Augustdorf. Der Augustdorfer Jürgen Salthammer, ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter der Gemeinde Augustdorf, ist sauer: Er findet sich auf der Kandidatenliste der AfD für die Kommunalwahl am 14. September wieder, will dort aber gar nicht antreten und hat sogar die Polizei eingeschaltet. Das entsprechende Formular sei ihm untergejubelt worden. Sein Ruf im Dorf, auch in seinem Ehrenamt, sei in Gefahr. Ähnliches war in Schieder-Schwalenberg passiert, auch da war bei der Aufstellung der AfD-Kandidatenliste offensichtlich nicht alles rund gelaufen. „Bin in keiner Partei“ Wie es in der Sennerandgemeinde dazu kam? Salthammer berichtet, er habe auf Bitten des AfD-Bürgermeister-Kandidaten Felix Hermann Hampe eine entsprechende Einverständniserklärung unterschrieben. Allerdings in dem Glauben, es gehe darum, dessen Kandidatur zu unterstützen. Das habe ihm dieser am Gartenzaun so verkauft. Die Frage, wie er denn die Situation in Erinnerung habe und beurteile, beantwortete Hampe nicht. „Ich gebe dazu keinen Kommentar ab.“ Er sei aber keiner Partei zugehörig, sagt Jürgen Salthammer, sei weder der AfD noch einer anderen enger verbunden. Dass aber jemand ins Rennen um den Bürgermeisterposten gehen wolle, gehöre nun mal zu den Grundpfeilern der Demokratie, das habe er unterstützen wollen. Es selber wolle allerdings nicht in den Gemeinderat einziehen. „Dummerweise habe ich das Papier gar nicht durchgelesen“, gibt der 62-Jährige zu, er habe Hampes Ausführungen geglaubt und zwei Unterschriften geleistet. Fristen sind verstrichen Erst auf Ansprache eines Bekannten habe er überhaupt Kenntnis von seiner eigenen Kandidatur bekommen. „Ich bin sofort zum Rathaus, aber die Fristen waren verstrichen. Der Wahlausschuss hatte schon getagt“, sagt Salthammer. Er muss auf der Liste bleiben. Denn: „Ein Wahlvorschlag kann nach Ablauf der Einreichungsfrist nur durch (...) schriftliche Erklärung der Vertrauensperson (...) nur dann geändert werden, wenn ein Bewerber stirbt oder die Wählbarkeit verliert“, so steht es im Kommunalwahlgesetz NRW. Auch bei der Polizei hatte er keinen Erfolg. „Ich wollte Strafanzeige stellen. Doch die Beamten auf der Kreispolizeibehörde in Detmold sagten mir, es liege ja gar kein Straftatbestand vor.“ Salthammer hatte nun mal unterschreiben. Das Risiko einer Zivilklage geht er nicht ein. Dass Felix Hampe überdies überhaupt gar keinen Grund gehabt habe, Unterschriften für seine Kandidatur zu sammeln - er geht ja nicht als Einzelbewerber, sondern für die AfD ins Rennen und war von dieser nominiert worden -, sei ihm erst später aufgegangen, sagt Jürgen Salthammer. Eines aber sei sicher: „Sollte ich in den Rat gewählt werden, werde ich die Wahl nicht annehmen.“ Er steht im Wahlbezirk 5 rund um die Haustenbecker Straße auf der Liste. Die AfD war in Augustdorf bei der Bundestagswahl im Februar mit 37 Prozent stärkste Partei geworden.