar mit Nein beantwortet Sabine Beine die Frage, ob es öffentliche Schutzräume gebe. &bdquo;Die gibt es in ganz Deutschland und somit auch bei uns nicht mehr.“ Sie würden seit 2007 nach und nach geschlossen, ihre flächendeckende Bereitstellung sei nicht realisierbar. Differenzierter geht sie auf die Gefahr von Cyberangriffen ein, etwa auf die Strom-, Gas- und Wasserversorgung oder die Verwaltung. Widerstands- und Schutzmaßnahmen würden gesetzlichen Vorgeben entsprechend ständig verbessert. Rettungsleitstelle oder Kreishaus verfügten über Notstromversorgung, es gebe auch Satellitentelefone. Sollten tatsächlich sämtliche Computer ausfallen, lägen alle Unterlagen in gedruckter Form vor.

Schülerticket und Arztlotse sind Themen

Der Kreistag tagt am Montag, 28. März, um 15 Uhr in der Phoenix- Contact-Arena in Lemgo. Neben dem Katastrophenschutz geht es um einen Sachstand zu den Folgen des Ukraine-Krieges für Lippe, die Einführung des Telenotarzt-Systems und um den Haushalt 2022. Hierzu liegen unter anderem Ergänzungsanträge von CDU, Aufbruch C/Freie Wähler und FDP für einen &bdquo;Fonds für Projekte zur Verbesserung der medizinischen Versorgung“ vor, außerdem für die Etablierung eines Arztlotsen. SPD und Grüne beantragen das kostenlose Bahn- und Busticket für Schüler der kreiseigenen Schulen.

Katastrophenschutz in Lippe: Im „Fall des Falles“ sind die Abläufe klar

Kreistag Lippe: Warum es schwer wird, Mehrheiten zu finden

Wer ist drin, was ändert sich: Das ist der neue lippische Kreistag

Das ist der neue Kreistag für Lippe

Kreistag wird bunt wie nie - Schwarz-Rot hätte eine komfortable Mehrheit

So viel Geld bekommen lippische Kreistagsmitglieder im Monat

Heike Görder tritt an: Warum die Bad Salzuflerin Landrätin werden will

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €