So oft blieben die Kitas in Lippe dicht

Kreis Lippe. Immer wieder bleiben Kita-Kinder zu Hause, weil ihre Einrichtung geschlossen ist. Das kann verschiedene Gründe haben: Ferien, Teamfortbildungen oder auch zu wenig Personal aufgrund von Krankheit und Co.. Das Statistische Landesamt (IT.NRW) schreibt von 20,5 Schließtagen in NRW zwischen dem 2. März 2023 und dem 1. März 2024. In Lippe zählte es in dieser Zeit 17 Schließtage und damit deutliche weniger als in anderen Regionen des Landes. Vor allem die krankheitsbedingten Schließungen ganzer Einrichtungen konnten viele Träger größtenteils vermeiden - aufgrund ihrer Konzepte und der Kooperation der Eltern.

Enge Zusammenarbeit mit den Eltern Beim DRK Lippe kam es laut Pressesprecherin Sylvia Riemann im vergangenen Kitajahr 2023/24 zu Einschränkungen der Betreuungszeiten und auch zur Schließung einzelner Gruppen, nicht aber zu kompletten Einrichtungsschließungen. &bdquo;Im Falle von Personalnotstand kommt unser Ampelsystem zum Tragen“, erklärt sie, hierüber werde auch transparent mit den Eltern kommuniziert. Mögliche Maßnahmen seien Gruppenzusammenlegungen, die Bitte, Kinder früher abzuholen oder sie, falls möglich, zu Hause betreuen zu lassen. Über eine App könne man die Eltern schnellstmöglich über die tägliche Situation informieren und die Eltern sich frühzeitig auf mögliche Einschränkungen einstellen.

In den städtischen Kitas in Lemgo sind laut Stadt auch vereinzelt Betreuungszeiten verkürzt oder in zwei Fällen einzelne Gruppen geschlossen worden, ganze Einrichtungen jedoch nicht, wie Pressesprecherin Tanja Schröder mitteilt. Auch in Detmold hat es im Jahr 2023/24 personelle Unterbesetzungen gegeben, erklärt Pressesprecher Thorsten Engelhardt. Hier sei &bdquo;eine vorausschauende Kommunikation mit den Eltern von großer Bedeutung. Maßnahmen wie Gruppenschließungen oder Reduzierung der Öffnungszeiten können dann die Folge sein.“ Komplettschließungen konnten vermieden werden. In Bad Salzuflen sei eine Kita für einige Tage geschlossen gewesen, allerdings nicht wegen Personalnotstand , wie die Pressestelle mitteilt.

Gibt es zu wenig Personal in einer der 220 Kitas in Lippe, muss das Landesjugendamt vom jeweiligen Träger informiert und Maßnahmen mitgeteilt werden. Und das hat zwischen Juli 2023 und Juni 2024 insgesamt 19 Fälle von Kitaschließungen in Lippe gezählt (12 Tage im Vergleichszeitraum März 2023 bis März 2024 - hier sind nur krankheitsbedingte Schließungen aufgeführt). Wesentlich häufiger kam es zu Gruppenschließungen (73 Fälle) oder einer Reduzierung der Öffnungszeiten (128 Fälle). Dabei kann eine Reduzierung der Öffnungszeit allerdings auch mit einer Gruppenschließung oder - zusammenlegung zusammenfallen und zählt für beide Kategorien. Der am stärkste betroffene Monat einer notwendigen Maßnahme ist demnach der November, gefolgt vom Dezember und Februar.

Geplante vs. ungeplante Schließungen Geplante Schließtage hingegen seien &bdquo;ein notwendiges Maß für Qualität und Nachhaltigkeit“, erklärt Engelhardt weiter. Paragraf 27 des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) NRW regelt, dass eine angemessene Anzahl von Schließtagen erforderlich ist, um die Qualität der frühkindlichen Bildung und Betreuung zu gewährleisten. &bdquo;Eine ausreichende Zahl an Schließtagen ist nicht nur rechtlich vorgesehen, sondern auch aus pädagogischen und organisatorischen Gründen sinnvoll.“ Laut Gesetz soll die Anzahl der geplanten Schließtage 20 Öffnungstage nicht überschreiten, mehr als 27 Tage werden als unzulässig erklärt. In Detmold seien die Kitas im Durchschnitt an 19,5 Tagen geplant geschlossen gewesen.

Auch in Lemgo sind die Kitas geplant eine Zeit in den Sommerferien sowie in den Weihnachtsferien geschlossen, das stehe aber im Voraus fest, damit Eltern sich darauf einstellen könne. &bdquo;Geplante Schließungen an regulären Tagen gibt es fünf, diese werden für die tariflichen geregelten Regenerationstage, Fortbildungen, Teamtage und im vergangenen Jahr erstmalig für die Teilnahme am Betriebsausflug genutzt“, wie Tanja Schröder erklärt.

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