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Lipper sollen Konten kontrollieren - Daten-Diebe bestellen 4600 Deutschlandtickets

Martin Hostert

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Kriminelle betrügen beim Kauf von Deutschlandtickets. - © picture alliance/dpa
Kriminelle betrügen beim Kauf von Deutschlandtickets. (© picture alliance/dpa)

Kreis Lippe. Betrüger haben sich mit Kundendaten, die sie im Internet zusammengeklaut haben, als vermeintliche Neukunden der Kommunalen Verkehrsgesellschaft (KVG) ausgegeben und bei ihr per Lastschrift Deutschlandtickets gekauft. Die Polizei Lippe ermittelt und berichtet von 4600 Neuregistrierungen aus ganz Deutschland, die KVG habe bereits bei 2200 dieser „Kunden“ die 49 Euro abgebucht. Sie wird diese nun zurücküberweisen.

Deutschlandweit berichteten Verkehrsunternehmen von dieser Masche, heißt es von der Kreis-Pressestelle. Die KVG rufe jeden dazu auf, Kontoauszüge auf unerklärliche Abbuchungen eines Deutschlandtickets zu prüfen und das falsch abgebuchte Geld zurückzufordern. Auch die Bank und die Polizei sollten informiert werden. Personenbezogene Daten aus der Lippemobil-App seien nicht gestohlen worden.

Der KVG ist also kaum finanzieller Schaden entstanden, sie hat mit den Betrügereien und Rückzahlungen aber reichlich zu tun. Doch auch die Betrüger haben wenig von ihren ergaunerten Deutschlandtickets: Vorsorglich hat die KVG alle zwischen dem 27. Juni und dem 2. Juli per Lastschriftverfahren über die Lippemobil-App gekauften Tickets gesperrt. Die wenigen dort auf diese Weise bezahlten „echten“ Deutschlandtickets funktionieren also auch nicht mehr - sehr wohl aber die von älteren Bestandskunden.

Kunden, die nun Probleme mit dem Deutschlandticket haben, mögen sich bitte bei der Infothek der KVG unter Tel. (05261) 6673950 melden, deren Konten würden wieder freigeschaltet. Insbesondere diese bittet die KVG um Verständnis für die Unannehmlichkeiten. Sie ruft jeden dazu auf, Kontoauszüge auf unerklärliche Abbuchungen eines Deutschlandtickets zu prüfen und das falsch abgebuchte Geld zurückzufordern.

Aktuell ist ein Kauf von Tickets über die Lippemobil App per SEPA-Lastschriftverfahren gesperrt. Ein Kauf per PayPal oder Kreditkarte ist weiter möglich.

Die genauen Hintergründe, Ziele und Identitäten der Täter seien noch unklar und Gegenstand laufender Ermittlungen, heißt es im Polizeibericht. Geschädigte, die verdächtige Kontobewegungen bei sich festgestellt haben, werden gebeten, online Anzeige zu erstatten: https://internetwache.polizei.nrw/ich-moechte-eine-anzeige-erstatten

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