Serie „Lippes Sieben“: Hier kommen die schlimmsten Straßen im Kreis

Kreis Lippe. Im Sommer sprechen böse Zungen mit Blick auf die Medien ja gerne von &bdquo;Sommerloch“. Und tatsächlich geht es im ersten Teil unserer neuen Serie &bdquo;Lippes Sieben“ unter anderem um Schlaglöcher, Buckelpisten oder fehlende Geh- und Radwege: Gesucht sind Lippes schlimmste Straßen. Denn auch im Kreis Lippe gibt es sie, die Buckelpisten, auf denen sich Fußgänger, Radler und Autofahrer nicht wohlfühlen und die dringend einer Sanierung bedürfen. Zugegeben, viele sind bereits in Arbeit oder geplant. Die Redaktion hat sieben dieser Straßen zusammengetragen - ohne Anspruch auf Vollständigkeit und aus rein subjektiver Sicht.

Altenbekener Straße, Horn-Bad Meinberg Äußerst wellig ist die Altenbekener Straße zwischen Veldrom und Altenbeken. Aufpassen muss, wer die L 828 zwischen Veldrom und Altenbeken befährt. Seinen Abschnitt der Straße hat der Kreis Paderborn vor Jahren erneuert, ab der Kreisgrenze zu Lippe wird diese jedoch sehr wellig. Straßen.NRW hat in diesem Jahr ein kleines Teilstück zwischen Veldrom und der Kreisgrenze in Richtung Altenbeken neu asphaltiert, allerdings nicht komplett bis Veldrom.

Da diese Straße sehr schmal und sehr kurvig ist, wird durch die schlechte wellige Oberfläche die Unfallgefahr noch größer. Hubert Ebers vom Verein &bdquo;Ländlicher Raum aktiv“ weist darauf hin, dass es keinen Radweg gibt, sodass Radler schon mutig sein müssen, diesen Abschnitt zu befahren. Rad-Insider könnten jedoch einen Wirtschaftsweg nutzen, der parallel zur Straße verläuft.

Friedrichsfeld, Dörentrup Wer auf der Straße &bdquo;Friedrichsfeld“ in Dörentrup zu schnell fährt, riskiert eine holprige Fahrt und einen platten Reifen: Die unscheinbare Nebenstraße, die sich an der Schwelle der Voßheider Straße und der Lütter Straße befindet, hat das Potenzial, ein Fahrzeug zu beschädigen.

Biegt man von der Voßheider Straße oder der Lütter Straße ins &bdquo;Friedrichsfeld“ ein, sind erst einmal recht und links Felder zu sehen. Nach knapp einem halben Kilometer erscheinen auf der rechten Seite die ersten Bäume - und man trifft man auf das erste von drei großen Schlaglöchern. Und hier ist Vorsicht geboten: Alle könnten einen Reifen schädigen, sind sie doch alle mindestens einen Meter lang bis anderthalb lang, so breit wie der Durchmesser eines Fahrradreifens und so tief, wie ein Geodreieck hoch ist. Allerdings handelt es sich um einen Privatweg, wie Dörentrups Bürgermeister Friso Veldink mitteilt. D aher besteht keine Unterhaltungspflicht seitens der Gemeinde.

Kreisel Bösingfeld, Extertal Der Kreisel in Bösingfeld, auf den Bahnhofstraße, Bruchstraße, Hamelner Straße und Mittelstraße münden, soll umgebaut werden. Das steht schon seit Jahren fest. Passiert ist allerdings bisher nichts. Und das macht sich beim Durchfahren auch bemerkbar: Vor allem das Pflaster zur Mitte des Kreisel hin verwandelt diesen mittlerweile in eine regelrechte Buckelpiste.

Eine Abfrage bei Straßen NRW hatte zuletzt ergeben, dass schlichtweg bislang andere Maßnahmen Priorität hatten. 2026 soll es aber endlich soweit sein: Die Randbereiche sollen künftig auf Hochbord gesetzt werden, außerdem sollen kleine Grünstreifen eingebaut werden. Der Gehweg soll um die zwei Meter breit sein und der Innenbereich wird ebenfalls neu gestaltet. Ändern soll sich vor allem die sogenannte &bdquo;Ringfahrbahn“, die sich anschließend gliedern werde in einen bituminösen Anteil von fünf Metern und einen Innenbereich mit drei Metern, der mittels Betonbefestigung hergestellt wird. So sieht es der Vorentwurf vor.

