Klinikum-Initiative ruft zur Demo auf

Kreis Lippe. Das Aktionsbündnis Klinikum Lippe hat nach eigenen Angaben 1000 Unterschriften gesammelt - Befürworter eines Untersuchungsausschusses, der Antworten auf Fragen zu den jüngsten Ereignissen im Klinikum Lippe geben soll. Die Unterschriften sollen am Montag, 12. Juni, vor der Kreisausschuss-Sitzung an den Landrat übergeben werden. Wie berichtet, empfiehlt Dr. Axel Lehmann der Politik, einen solchen Ausschuss abzulehnen. Der Kreistag habe über die Gremien ausreichend Kontrollbefugnisse gegenüber der Klinik, außerdem sprächen rechtliche Gründe dagegen. Der Kreisausschuss berät zunächst über den Antrag, dann der Kreistag abschließend eine Woche später, am 19. Juni.

Das Aktionsbündnis ruft für den 12. Juni, 14 Uhr, zu einer Versammlung und Kundgebung vor der Kreisverwaltung auf. Die Fraktionsvorsitzenden und Sprecher der Wählergemeinschaften und Gruppen seien eingeladen worden, dort in kurzen Statements ihre Position zur Forderung nach einem Untersuchungsausschuss vorzutragen, berichtet Sprecher Walter Brinkmann.

Antworten auf 29 Fragen gefordert Unter anderem will das Aktionsbündnis Erklärungen zu unbesetzten Stellen, eventuell gezahlten Summen für Auflösungsverträge, für die "häufigen Wechsel in den Personalleitungen", zu den Überlastungsanzeigen der Mitarbeiter, die Zahl der Azubis und Beschäftigungsangebote für diese und weitere Informationen. Insgesamt gibt es 29 Fragen.

Noch kein Thema zum Zeitpunkt der Antragstellung war, dass die langjährige Leiter des Brustzentrums in Lemgo , Dorothé Düpont , das Haus verlassen wird. Gemeinsam mit ihr wechselt auch Oberärztin Daria Gordienko nach Herford. Universitätsprofessorin Dr. Beyhan Ataseven, Nachfolgerin von Privatdozent Dr. Andreas Luttkus auf der W3-Universitätsprofessur für Gynäkologie und Geburtshilfe, Schwerpunkt Gynäkologische Onkologie, übernimmt die Leitung des Brustzentrums kommissarisch.

Die CDU-Kreistagsfraktion teilte mit, die Kündigung &bdquo;außerordentlich zu bedauern“; die große Lücke werde langfristig nur schwer zu schließen sein. Die CDU gehe davon aus, dass das Klinikum große Anstrengen unternommen habe, um diese Kündigung abzuwenden, Düponts Gründe seien aber zu akzeptieren. "Wir wünschen uns im Sinne der so wichtigen ärztlichen Versorgung unserer Bürgerinnen, dass es unter der Leitung der erfahrenen Universitätsprofessorin Dr. Beyhan Ataseven gelingt, mit dem Team des Brustzentrums an die gute Arbeit von Frau Düpont anzuknüpfen und diese in ihrem Sinne fortzuführen."

All diesen Entwicklungen sähen Landrat, Aufsichtsrat und die Mehrheit des Kreistages mehr oder weniger tatenlos zu, analysiert das Aktionsbündnis. "Daran ändern auch ein paar schön gedachte Besuche des Landrats im Klinikum nichts." Weder die Beschäftigten im Klinikum noch die Patientinnen und Patienten hätten eine gute Lobby.

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