Kreis Lippe. Die lippischen Bergheiden auf dem Bärenstein, dem Knickenhagen und der Hohen Warte sind Relikte einer historischen Kulturlandschaft. Wie diese ausgesehen hat, darüber gibt es viele Informationen in einem Heft. Passend trägt es den Titel „Lippische Kulturlandschaften“. Außerdem gibt es eine wissenschaftliche Begleitung, denn wenn etwas so wertvoll ist, dann sollte man es erhalten.
Franziska Gude und Hanna Schmeil haben sich in ihren Bachelor-Arbeiten im Studiengang Umweltwissenschaften an der Universität Bielefeld damit befasst. Es geht nicht nur um die Geschichte, sondern auch um eine aktuelle Bestandsaufnahme der lippischen Bergheiden sowie um die notwendigen Sanierungsmaßnahmen von Heideflächen.
Pflanzen sind wichtig für den Biotopverbund
„Ich habe mir das Thema Bergheiden für meine Bachelorarbeit ausgesucht, weil ich zuvor noch nicht viel davon gehört hatte und mein Interesse sofort geweckt war. Als ich mich dann etwas mehr mit dem Thema beschäftigt habe, erkannte ich, dass diese alten Kulturlandschaften nicht nur sehr schön aussehen, sondern auch wichtig für den Biotopverbund und den Erhalt der Biodiversität sind“, hebt Hanna Schmeil hervor.
Nicht nur denen, die auf dem Kamm des Teutoburger Waldes zwischen Berlebeck und Horn wandern wollen, sei dieses Heft empfohlen. Es vermittele einen Überblick über die lippischen Bergheiden als Fauna-Flora-Habitat-Schutzgebiete von gesamteuropäischer Bedeutung, beschreibt die natürlichen Prozesse ihrer Entstehung und die sozialgeschichtlichen Prozesse, die zu ihrer Ausweitung führten.
Franziska Gude ergänzt: „Beeindruckt hat mich neben der vielfältigen heutigen Bedeutung der historische Aspekt der Entstehung dieser Kulturlandschaft. Durch diesen wird die Bedeutung und Notwendigkeit von Pflegemaßnahmen zur Erhaltung dieses selten gewordenen Lebensraumes erst richtig deutlich.“
Pflegemaßnahmen bringen erste Erfolge
Beide hoffen, dass sich durch ihr Heft mehr Menschen für die Bergheiden begeistern können. Am Beispiel der Hohen Warte verdeutlicht Stefan Häcker, wie sich eine Bergheide in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat und zeigt Erfolge von Pflegemaßnahmen auf.
Die Reihe „Lippische Kulturlandschaften“ wird vom Lippischen Heimatbund herausgegeben. Textautoren des Bergheideheftes sind laut Pressemitteilung Ulrike Hoffmann (Lemgo), Franziska Gude (Bielefeld), Hanna Schmeil (Münster) und Stefan Häcker (Detmold). Ein Dank geht auch an die Zusammenarbeit mit Bildautoren wie Hans Dudler, Rüdiger Haase, Stefan Häcker, Ulrike Hoffmann und Lisa Zoja, die das Heft mit eindrucksvollen Fotos bereichert haben. Jürgen Scheffler (Dörentrup) übernahm die Koordination, Dr. Stefan Wiesekopsieker (Bad Salzuflen) - wie bei allen Heften der Reihe - die Redaktion.
Das Heft (Nr. 57 der Reihe) wurde von der Staff Stiftung Lemgo finanziell gefördert und sein Erscheinen wird durch den Nabu-Kreisverband Lippe und die NRW-Stiftung unterstützt.
Es ist zum Preis von 4 Euro über die Geschäftsstelle des Lippischen Heimatbundes im Kreishaus Detmold, den Buchhandel und den Rolf’schen Hof, Hahnbruchweg 5 in Detmold, zu erhalten.