So sieht der Plan für Lippes Verkehr der Zukunft aus

Kreis Lippe. Mit dem Masterplan Mobilität will der Kreis ein verbindliches Papier entwerfen, um den Bürgern individuell passende Lösungen für ihre Verkehrsnutzung bieten zu können. Und auch, um den Klimaschutz voran zu treiben. Bis Ende 2024 soll Mobilitätskonzept stehen. Doch für die Umsetzung von Projekten bedarf es eines Rahmens, in dem Strategien, Maßnahmen und Akteure zielgerichtet zusammengeführt werden, erklärt der Kreis. Deshalb werden Bürger, aber auch Kommunen, Verkehrsträger, Wirtschaft und Politik eingebunden.

Doch was für Maßnahmen könnte es geben? "Wir gehen immer weiter weg vom klassischen ÖPNV", weiß Achim Oberwöhrmeier, Geschäftsführer Kommunale Verkehrsgesellschaft Lippe (KVG). Heißt, es brauche vernetzte Systeme, die es zum Teil auch schon gebe, wie er betont. Etwa, dass ein Fahrgast im Bus sitzen bleiben kann, wenn dieser aus dem Zuständigkeitsbereich der KVG in den des Stadtbus Bad Salzuflen wechselt. Denn dem Fahrgast sei schließlich nur wichtig, anzukommen.

Schnellbus, Radverkehr und Co. Oder das Schnellbuslinien ausgebaut werden, die dann eben nicht mehr jede Haltestelle anfahren. Doch hier müsse dann auch ohne Probleme - idealerweise mit anderen Verkehrsmitteln wie dem Rad - hinkommen. Und sein Rad sicher unterbringen. Oder On-Demand-Dienste (zu deutsch: auf Abruf) wie die "Limo" auszubauen. Ein Angebot der KVG, das in Lage gestartet mittlerweile auch im lippischen Südosten anzutreffen ist . Das Angebot orientiert sich, anders als bei einem Linienverkehr, nicht an festen Fahrplänen, sondern an den tatsächlichen Fahrtwünschen der Kunden. Statt auf einem festen Linienweg wird zwischen Start- und Zielhaltestelle die effizienteste Route gefahren.

Apropos Rad: Wie Thomas Hilker, stellvertretender Leiter des Eigenbetrieb Straßen des Kreis Lippe, betont, sei dieser bereits seit 2007 in der "Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise NRW" aktiv und seit 2019 Mitglied beim "Zukunftsnetz Mobilität NRW". Gemeinsam mit den Kreisen Paderborn, Gütersloh, Herford, Höxter, Minden-Lübbecke und der Stadt Bielefeld ist das Projekt "Radnetz OWL" etabliert worden, um den Radverkehr zu stärken und Lücken in den Radwegen zu schließen.

Weitere Ansätze sind die Errichtung von Mobilstationen, das Projekt "HyDrive" wiederum beschäftigt sich mit der Nutzung von Wasserstoff.

Ablauf bis zum Maßnahmenkonzept Derzeit werde geschaut, was an Projekten es gibt. Aber auch, was in Sachen Verkehr gut läuft und was nicht. Hier sind auch die Bürger gefragt: Einige Vorschlage sind auf der Plattform Lipps ( www.lippe-mitgestalten.de ) bereits eingegangen, viele betreffen den Radverkehr, aber auch den Einsatz von Schnellbussen.

Dann soll geschaut werden, was für konkrete Ziele formuliert werden können, bevor anhand von Prognosen und Szenarien Maßnahmen entwickelt werden. Auch hier sollen die Lippe wieder beteiligt werden. Schlussendlich steht dann Ende kommenden Jahres ein Konzept, dass von den Bürgern bewertet und dessen Maßnahmen nach und umgesetzt werden sollen.

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