Kreis Lippe. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat im vergangenen Jahr rund 251,1 Millionen Euro (2022: 225,2 Millionen Euro) im Kreis Lippe ausgegeben. Darauf weist der LWL in einer Pressemitteilung hin.
Der Kreis Lippe als LWL-Mitglied habe im selben Jahr einen Mitgliedsbeitrag von rund 109,8 Millionen Euro (2022: 97,9 Millionen Euro) an den Kommunalverband gezahlt. Die Differenz zwischen Ausgaben und Einnahmen stammt nach Angaben des LWL im Wesentlichen aus zusätzlichen Bundes- und Landesmitteln, die der LWL verwaltet. In der LWL-Landschaftsversammlung ist der Kreis Lippe durch die Abgeordneten Birgit Tornau (CDU), Heinrich Zertik (CDU) und Antonius Grothe (SPD) vertreten.
LWL unterstützt 4100 behinderte Menschen
Im vergangenen Jahr unterstützte der LWL mit dem größten Teil seiner Ausgaben insgesamt rund 4100 (2022: 4100) behinderte Menschen im Kreis Lippe. Insgesamt flossen 128,3 Millionen Euro (2022: 113,7 Millionen Euro) in diese sozialen Aufgaben.
Dazu gehört unter anderem auch, dass Menschen mit Behinderung arbeiten können, oft in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Der LWL finanzierte im Jahr 2023 in Lippe insgesamt 1709 (2022: 1732) Arbeitsplätze für Menschen mit wesentlicher Behinderung in Werkstätten.
Ziel müsse es aber sein, so viele Menschen wie möglich auf dem sogenannten ersten Arbeitsmarkt in Betrieben und Verwaltungen zu beschäftigen. „Bis zum Jahr 2030 wollen wir mit unserem Programm 'Aufbruch' drei mal zehn Prozent erreichen", wird der Direktor des LWL, Dr. Georg Lunemann, in der Pressemitteilung zitiert. „Dafür wollen wir die Zahl der Menschen mit Behinderung in den Werkstätten um zehn Prozent absenken und diese Menschen möglichst in den ersten Arbeitsmarkt bringen. Wir wollen zweitens als LWL unsere eigene Schwerbehindertenquote auf zehn Prozent hochschrauben, doppelt so viel wie vorgeschrieben. Und wir wollen drittens gemeinsam mit den Arbeitsagenturen und Arbeitgebern die Arbeitslosenquote von Menschen mit Behinderung bis zum Jahr 2030 um zehn Prozent senken."
Betriebe, die die sogenannte Schwerbehindertenquote von fünf Prozent unterschreiten, entrichten eine Ausgleichsabgabe an den LWL. Aus diesen Mitteln investierte der LWL nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr rund 2,7 Millionen Euro (2022: 2,2 Millionen Euro) im Kreis Lippe, um Menschen mit Behinderung ins Arbeitsleben zu integrieren.
Für ein selbstbestimmtes Leben
„Im vergangenen Jahr unterstützte der Kommunalverband 1086 (2022: 1003) Menschen im Kreis Lippe dabei, alleine oder mit anderen in der eigenen Wohnung leben zu können“, heißt es weiter. Inklusion werde beim LWL schon von klein auf gefördert: Damit 550 (2022: 523) behinderte Kinder zusammen mit Kindern ohne Behinderung eine Regel-Kindertageseinrichtung im Kreis Lippe besuchen konnten, habe der Landschaftsverband im Jahr 2023 rund 4,4 Millionen Euro (2022: 4,1 Millionen Euro) gezahlt. Insgesamt hätten im vergangenen Jahr 169 (2022: 174) Kinder mit Behinderung in Lippe eine Förderschule des LWL besucht.
„An Entschädigungsleistungen zahlte das LWL-Amt für Soziales Entschädigungsrecht im Jahr 2023 in Lippe rund 3,4 Millionen Euro (2022: 4,0 Millionen Euro), unter anderem an Kriegsopfer und Hinterbliebene. Im Kreis Lippe arbeiteten im vergangenen Jahr 190 (2022: 187) Menschen im Dienst des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe“, nennt der LWL weitere Zahlen.