Neue Pflegeschule ist erstmal vom Tisch

Kreis Lippe. Welche Möglichkeiten sieht der Kreis, auf dem Campus in Lemgo eine Pflegeschule, eventuell gemeinsam mir einem privaten Partner als Public-Private-Partnerschip-Projekt (PPP), zu realisieren? Das hatten CDU, FDP und Aufbruch C/Freie Wähler Ende des Jahres vom Landrat wissen wollen. Schließlich steht das Thema in deren Kooperationspapier. Die Antwort gab es im Kreis-Sozialausschuss: Das Thema ruht. Es sind keine Fördermöglichkeiten in Sicht.

Die Qualität in der Pflege hänge davon ab, dass es gelinge, Fachkräfte zu binden, hatte Landrat Dr. Axel Lehmann stets erklärt. Attraktive, innovative Ausbildungsangebote seien dafür eine Grundvoraussetzung. Die Schule für Pflegeberufe Herford-Lippe GmbH stellt rund 600 Ausbildungsplätze für solche Pflegefachkräfte aus Lippe, Herford, Bad Oeynhausen und Bünde sicher. Das Klinikum Lippe und der Eigenbetrieb Schulen des Kreises hatten der Bezirksregierung Detmold vor einiger Zeit eine Projektskizze für eine "neue, innovative Pflegeschule" vorgelegt. Das Ziel der neuen Schule: "Einen kreisübergreifend vernetzten und administrierten Lernort beruflicher Bildung für die Gesundheitsberufe zu schaffen". Neue Ausbildungskapazitäten und -formen waren geplant. Dafür gibt es aber keine Landesgelder, berichtet Verwaltungsvorstand Sabine Beine.

Zwei neue Schulen, eine Verwaltung Gemeinsam mit dem Klinikum Herford und dem Kreis Herford startete der Kreis daraufhin einen neuen Versuch eines Förderantrags. Idee war, zwei Pflegeschulen in beiden Kreisen mit einer gemeinsamen Administration zu bauen. Das Zauberwort: interkommunale Zusammenarbeit.

Auch dieses Konzept habe die Bezirksregierung Detmold zwar als sehr positiv bewertet, aber Gelder gebe es auch hierfür nicht, sagt Beine und fasst zusammen: "Weitere Fördermöglichkeiten werden aktuell nicht gesehen." Eine Arbeitsgruppe (Verwaltung des Kreises Lippe, Eigenbetrieb Schulen, Lippe Bildung, Klinikum und Schulen für Pflegeberufe Herford-Lippe GmbH) tausche sich regelmäßig über aktuelle Fördermöglichkeiten aus.

"Das Baukonzept kann jederzeit umgesetzt werden" Auch weitere Optionen werden geprüft, erklärt Sabine Beine. Eine Finanzierung über Mittel der öffentlichen Hand hätte den Vorteil, dass Eigentum generiert werde. Ein Investorenmodell würde zwar möglicherweise schneller umgesetzt. Die Miete aber sei durch die Pflegeschule wie auch die weiteren integrierten Bildungsbereiche nicht zu refinanzieren, da nur Gebäudebetriebskosten über die Ausbildungsbudgets ausfinanziert seien. "Dies bedeutet, dass entweder der Klinikträger oder der Kreis die volle Höhe der Mieten aufwenden müsste, was ohne entsprechend dauerhaften Gegenwert eine fragliche Perspektive darstellt und zu einem unkalkulierbaren Kostenblock führen kann."

Eines sei aber gewiss, bekräftigt Sabine Beine: "Die Ausbildung von Pflegekräften hat für den Kreis eine hohe Priorität und stellt einen wichtigen Baustein des Zukunftszentrums Gesundheit Lippe dar." Die Arbeitsgruppe werde weiterhin Realisierungsmöglichkeiten auf dem vorhandenen Grundstück prüfen. "Das Baukonzept ist erstellt und kann jederzeit umgesetzt werden."

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