Oerlinghausen. Ausgesuchte Wikinger-Fans treffen sich am Samstag und Sonntag, 16. und 17. September, im Freilichtmuseum Oerlinghausen zu den Wikingertagen, die als eine der traditionsreichsten Veranstaltungen dieser Art in Europa gilt. Im inzwischen 28. Jahr kommen laut Pressemitteilung der Veranstalter mehr als 60 Wikingerdarstellerinnen und -darsteller aus Deutschland, den Niederlanden, England und Polen nach Lippe.

Auf dem Programm stehen verschiedene Vorführungen und Mitmachaktionen: "Kampfschauen, Schmieden, Perlenmachen, Brettchenweben, Kochen und viele kleine Aktionen prägen den besonderen Charakter der Oerlinghauser Wikingertage. In diesem Jahr neu dabei ist ein Tätowierer, der vor Ort Wikinger-Tattoos sticht. Und am Sonntag kommt erstmals ein Falkner", machen die Organisatoren Lust auf einen Besuch.
Wikinger haben Lippe durchkreuzt
"Skandinavien war im Mittelalter das große Exportgebiet für Raubvögel. Die Beizjagd war in dieser Zeit beim Adel ausgesprochen beliebt. Lippe gehört sicher nicht zu den Kerngebieten der Wikinger, aber das Gebiet wurde von Wikingern durchkreuzt: Im Jahr 782 kam etwa ein Däne mit dem Namen Halfdan auf dem Hoftag Karls des Großen in Bad Lippspringe", erklärt das Museum den Hintergrund für den Falkner-Besuch.
Mit den „Wikingertagen“ möchte das Archäologische Freilichtmuseum den Besuchern Lust aufs Frühmittelalter zu machen. Geboten bekommen die Besucher ein umfassendes Bild von Mitteleuropa in dieser Zeit. Und so etwas funktioniert nur mit einer für alle verständlichen Botschaft - Wikingern eben.
Bei den Oerlinghauser Wikingertagen treffen die Besucher auf wenige Klischees. "Hier ist Vielfalt Trumpf. Nicht nur die klassischen Wikinger-Darsteller, sondern auch Slawen, Ostwestfalen, Kiewer Rus und vielleicht sogar ein Sarazene werden dabei sein. Dieses bunte Bild dürfte dem damaligen Leben recht nahekommen", heißt es in der Einladung weiter. Besucher können die Darsteller auch ansprechen. "Jeder wird eine fundierte Auskunft erhalten", versprechen die Veranstalter. Das sei neben dem einzigartigen Ambiente des Museums der große Unterschied zu kommerziellen Mittelalterveranstaltungen.