Warum die „Nationalparkfreunde OWL“ gegen Windkraftanlagen auf der Gauseköte sind

Kreis Lippe. Gegen den Bau von sieben Windenergieanlagen auf der Gauseköte sind beim Kreis Lippe diverse Einwendungen eingegangen; die Frist dafür ist nun verstrichen. Das Genehmigungsverfahren läuft. Auf den letzten Drücker haben die &bdquo;Nationalparkfreunde OWL“ nun ihre Bedenken geäußert.

Der Verein mit Sitz in Horn-Bad Meinberg habe sich vor einem Jahr gegründet, um Befürworter in der Bevölkerung und Politik für einen zweiten Nationalpark in NRW, vorrangig in OWL, zu gewinnen, schreiben Günter Till und Diana Ammer im Namen des Vereins. Dabei setze der Verein insbesondere auf Flächen im Bereich des Eggegebirges und des Teutoburger Waldes und, nach Ablauf der militärischen Nutzung, auf die Senne. &bdquo;Wir wollen wissenschaftlich fundiert die Diskussion bereichern und versachlichen sowie über die Chancen und nachweislich positiven Entwicklungen aller Nationalparke informieren.“ Die Mitglieder sähen es als Verpflichtung an, sich dafür einzusetzen, &bdquo;unser Naturerbe für künftige Generationen zu erhalten, zu pflegen und erlebbar zu gestalten.“

&bdquo;Natur- und Artenschutz nicht genügend berücksichtigt“ Der Verein positioniert sich daher klar gegen die Windenergieanlagen (WKA) auf der Gauseköte. So seien Belange des Natur- und Artenschutzes nicht ausreichend bei der Planung berücksichtigt worden, schreibt er an den Kreis: &bdquo;Der Erhalt der natürlichen CO2-Speicher, also der Wälder, Moore und der unversiegelten naturnahen sowie der landwirtschaftlichen Flächen, ist jedoch elementar für den Kampf gegen den Klimawandel.“

Auch widersprächen die Planungen wesentlichen Schutzmaßnahmen und Festlegungen für mehr Wildnisentwicklung in NRW: &bdquo;Es ist davon auszugehen, dass seltene und schützenswerte Arten wie Wildkatze, Schwarzstorch, Uhu, Rotmilan, Wespenbussard, Fledermäuse und viele andere durch dieses Vorhaben stark beeinträchtigt oder sogar verdrängt werden.“ Klimaschutz-Gründe sprächen ebenfalls gegen die WKA: &bdquo;Der großflächige und dauerhaft gesicherte Schutz unserer Mittelgebirge ist essenziell für das Regionalklima.“ Durch die Versiegelung von erheblichen Bereichen sei die Region den negativen Folgen und Risiken des Klimawandels, wie Starkregen oder Stürme, vermehrt ausgesetzt. Überall auf den vorgesehenen Flächen sei die Naturverjüngung und der erneute Aufwuchs weit fortgeschritten, oder es existiere sogar ein funktionaler, gesunder Wald. Die Wasserspeicherfähigkeit der Böden würde durch den WKA-Bau stark beeinträchtigt. &bdquo;Eigentlich klimafreundliche Technologien wie Windkraftanlagen rechtfertigen nicht diesen erheblichen Eingriff in die Natur.“

Sorge um die Trinkwasserversorgung Sorgen machen sich die Nationalparkfreunde auch um die Trinkwasserversorgung. “Das Paderborner Tiefenwasser regeneriert sich fortlaufend über die Niederschläge, die im Karstgebiet der Egge abregnen und versickern.“ Der Flächenverbrauch in OWL sei insgesamt viel zu hoch, deshalb sollten alternative Standorte gefunden und die Nachnutzung von schon versiegelten Flächen und flächensparende Bebauung konsequent umgesetzt werden. &bdquo;Immer noch werden viel zu viele Flächen auch unter dem Aspekt ,Klimaschutz` verbraucht, was zu der immens voranschreitenden absurden Situation des Flächenfraßes für Windkraftanlagen und Stromtrassen führt.“

Die geplanten Windkraftanlagen würden also wesentliche Ziele für den Schutz des Klimas, der Artenvielfalt und der Natur konterkarieren und andere Bestrebungen zunichtemachen. Der Erhalt und Schutz des Waldes und der gesamten Natur auf der Kammlage des Teutoburger Waldes seien zudem &bdquo;elementar für den Tourismus in der gesamten Region.“

4000 Unterschriften Mehr als 4000 Bürger haben unterdessen mit ihrer Unterschrift Nein zu dem Bau von Riesenwindrädern gesagt, berichtet Dorothee Friebel von der &bdquo;Initiative naturfreunde-teuto“. Sie hatte seit Juni in Schlangen und Detmold gesammelt. Hinzu kämen mehr als 2200 Unterstützer der Online-Petition &bdquo;Keine Windräder in Süd-Detmold“.Die Initiative sieht Umweltgefahren aus Schadstoffen in Windrädern, die sich in Böden, Trinkwasser und Luft anreichern könnten, und will erreichen, dass die Gauseköte und der Teutoburger Wald als kostbarer Kultur- und Naturraum für Menschen und Tiere erhalten bleibe. &bdquo;Durch die Energiewende dürfe nicht das zerstört werden, was man doch gerade erhalten will: Wälder und Naturlandschaften in ihrer einzigartigen Bedeutung für Menschen und Tiere.“

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