So reagiert das Klinikum Lippe auf die Pläne von Gesundheitsminister Laumann

Kreis Lippe. Am Freitag hatte das NRW-Gesundheitsministerium (MAGS) den Kliniken mitgeteilt, welche Leistungen sie zukünftig anbieten sollen - und welche gestrichen werden. Nun können die Kliniken hierzu bis 11. August Stellung nehmen. &bdquo;Alle Stellungnahmen werden ab Ende der Sommerferien 2024 vom Ministerium geprüft und bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt“, heißt es vom MAGS.

Auch für das Klinikum Lippe sind Streichungen geplant . So soll es künftig kein Perinatalzentrum Level 1 mehr vorhalten. Bereits im vergangenen Jahr war das Thema, denn Detmold erfüllt die Mindestzahl von 25 Fällen pro Jahr nicht. Im vergangenen November hieß es aber, trotz der nur 21 Fälle im Zeitraum vom 1. Juli 2022 bis zum 30. Juni 2023 sollte es bei Level 1 bleiben.

Keine Versorgung von Extremfrühchen Nun sieht die NRW-Krankenhausplanung eben doch eine Herabstufung auf Level 2 vor. Drei Level-1-Perinatalzentren in OWL sollen bleiben: das evangelische Klinikum Bethel, das Johannes-Wesling-Klinikum Minden sowie das St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn.

Bei der Frühchenversorgung gibt es die Unterteilung in Perinatalzentrum Level 1, Level 2 sowie Kliniken mit perinatalem Schwerpunkt. Bei Level-1-Perinatalzentren geht um die Erstversorgung der wenigen extremen Frühchen und nur um die erste kritische Phase. Größere Frühgeborene und normale Neugeborene können auch weiterhin in Lippe versorgt werden. Wie Sprecher Christian Ritterbach ankündigt, will das Klinikum aber im Rahmen des Anhörungsverfahrens Argumente vorbringen, um den Level-1-Standard in Detmold zu halten.

Allerdings haben Eltern von Frühchen, die sich im Verband &bdquo;Das frühgeborene Kind“ engagieren, bereits betont, eine Versorgung in spezialisierten Kliniken mit höheren Fallzahlen - wenn auch etwas weiter entfernt - vorzuziehen. Das evangelische Klinikum Bethel ist etwa 30 Kilometer vom Klinikum in Detmold entfernt, das Johannes-Wesling-Klinikum in Minden rund 55 Kilometer und das St. Vincenz-Krankenhaus in Paderborn circa 32 Kilometer.

In Detmold gibt’s weiter künstliche Kniegelenke &bdquo;Im Grundsatz sind wir zufrieden mit den Vorgaben des Ministeriums“, erklärt Kliniksprecher Christian Ritterbach. Neben der Frühchenversorgung wolle sich das Klinikum Lippe auch für die Ösophaguschirurgie in der Visceralchirurgie ( operative Eingriffe am Verdauungstrakt, nämlich an Speiseröhre und Magen ) einsetzen.

Und was Kliniksprecher Christian Ritterbach überdies betont: &bdquo;In Detmold werden selbstverständlich weiterhin künstliche Knie- und Hüftgelenke eingesetzt.“ Gestrichen werden soll hier lediglich die Revision, also etwa der Austausch einer vorhandenen Endoprothese. Ebenso würden Dialysepatienten weiter in Detmold behandelt, erklärt der Pressesprecher.

Richtig sei allerdings, dass in Lemgo keine Stammzelltransplantation stattfinden soll. &bdquo;Das war aber auch nicht beantragt“, stellt Ritterbach richtig. Das Universitätsklinikum OWL - also Fachkliniken der drei Krankenhäuser Evangelisches Klinikum Bethel, Klinikum Bielefeld und Klinikum Lippe - will und werde sie im Zusammenschluss anbieten. Und zwar im Klinikum Bielefeld Mitte. Das wiederum hat auch das Ministerium so vorgesehen. &bdquo;Für die Patienten ändert sich in soweit also nichts.“

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