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Straßentheater-Festival in Detmold

Nicole Ellerbrake

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Akrobatik zur Eröffnung des Straßentheaters. - © Nicole Ellerbrake
Akrobatik zur Eröffnung des Straßentheaters. (© Nicole Ellerbrake)

Detmold. Waghalsig, atemberaubend, spannend und besonders sehenswert hat die französische Compagnie „Chloé Moglia/Rhizome" das Straßentheater-Festival „Bildstörung" am Freitagabend auf der Brunnenwiese in Detmold eröffnet. Mehr als 1000 Zuschauer hatten sich in idyllischer Kulisse versammelt und die Leichtigkeit und Präzision der Künstler gespannt und gleichzeitig auch entspannt verfolgt.

Akrobatik auf der Brunnenwiese

Am Pfingstwochenende gibt es bis Montagabend an vielen verschiedenen Stationen in der Stadt abwechslungsreiche und unterhaltsame künstlerische Beiträge. Die sieben Meter hohe und 18 Meter lange monumentale und gleichzeitig schwerelos wirkende Konstruktion einer Spirale aus Stahl war ein Blickfang auf der Brunnenwiese.

Die Konstruktion der französischen Künstlerin Chloé Moglia, Gründerin der „Compagnie Rhizome", diente als Bühne für die fünf Akrobaten. Mit dem Stück „La Spire" verbanden sie Verletzlichkeit, Kraft und den furchtlosen Kampf um das Überleben mit Eleganz und Körperkunst. Die Leichtigkeit der flüssigen Bewegungen in Kombination mit den sanften musikalischen Klängen, mit denen das Stück unterlegt war, hatten auf die Zuschauer beinahe schon eine meditative Wirkung. Auf jeden Fall lud das Stück aber zum Träumen in einer entschleunigten Atmosphäre ein.

Gäste erwartet ein abwechslungsreiches Programm

26 Produktionen stehen insgesamt auf dem Programm. Dabei gibt es große Events wie die Produktion „Firebird" von Touki Depline aus den Niederlanden am Hangar. Inspiriert von Igor Strawinskys Feuervogel-Suite hat das niederländische Kollektiv den Feuervogel 100 Jahre später noch einmal erschaffen, dieses Mal für ein Orchester aus Licht, ohne Musiker, ohne Spieler, als eine rituelle Erfahrung.

619 recycelte Auto-Rückleuchten stellen den Tanz des Feuervogels dar, der aufzeigt: Die Menschheit hat den ersten Schritt in eine neue technologische Ära getan. Wir sind dabei, uns immer wieder neu zu erfinden.

Aber es gibt auch kleine Produktionen, Walking Acts oder Installationen – zum Beispiel die von Marco Barotti auf dem Marktplatz. Er zeigt eine kinetische Klangskulptur, die einem Ei ähnelt und die Auswirkungen der Überbevölkerung hinterfragt. Angetrieben von Echtzeitdaten, die vom „Worldometer" generiert werden, ändert die Skulptur ständig ihre Form. Als Heimspieler ist das Sauresani-Theater mit von der Partie.

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Mit einer Sonderseite wollen wir die schönsten Momente des Festivals einfangen. Dafür suchen wir Ihre Fotos! Senden Sie eine Auswahl Ihrer Lieblingsmotive vom Wochenende per E-Mail an redaktion@lz.de (mit Name des Fotografen und Kurzbeschreibung) und freuen Sie sich auf die Zusammenstellung der Schnappschüsse.

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