Von Schlangen und Aras: Das sind die kuriosesten Nachrichten des Jahres 2024 in Lippe

Kreis Lippe. Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Während die großen Schlagzeilen oft im Vordergrund stehen, lohnt es sich, auch auf die skurrilen Geschichten zurückzublicken, die uns zum Schmunzeln, Staunen oder Kopfschütteln gebracht haben. Hier ist ein Rückblick auf die außergewöhnlichsten und kuriosesten Geschichten, die das Jahr zu bieten hatte.

In diesem Jahr wurden gleich zwei ausgerissene Schlangen in Lippe entdeckt. Ob sie sich verabredet hatten oder einfach nur zufällig kurz nacheinander einen Ausflug geplant hatten, bleibt ihr Geheimnis. Erst schlängelte am 1. Juni eine etwa zwei Meter lange Schlange durch einen Garten in Bentrup-Loßbruch. Die gelbschwarz gemusterte Schönnatter bewegte sich am Samstagnachmittag durch dichtes Efeu und über die Terrasse, als die Bewohner das Tier entdeckten.

Zurück im Terrarium Sie alarmierten sofort die Feuerwehr, die mit mehreren Einsatzkräften anrückte. Obwohl es sich bei der entdeckten Schlange um eine harmlose Schönnatter handelte, gingen die Feuerwehrleute auch in diesem Fall auf Nummer sicher. Mit viel Bedacht und Vorsicht wurde das Tier eingefangen, bevor es auf die Wache gebracht wurde.

Wie Pressesprecherin Daniela Lang berichtete, erfuhr der Besitzer schnell über die sozialen Medien, dass seine entlaufene Schlange in den Fängen der Detmolder Feuerwehr gelandet war. &bdquo;Er hatte sich direkt gemeldet und das Tier an der Feuer- und Rettungswache abgeholt“, teilte Lang mit. Nach diesem unerwarteten Abenteuer konnte die Schlange dann schließlich wieder sicher in ihr Terrarium zurückkehren.

Spurlos verschwunden Ein paar Wochen später wurde erneut Schlangenalarm ausgelöst, diesmal am Schulzentrum Aspe in Bad Salzuflen . Eine Radfahrerin fotografierte die Schlange, bei der es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um eine Kornnatter handelt. Daraufhin verkroch sich das Tier in ein Gebüsch. Seitdem fehlt von ihr jede Spur.

Dennoch sei es gut möglich, dass die Schlange noch lebt, meinte Klaus Altenburg-Brüggemann von der Ortsgruppe OWL der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT). Schließlich stamme das wechselwarme Tier aus den USA, genauer gesagt von der Ostküste – von Florida bis nach New York. &bdquo;Es trägt die Gene der Tiere in sich, die vor Generationen in der freien Natur gelebt haben und kann daher auch hierzulande etwas strengere Winter relativ mühelos überstehen.“

250 Kilometer entfernt

Mit ausgebüxten Tieren geht es weiter - und wieder sind es gleich zwei Tiere einer exotischen Art, die durch Lippe irren. Lilli, ein Gelbbrustara-Weibchen ist ihrer Besitzerin aus der Nähe von Leipzig entflogen und streift seit Monaten durch Lippe. Zumindest vermutet ihre Besitzerin, dass es sich um ihre Lilli handelt. Sie war bereits mehrfach in Lippe und hat nach ihrem Vogel gesucht, jedoch ohne Erfolg.

Lilli ist fünf Jahre alt, hat einen Ring am Fuß und spricht. Ob der gesichtete Papagei tatsächlich Lilli ist und somit etwa 250 Kilometer Luftlinie von ihrem Zuhause entfernt unterwegs war, lässt sich erst sicher sagen, wenn sie eingefangen und der Ring überprüft wurde. In Foren heißt es jedoch, dass diese Vögel bei der Nahrungssuche durchaus Strecken von bis zu 50 Kilometern zurücklegen können.

Zwei Aras in Lippe

Das Gelbbrustara-Weibchen wurde schon in Lemgo, Dörentrup, Barntrup, Kalletal, Extertal, Detmold, Lage, Schieder, Schloß Holte-Stukenbrock, Vlotho und Rinteln gesehen. Doch nicht alle Sichtungen dürften Lilli betreffen. Marc-Philip Eckstein, Leiter des Vogelparks Heiligenkirchen, und Kati Leichsenring sind sich sicher, dass zwei Aras in Lippe unterwegs sind.

Neben Lilli soll noch ein Männchen entflogen sein. Vor ein paar Wochen gab es dann gute Neuigkeiten: Das Männchen wurde in Wahmbeckerheide eingefangen. Lilli ist jedoch noch immer nicht zu ihrer Besitzerin zurückgekehrt.