Neustadt, Blomberg Wer aus Richtung Großenmarpe zur Ostwestfalenstraße möchte, der muss zwar zurzeit noch seinen Stoßdämpfern nicht allzu viel zumuten: Das ist vielleicht nicht die allerschlimmste Straße im gesamten Gebiet der Großgemeinde. Jedoch ist besonders die Fahrbahnmitte kurz vor dem Feuerwehrgerätehaus eine schmale Kraterlandschaft. Hier feiert das Gras schon fröhliche Urständ, und die Schlaglöcher verbreitern und vertiefen sich immer weiter. Dank des Regens der vergangenen Tage haben sich hier schon kleine Biotope gebildet. Doch Abhilfe naht: &bdquo;Eine Erneuerung der Fahrbahndecke gehen wir an, allerdings erst im kommenden Jahr“, sagt Fachbereichsleiter Detlef Wehrmann. Dann mag es wegen der Baustelle zwar ein paar Unannehmlichkeiten für die Dorfbewohner geben, aber insgesamt profitieren die Großenmärper, weil gleichzeitig auch ein Teil der Neustadt mit Gehwegen und Schutzstreifen für Radfahrer ausgestattet werden soll.

Lemgoer Straße, Bad Salzuflen Eine in Teilen abenteuerliche Piste ist die Lemgoer Straße. In Höhe des Sportplatzes Grastrup-Retzen kann man stellenweise fast eine 0,5-Liter-Flasche in der aufgerissenen Straße versenken. Bei einigen Einheimischen wird die Straße deshalb auch &bdquo;Stoßdämpferteststrecke“genannt. Ein offenes Getränk sollte man besser nicht in der Hand halten, wenn man hier lang fährt, sagt ein Anwohner gegenüber unserer Redaktion.

Der Zustand der Straße, die im Verantwortungsbereich des Landesbetriebs Straßen.NRW liegt, war bereits mehrfach Thema im Ortsausschuss Ehrsen-Breden. 2019 hieß es aus dem Ortsausschuss, frühstens 2022 werde die Straße wohl ausgebessert. Geschehen ist bisher allerdings nichts. Eine aktuelle Anfrage unserer Redaktion, wie es dort nun weitergeht, ließ Straßen.NRW zunächst unbeantwortet.

Niewaldstraße, Detmold Viele Unebenheiten und eine hügelige Beschaffenheit: So kommt die Niewaldstraße von Jerxen-Orbke nach Heiden daher. Die Strecke ist eine wahre Ruckelpiste. Nach der ersten Kurve geht es über eine kleine Brücke - ist die überquert, wird die Fahrt im Auto für rund 500 Meter wackelig, so schlecht ist der Zustand der Straße.

Die Niewaldstraße unterliege allerdings nicht der Unterhaltung der Stadt Detmold, erklärt Sprecher Torben Gocke. Die Verkehrssicherheit werde regelmäßig von dem zuständigen Team geprüft. Und alle fünf Jahre würde die Straße neu bewertet. Schäden wie Schlaglöcher würden mit Asphalt ausgebessert. Oberflächliche Schäden werden mit Splitt und Bindemittel saniert. Ziel sei es, die Straßen langfristig zu erhalten und größere Frostschäden zu verhindern.

Wittighöfer Straße, Lemgo Die Wittighöfer Straße zwischen Herforder Straße und dem Ortsteil Leese in Lemgo ist seit Jahren in einem schlechten Zustand. Vor allem der wellige und hückelige Untergrund macht es den Autofahrern unmöglich, die (theoretisch) erlaubten 100 Stundenkilometer zu fahren. Kommt einem ein Fahrzeug entgegen, sorgen tiefe Absenkungen am Fahrbahnrand, teilweise auch Schlaglöcher oder unebene Flicken, für Gefahr. Abbremsen ist angesagt. Daher warnt auch ein Schild vor Straßenschäden auf einer Länge von 1,6 Kilometern. Für die Landesstraße 936 ist der Straßenbaulastträger Straßen.NRW zuständig. Von dort heißt es, dass die Wittighöfer Straße im Bauprogramm für das Jahr 2027 enthalten ist. Die L 936 gehört mit einem durchschnittlichen Verkehrsaufkommen von 1592 Fahrzeugen täglich zu den eher weniger frequentierten Landesstraßen.

Transparenzhinweis: Dieser Artikel wurde um eine Information zum &bdquo;Friedrichsfeld“ ergänzt.

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