Kreis Lippe. Um berufliche Rollenklischees aufzubrechen, hat die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) wieder zum Girls Day beziehungsweise Boys Day eingeladen. Mehr als 130 Schüler und Schülerinnen haben die Standorte Detmold, Lemgo, Höxter sowie den Lernort Herford besucht. In praxisnahen Angeboten sollten die Schüler erleben, wie vielfältig Berufs- und Studienfeldern jenseits von Rollenklischees seien können. Das teilt die TH OWL mit.
Mädchen hätten erfahren, dass technische Studiengänge, Ingenieurwesen oder Themen rund ums Bauen spannende und passende Optionen für sie sein könnten. Jungen wiederum hätten gelernt, wie viel Potenzial in gestalterischen Aufgaben, Laborarbeit oder organisatorischen Tätigkeiten stecke.
Am Kreativ Campus in Detmold waren die Mädchen einen Tag lang Bauingenieurinnen. Bei der Aktion „Digitales Bauen“ erfuhren sie, wie das Bauen der Zukunft aussehen kann. Hier konnten sie einen kleinen Coboter, der Stein auf Stein setzt, selbst steuern und programmieren. „Im Bereich Wasserwirtschaft lernten die Schülerinnen viel darüber, wie sichergestellt wird, dass immer genug Trinkwasser in unseren Wasserleitungen zur Verfügung steht“, schreibt die Hochschule in einer Pressemitteilung.
Jungs planen für die Kanzlerin
Beim Angebot „Innenarchitektonischen Gestalten“ erhielten die Jungs Einblicke in die Aufgaben eines Innenarchitekten. Sie erfuhren, wie ein Raum gestaltet sein muss, um die Bedürfnisse der Bewohner zu erfüllen. Mit Ausschnitten aus Innenarchitekturzeitschriften erstellten sie eigene Collagen und Räume.
Im innenarchitektonischen Workshop „Die Welt der Farben“ griffen die Schüler zum Pinsel und erstellten gemeinsam ein großflächiges Farbkunstwerk, das im Anschluss in kleine Ausschnitte zerlegt wurde, sodass jeweils ein eigenes kleines Kunstwerk entstand.
Am Innovation Campus in Lemgo waren die Jungen einen Tag lang Assistenten der Hochschulkanzlerin, lernten die Aufgaben in einer Verwaltung kennen, machten Termine für die Kanzlerin, erhielten Einblicke in ihr Büro, nahmen auf ihrem Stuhl Platz und erkundeten den Campus.
Mädchen entwickeln eigene Cocktails
Die Mädchen erhielten einen tieferen Einblick in Studiengänge und Berufe, die die MINT-Fächer, Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik im Fokus haben. „Als Lebensmitteltechnologin starteten sie mit Sensoriktests, die für die Herstellung von Lebensmitteln sehr wichtig sind“, schreibt die TH. „Sie erforschten bei spannenden Riech- und Geschmacksproben verschiedene Aromen und Geschmäcker. Anschließend ging es ins „FoodLAB“, wo sie ihr eigenes Produkt – einen alkoholfreien Cocktail – inklusive Namen und Konzeptvorstellung entwickeln durften.“
Als Maschinenbauerinnen durften die Mädchen heißen und kalten Stahl kaputt machen und anschließend unter Mikroskopen untersuchen. „Die Bruchkanten gaben Aufschluss darüber, wie gut das Material extremer Hitze oder Kälte standhält – Erkenntnisse, die etwa im Automobilbau sehr wichtig sind.“
Im Angebot „Robotik“ erforschten die Teilnehmerinnen den Zusammenhang zwischen Mathematik und Robotik. Sie programmierten unter Anleitung einen Roboter und testeten die Programmierung.