Neun Wildschweine

Nicht nur Schlangen und Gelbbrustaras sorgten in Lippe für Aufsehen – auch wilde Tiere zeigten sich in kurioser Form und zu ungewöhnlichen Zeiten. Anfang des Jahres zog eine neunköpfige Rotte Wildschweine über die Papenhauser Straße zwischen Papenhausen und Brüntorf. Ein Anblick, der um diese Uhrzeit (etwa 9.15 Uhr) sehr ungewöhnlich ist – was auch Jagdpächter Rudolf Alteheld bestätigte.

So spät am Tag könne er das für die vergangenen Jahrzehnte an einer Hand abzählen. Schließlich sind die Tiere als nachtaktives Schwarzwild bekannt und genießen die Morgendämmerung normalerweise in einem abgeschiedenen Waldstück. Grund dafür sind auch die zunehmenden Aktivitäten des Menschen.

Potenziell gefährlich

Am Werreweg in Lage machten Radfahrer und Spaziergänger eine weniger friedliche Begegnung mit einem Wildschwein. Vor der alten Burg blockierte das Tier den Weg, holte tief Luft, knurrte und machte unmissverständlich klar: Hier habt ihr nichts zu suchen.

Das Wildschwein könnte von Essensresten angelockt worden sein – eine potenziell gefährliche Situation, denn mit Wildschweinen ist nicht zu spaßen. &bdquo;Sie sind durchaus wehrhaft, haben auch nicht unbedingt Angst vor Hunden. Und wenn es sich um eine Bache handelt, die Frischlinge verteidigt, dann ist größte Vorsicht geboten“, sagte Dirk Richard Reese, Vorsitzender der Kreisjägerschaft. Daher wurde der Weg vorerst gesperrt. Es gab jedoch keine weiteren Anzeichen, dass noch Wildschweine vor Ort waren, weshalb die Sperrung am Tag darauf wieder aufgehoben wurde.

Illegal entsorgte Flaschen

Darüber hinaus gab es dieses Jahr auch einige rätselhafte Entdeckungen rund um Lemgo. So fanden sich immer wieder Flaschen von &bdquo;MM“ und &bdquo;Söhnlein“ in den Straßengräben oder Böschungen an der Wiembecker Straße sowie auf der anderen Stadtseite an der Luher Straße, Niederluher Straße und an der Vogelhorster Straße. Immer an den gleichen Stellen und seit mindestens zehn Jahren. Bei einer Müllsammelaktion wurden rund 100 der Piccolos eingesammelt.

Ein Lemgoer, der anonym bleiben möchte, wurde zufällig Zeuge, wie jemand während der Fahrt eine der Flaschen aus einem weißen Kleinwagen in den Straßengraben warf. Seitdem beobachtete der Hobby-Detektiv das Fahrzeug immer wieder, wenn er es sah. Der Wagen fahre stets zur gleichen Uhrzeit die bekannten Straßen entlang.

Der Leser fragt sich: Warum tut der Fahrer das? Ist es einfach Bequemlichkeit, die Flaschen nicht zum Altglascontainer zu bringen? Oder steckt vielleicht mehr dahinter - etwa ein Versuch, ein Alkoholproblem zu verbergen?

Gedicht zur Straßenreinigung

Während einige Rätsel in Lippe noch ungeklärt bleiben, gab es auch alltägliche Gefahren. Ein Beispiel aus Detmold-Barkhausen: Während der Erntezeit sind die Straßen nach der Arbeit auf den Feldern häufig ein gefährlicher Ort. Durch das grobe Profil der Traktoren wird Erde auf die Straße getragen, und bei wiederholtem Befahren verteilen sich Erdklumpen, die nicht nur für Autofahrer zur Rutschgefahr werden. Besonders Radfahrer müssen hier aufpassen. Doch wie geht man vor, wenn der Verursacher der Gefahr nicht sofort handelt?

Eine Brokhauserin, die nicht namentlich genannt werden möchte, fährt regelmäßig mit dem Fahrrad zu ihrem Arbeitgeber in Lemgo. Dafür wählte sie die schöne Route über Kreuzbuschweg in Barkhausen und Wiembeck in die alte Hansestadt. Sie schrieb dieses Gedicht an den verursachenden Landwirt und bat ihn darum, die Straße zu reinigen.

&bdquo;Lieber Landwirt weißt du nicht, du hast eine Ordnungspflicht, Weg und Straße rein zu halten? Drum tu deines Amtes walten. Schlimm ist es im Kreuzbuschweg, der Schlamm dort bis zum Knöchel steht. Willst du dass, wer sich dort regt, plötzlich auf die Nase legt? Der Regen hat hier nicht viel Nutzen. Bitte tu die Straße putzen. Lass es bitte bald gescheh’n. Lieber Landwirt dankeschön.“

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