Kreis Lippe. In wenigen Tagen findet die Kommunalwahl statt, für Lippe heißt das: Gut 277.000 Wahlberechtigte sind aufgerufen, am Sonntag, 14. September, ihre Stimme für die Kandidaten für Kreistag, Landrat, Räte und Bürgermeister abzugeben. Zu jeder Wahl gibt es einen Stimmzettel - also insgesamt viermal muss ein Kreuz gesetzt werden.
Wer ist wahlberechtigt?
Jeder Lipper ab 16 Jahren, der die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt oder Staatsangehörige aus den EU-Mitgliedsstaaten, sofern sie „mindestens seit dem 16. Tag vor der Wahl im Wahlgebiet wohnen oder sich gewöhnlich dort aufhalten und nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen sind“, erklärt der Kreis Lippe.
Wie wird gewählt?
Die insgesamt 338 Wahllokale in den 16 lippischen Kommunen sind am Wahlsonntag bis 18 Uhr geöffnet. Wer Briefwahl beantragt hat, muss sicherstellen, dass der Wahlbrief am Wahlsonntag bis spätestens 16 Uhr im Rathaus ist, damit die Stimme gezählt werden kann. Damit die Stimme auf dem jeweiligen Stimmzettel gültig ist, muss der Wille des Wählenden eindeutig zu erkennen sein. Wählbar sind nur die Bewerber, deren Namen auf dem Stimmzettel gedruckt sind.
„Egal, auf welchem Weg Sie wählen, jede Stimme hat Gewicht. Mit jeder Stimme können Sie die Demokratie in unserem Land stärken und unseren Kreis mitgestalten“, ruft Landrat Dr. Axel Lehmann als Kreiswahlleiter zur Wahl auf.

Wann ist der Bewerber gewählt?
Als Bürgermeister oder Landrat ist gewählt, wer mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen erhalten hat. Erreicht dies keiner der Bewerber, findet eine Stichwahl unter den beiden statt, die bei der ersten Wahl die höchsten Stimmenzahlen erhalten haben. Der Termin für eine eventuelle Stichwahl ist der 28. September. Am Wahltag können alle Wahlergebnisse unter https://wahl.owl-it.de abgerufen werden.
Kirche, Sport und Gesellschaft stehen für Demokratie ein
Auch die Lippische Landeskirche ruft zur Teilnahme an den Kommunalwahlen auf. Landessuperintendent Dietmar Arends betont in einer Mitteilung: „In unserer Demokratie sind freie Wahlen ein unverzichtbarer Bestandteil.“ Darum sei es wichtig, so an der demokratischen Willensbildung in Lippe teilzunehmen. In einem gemeinsamen Aufruf mit dem Präsidenten des Landtags, André Kuper, und vielen gesellschaftspolitischen Organisationen in NRW heißt es dazu: „Bei der Wahl geht es um konkrete Themen und Fragen, die Ihren Alltag an vielen Stellen unmittelbar betreffen – zum Beispiel um die Verkehrsplanung, die städtischen Kindertagesstätten und Schulen, die wirtschaftliche Stärke unserer Innenstädte oder die sozialen und kulturellen Angebote vor Ort.“ Diese Chance zur Mitbestimmung sollte nicht allein anderen überlassen werden.
„Die Würde des Menschen ist unantastbar“ steht im Grundgesetz. „Was für ein starker Grundpfeiler unserer Demokratie“, betont Arends. „Lassen Sie uns diesen verteidigen. Lassen Sie Hetze, Hass und Spaltung nicht die Oberhand gewinnen.“ Der Kreissportbund Lippe (KSB) erklärt, auch der Sport könne es nicht hinnehmen, „dass es wieder Strömungen in der Gesellschaft gibt, die die Grundrechte, Werte und die Freiheit bedrohen“. Heinrich Steinmeier, Vorsitzender des Gemeindesportverbands ExtertaI schreibt: „Ich bin der Auffassung, dass ein Gleichschaltungsgesetz von 1933 genug für Deutschland war. Deshalb müssen alle Sportler Haltung gegen diese Entwicklung zeigen.“