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Natur und Kulturlandschaft sollen in Lippe im Einklang stehen

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Blick vom Osterberg auf Lügde. Natur und Kulturraum sollen in Lippe gut koexistieren. - © TH OWL
Blick vom Osterberg auf Lügde. Natur und Kulturraum sollen in Lippe gut koexistieren. (© TH OWL)

Kreis Lippe. Wie können Natur, Kulturlandschaft und Erholung nachhaltig miteinander verbunden werden? Die TH OWL meint die Antworten auf diese Frage zu haben. Liefern soll sie das Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben „Grüne Infrastruktur in ländlichen Regionen“.

„Mit einem umfassenden Ansatz wird die bestehende grüne Infrastruktur – ein Netzwerk aus natürlichen und historischen Landschaftselementen – analysiert, entwickelt und gestärkt“, schreibt die Hochschule in einer Pressemitteilung. Wälder, Flüsse, Hecken oder historische Bauwerke bilden dabei die Grundlage, um Biotope zu vernetzen, Kulturlandschaften zu bewahren und neue Erholungsräume für die Bevölkerung zu schaffen. „Das Vorhaben zeigt: Grüne Infrastruktur ist nicht nur ein Gewinn für Umwelt und Artenvielfalt, sondern auch für die Lebensqualität der Menschen vor Ort.“

Bewahren, bewahren, bewahren

Das Vorhaben analysiere die sogenannte Grüne Infrastruktur im Kreis Lippe und setzt Maßnahmen zu ihrer Förderung um. „Unter Grüner Infrastruktur versteht man ein geplantes Netzwerk aus natürlichen und historischen Elementen, welche das Land prägen. Das seien zum Beispiel Wälder, Flüsse, Hecken, landwirtschaftliche Flächen und historische Bauwerke. Im Kreis Lippe wird die grüne Infrastruktur anhand der Themenfelder Biotopverbund, Kulturlandschaft und Erholung entwickelt. „Sie verbessert die Umwelt, fördert die Vielfalt der Tiere und Pflanzen und das Wohlbefinden der Menschen“, schreibt die TH.

Es gehe im Kern darum, Biotope zu schützen und zu vernetzen. „Das heißt, die natürliche und kulturlandschaftliche Vielfalt zu erhalten und zu fördern sowie Lebensräume zu bewahren und zu vernetzen.“ Auch die Kulturlandschaft solle bewahrt werden. „Dies betrifft Naturlandschaften sowie historisch gewachsene Kulturlandschaften einschließlich ihrer Kultur-, Bau- und Bodendenkmäler.“ Die Erholung solle ebenfalls gefördert werden. „Hierbei geht es darum, geeignete Flächen, vor allem im besiedelten und siedlungsnahen Bereich, zugänglich zu machen oder aufzuwerten.“

Sieben Schwerpunkte

Das Modellvorhaben biete die Möglichkeit, „innovative Herangehensweisen und Maßnahmen zu erproben“ sowie Handlungsempfehlungen für andere Regionen abzuleiten. Professor Dr. Boris Stemmer vom Fachbereich Landschaftsarchitektur und Umweltplanung der TH OWL hat zusammen mit der Hochschule Osnabrück und dem Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) die finanzielle Unterstützung eingeworben.

„In einer ersten Projektphase haben wir die Grüne Infrastruktur im Kreis Lippe mit dem Fokus auf den Themengebieten ‚Biotopverbund‘, ‚Kulturlandschaft‘ sowie ‚Erholung‘ untersucht. Als Ergebnis haben wir sieben Schwerpunkträume zur Entwicklung der Grünen Infrastruktur im Kreis Lippe identifiziert. Für diese haben wir Leitbilder, Ziele und Maßnahmen entwickelt und in einem Handlungsprogramm zusammengefasst“, sagt er.

Doktorandin Evelyn Behre, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin an dem Vorhaben mitwirkt: „In der zweiten Projektphase konkretisieren wir das Handlungsprogramm so, dass Maßnahmen in den Schwerpunkträumen umgesetzt werden können. Diese Aufgabe wird von den Gebietsmanagern des Kreises Lippe übernommen und findet in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren statt. Die Maßnahmenumsetzung begleiten wir, zusammen mit unseren Kollegen der Hochschule Osnabrück und des LWL, wissenschaftlich.“

Umfrage zur Erholung

Es soll eine Befragung zum Naherholungsverhalten im Kreis Lippe gemacht werden. An dieser können alle Bewohner und Besucher Lippes teilnehmen. Erfragt wird wo sich die Menschen am liebsten draußen im Kreis erholen, und was sie an diesen Orten schätzen. Des Weiteren geht es um die Erfahrungen der Befragten in den sieben Schwerpunkträumen des Projektes.

„Unser Ziel ist es, mit der Befragung Einblicke in das Freizeit- und Erholungsverhalten im Kreis Lippe zu erhalten und Erkenntnisse zu den Bedürfnissen der Menschen hinsichtlich der Erholung draußen im Grünen zu gewinnen“, schreibt die TH.

„Im Projekt sollen die Ergebnisse dann dazu beitragen, die Maßnahmenplanung und -umsetzung zu unterstützen und so Wünsche und Erwartungen zu berücksichtigen. Naherholungsgebiete sollen entsprechend den Vorlieben der Nutzenden gezielt optimiert und die Naherholung im Kreis Lippe weiter gefördert werden.“

Unter folgendem Link können Interessierte an der Befragung teilnehmen: https://s2survey.net/Erholung-in-Lippe/?r=PM

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