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Lippes Landwirte warnen vor Afrikanischer Schweinepest

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Sommerzeit ist Reisezeit. Angesichts der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest in Hessen sorgen sich die heimischen Schweinehalter um ihre Tiere und rufen zu erhöhter Wachsamkeit auf. - © WLV/Peter Lessmann
Sommerzeit ist Reisezeit. Angesichts der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest in Hessen sorgen sich die heimischen Schweinehalter um ihre Tiere und rufen zu erhöhter Wachsamkeit auf. (© WLV/Peter Lessmann)

Kreis Lippe. Sommerzeit ist Reisezeit. Da sich die Afrikanische Schweinepest in Hessen ausbreitet, sorgen sich die heimischen Schweinehalter im Kreis Lippe ebenfalls um ihre Tiere. "Wir bitten daher alle Urlaubsreisenden um erhöhte Wachsamkeit", wird der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Lippe, Dieter Hagedorn, in einer Pressemittelung zitiert. Er appelliert laut Mitteilung an Reisende, Camper und Ausflügler, keine Lebensmittelreste in der Landschaft zu hinterlassen und auch nicht in offenen Mülleimern zu entsorgen. "Wildschweine finden mit ihren guten Nasen diese Leckereien schnell, können sich anstecken", so Hagedorn.

Afrikanische Schweinepest breitet sich weiter aus

Nach einem Ausbruch im Juni im Landkreis Groß-Gerau in Hessen bei einem Wildschwein breite sich die Schweinepest weiter aus. In Hessen seien inzwischen neun mit der Afrikanischen Schweinepest infizierte Wildschwein-Kadaver bestätigt worden. Nun gebe es einen ersten Ausbruch bei Hausschweinen. Eine Kleinsthaltung mit neun Hausschweinen habe es getroffen. Außerdem meldet Rheinland-Pfalz zwei Verdachtsfälle bei Wildschweinen, heißt es weiter.

Lebensmittel, die Fleisch von betroffenen Schweinen enthalten und nicht ausreichend erhitzt wurden wie Rohwurst oder Schinken stellten ein erhebliches Gefahrenpotenzial dar. "In jedem Fall sollten Speisereste nur in verschlossene Abfallbehälter geworfen werden“, erläutert der Vorsitzende. Darüber hinaus könne das Virus durch kontaminierte Gegenstände wie Schuhwerk, Werkzeuge, Jagdausrüstungen, Fahrzeuge etc. verbreitet werden. Die hochansteckende Virusinfektion führe sowohl bei Haus- als auch bei Wildschweinen zu einer schweren Erkrankung und sei fast immer tödlich. "Ein Ausbruch bei Wild- oder Hausschweinen kann zu katastrophalen wirtschaftlichen Folgen führen", schildert Hagedorn. Eine Ansteckungsgefahr für den Menschen bestehe allerdings nicht.

Was ist die Afrikanische Schweinepest?

Die Afrikanische Schweinepest wurde erstmals 1921 in Kenia beschrieben und ist in Afrika südlich der Sahara weit verbreitet. Sie ist eine fieberhafte, hoch ansteckende Allgemeinerkrankung der Haus- und Wildschweine mit seuchenhaftem Verlauf, hoher Krankheitshäufigkeit und hoher Sterblichkeit. Verursacht wird die Erkrankung durch ein Virus. Seit 2007 kam es zur Ausbreitung der Schweinepest im Osten Europas.

Für den Menschen und andere Haustierarten ist die Afrikanische Schweinepest nicht gefährlich. Selbst der Verzehr infizierten Schweinefleisches birgt kein gesundheitliches Risiko.

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