Klinikum Lippe: Die Linke fordert den Aufsichtsrat auf, sich ein vollständiges Bild zu machen

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Um das Klinikum Lippe – hier das Detmolder Haus – gibt es weiter Ärger. - © Archivfoto: Vera Gerstendorf-Welle
Um das Klinikum Lippe – hier das Detmolder Haus – gibt es weiter Ärger. (© Archivfoto: Vera Gerstendorf-Welle)

Kreis Lippe. Die Kreistagsgruppe "Die Linke" fordert den Aufsichtsrat des Klinikums auf, sich umfassender zu informieren und unbequemen Wahrheiten zu stellen. "Wenn Sie ihre Kontrollfunktion ernst nehmen, brauchen Sie doch das ganze Bild", heißt es in einer Pressemitteilung der Kreistagsgruppe. In der Sondersitzung des Aufsichtsrats des Klinikums hätten sich alle bis auf zwei Aufsichtsratsmitglieder hinter die Arbeit der Klinikleitung gestellt. Die LZ hatte berichtet. Unabhängig davon unterstützen mehr als 10.000 Unterzeichner die Aussagen und die Kritik von Professor Dr. Brune. Dadurch werde deutlich, dass es in der lippischen Bevölkerung einen großen Vertrauensverlust gegenüber der Arbeit der Klinikleitung gibt, teilt "Die Linke" weiter mit.

Die Kreistagsgruppe "Die Linke" unterstützt nach eigenem Bekunden die Forderung aus der Petition von Professor Dr. Brune. Danach müssten die Mitglieder des Aufsichtsrates in dieser Situation ein hohes Interesse daran haben, sich ein umfassendes Bild über die Probleme des Klinikums zu machen. Dazu gehörten auch Fragen der strategisch-organisatorischen Standortpolitik und der medizinischen Strategie.

Sichtweisen quer durch alle Hierarchiestufe beachten

Nur wenn der Aufsichtsrat im Besitz aller wichtigen Informationen sei, könne er seine Kontrollaufgabe tatsächlich wahrnehmen. Ein umfassendes Bild erhalte der Aufsichtsrat aber nur, wenn er sich mit den "unterschiedlichen kritischen Sichtweisen der Beschäftigten quer durch die Hierarchiestufen" auseinandersetze.

Die Akzeptanz dieser Forderung durch den Aufsichtsrat ist nach Auffassung von Ursula Jacob-Reisinger, Sprecherin der Kreistagsgruppe "Die Linke", die einzige reale Möglichkeit, das schlingernde Schiff Klinikum wieder in sicheres Fahrwasser zu bekommen. Vor dem Hintergrund der derzeitigen Berichterstattung sei das eigentlich ein Muss, denn: "Man wird das Problem nicht weiter aussitzen können. Um weiteren Schaden vom Klinikum abzuwenden und es als Arbeitgeber wieder attraktiv zu machen, muss sich dringend etwas ändern. Das pfeifen die Spatzen doch schon von den Dächern. Dazu gehört auch, Professor Dr. Brune vollständig zu rehabilitieren. Das heißt, die Abmahnung und die Kündigung sind umgehend zurückzunehmen."

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