Kreis Lippe/Hamburg. Auf der Gastronomie-Leitmesse INTERNORGA in Hamburg kamen Mitte März die Delegierten des DEHOGA Lippe wieder zusammen, um über die Situation der Branche zu diskutieren. Die zentrale Forderung der lippischen Vertreter aus dem Gastgewerbe ist ein klares Signal der Politik gegen eine mögliche Steuererhöhung, schreibt die DEHOGA in ihrer Pressemitteilung.
Im Zuge der außerordentlichen Belastungen des Gastgewerbes während der Pandemie war die Mehrwertsteuer für Restaurant- und Verpflegungsdienstleistungen - mit Ausnahme der Abgabe von Getränken - von 19 auf 7 Prozent gesenkt worden. Diese Maßnahme ist allerdings befristet bis zum 31. Dezember diesen Jahres. Sollte keine Entfristung durch die Bundesregierung beschlossen werden, steigt die Mehrwertsteuer zum 1.Januar 2024 wieder auf 19 Prozent. Der Gastronomie fehlten dann auf einen Schlag 12 Prozentpunkte Ertragskraft, heißt es.
Klares Signal von der Politik gefordert
"Die Beibehaltung des reduzierten Steuersatzes ist nicht nur eine ökonomisch überlebenswichtige Krisenhilfe, sondern Voraussetzung dafür, dass sich die Branche weiter positiv entwickeln kann", erklärte Holger Lemke, Präsident des Dehoga Lippe. Die Delegierten forderten deshalb schon jetzt ein klares Signal der Politik zur dauerhaften Entfristung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes. Die Unsicherheit, wie es ab 2024 weitergeht, bremse schon jetzt mögliche Investitionen, denn auch die Banken wissen, welchen Rückschlag die Entfristung für die Branche bedeuten würde, schreibt die DEHOGA weiter.
Zur wirtschaftlichen Situation stellten die Delegierten des DEHOGA Lippe fest, dass die Umsatzverluste weiterhin zurückgehen, aber immer noch 3,1 Prozent unter dem Vorkrisenniveau liegen. Auf die kommenden drei Monate blicken die Hoteliers und Gastronomen laut einer DEHOGA Umfrage zusehends positiver. 32,7 Prozent der befragten Betriebe rechnen mit einer Verbesserung ihrer Umsätze. Diesen stehen 20,1 Prozent mit negativen Geschäftserwartungen gegenüber. 47,2 Prozent der Befragten rechnet mit einer gleichbleibenden Geschäftslage. Der Kostendruck für die Betriebe ist allerdings nach wie vor immens. Als größte Herausforderungen nennen die Betriebe steigende Energiekosten (80,1 Prozent), gefolgt von höheren Lebensmittelpreisen (77,4 Prozent). An dritter Stelle nennen die Unternehmer die zunehmende Bürokratie (66,2 Prozent).
Verlässliche Perspektiven gefragt
Die lippischen Vertreter aus dem Gastgewerbe wünschen sich, dass die Politik die Betriebe nicht mit immer neuen Bürokratieauflagen und Reglementierungen belastet, sondern eine Entlastung in Form einer dauerhaften Geltung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes für Speisen in Restaurants beschließt. "Sieben Prozent müssen bleiben“, so Verbandspräsiden Holger Lemke, „Unsere Branche braucht verlässliche Perspektiven statt mehr Bürokratie.“