Stichwahlen in OWL: Was Sie über Kandidaten, Terminen und Briefwahl wissen müssen

In vielen Städten und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen und auch in OWL konnte die Entscheidung über Oberbürgermeister, Bürgermeister oder Landräte im ersten Wahlgang bei der Kommunalwahl noch nicht getroffen werden. Am 28. September treten Kandidatinnen und Kandidaten daher in Stichwahlen gegeneinander an.

Warum gibt es Stichwahlen? Zu einer Stichwahl kommt es, wenn keine der Bewerberinnen oder Bewerber mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen erhält. Die Stichwahl findet dann unter den beiden Personen statt, die bei der ersten Wahl die höchsten Stimmenzahlen erhalten haben.

Bekommen Wähler für die Stichwahl neue Wahlunterlagen? Für die Stichwahlen erhalten die Wahlberechtigten keine neue Benachrichtigung. Es werde auf Grundlage desselben Wählerverzeichnisses gewählt wie bei der Hauptwahl, teilt die Landeswahlleiterin mit.

Kann man trotz fehlender Wahlunterlagen wählen? Wer seine Wahlbenachrichtigung nicht mehr hat, kann im gleichen Wahllokal wie bei der Hauptwahl gegen Vorlage des Personalausweises oder Reisepasses an der Stichwahl teilnehmen. Sollte sich das Wahllokal ändern, werde das seitens der Kommunen entsprechend mitgeteilt, informiert das Landesinnenministerium auf seiner Internetseite.

Ist bei der Stichwahl Briefwahl möglich? Die Briefwahl ist auch für die Stichwahl möglich. Dabei sehe das nordrhein-westfälische Kommunalwahlrecht grundsätzlich die Möglichkeit vor, Haupt- und Stichwahlunterlagen getrennt voneinander zu beantragen, heißt es seitens des Landesinnenministeriums. Biete eine Kommune diese Möglichkeit an, bekommen Wähler die Unterlagen – sofern beantragt – vom Wahlamt zugeschickt.

Das heißt also: Wer mit Ausfüllen des Antrags für den Hauptwahlschein auch bereits einen Wahlschein für die Stichwahl beantragt hat, bekommt diesen vor der Stichwahl automatisch zugesandt. Ist das nicht der Fall, muss die Briefwahl für die Stichwahl erneut beantragt werden. Wer sich nicht sicher ist oder nur bei der Stichwahl per Brief wählen will, sollte sich beim entsprechenden Wahlbüro melden, lautet die Empfehlung seitens des Bielefelder Wahlamtes.

Im Kreis Herford konnte beispielsweise die Briefwahl beim Beantragen des Hauptwahlscheins auch für die Stichwahl beantragt werden, heißt es auf der Internetseite. Wurde das Kreuzchen nicht gesetzt, seien die Anträge an die Antragsteller zurückgegangen.

Wie schnell sollte man mit der Briefwahl bei der Stichwahl sein? Weil zwischen Haupt- und Stichwahl nur zwei Wochen Zeit liegen, sollte verstärkt auf Postlaufzeiten geachtet werden, lautet die Empfehlung seitens der Landeswahlleitung. Am besten sei es, die Wahlbriefe entweder direkt in den Briefkasten des Wahlamtes einzuwerfen oder sein Kreuzchen gleich in den von den Kommunen dazu bekannt gemachten Räumlichkeiten für die Briefwahl vor Ort zu machen.

Zur &bdquo;Briefwahl vor Ort“ weist etwa der Kreis Herford auf seiner Homepage darauf hin, dass diese erst ab dem 19. September durchgeführt werden kann. Die Stimmzettel zur Stichwahl können nämlich seit frühestens einem Tag nach der &bdquo;ersten“ Wahl gedruckt werden. Dementsprechend könne auch der Versand der Briefwahlunterlagen frühestens ab dem 19. September erfolgen.

Grundsätzlich gilt: Der Wahlschein kann bis 15 Uhr am Freitag vor der Wahl beantragt werden und muss am Wahltag bis 16 Uhr wieder eingehen, wie das Bielefelder Wahlamt mitteilt.

Wo in OWL gibt es Stichwahlen und wer tritt an? OWL-weit gibt es nur im Kreis Gütersloh keine Stichwahlen. Hier sind alle Entscheidungen bei der Hauptwahl gefallen.

Bielefeld In Bielefeld geht es in der Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters. Hier treten Ingo Nürnberger (SPD) und Christiana Bauer (CDU) gegeneinander an. Nürnberger erhielt bei der Hauptwahl 30 Prozent der Stimmen, Bauer 33 Prozent. Kreis Herford Im Kreis Herford gibt es Stichwahlen in Löhne, Bünde und Herford sowie bei der Landratswahl.

In Herford treten Tim Kähler (SPD) und Anke Theisen (CDU) bei der Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters an. Kähler erreichte bei der Hauptwahl 37,1 Prozent der Stimmen, Theisen erreichte 36,7 Prozent. In Löhne treten Christian Antl (SPD, 39,8 Prozent) und Maik Büssing (CDU, 32,4 Prozent) gegeneinander an. In Bünde gehen Susanne Rutenkröger (SPD, 43,1 Prozent) und Matthias Ciesler (CDU, 34,5 Prozent) in die Stichwahl. Auch bei der Landratswahl im Kreis Herford kommt es zur Stichwahl. Mirco Schmidt (CDU) und Frank Diembeck (SPD/Grüne) treten gegeneinander an. Schmidt erreichte bei der Hauptwahl 43,6 Prozent der Stimmen, Diembeck 40,6 Prozent. Kreis Minden-Lübbecke Im Kreis Minden-Lübbecke stehen Stichwahlen um die Bürgermeisterämter in Hille, Minden und Preußisch Oldendorf an.

In Minden gehen Peter Kock (SPD, 40,4 Prozent) und Kathrin Kosieck (CDU, 29,6 Prozent) gegeneinander in die Stichwahl. In Hille treten der parteilose Andreas Waßmann (45,1 Prozent) und Friedrich Rohlfing (CDU, 33,9 Prozent) gegeneinander an. In Preußisch Oldendorf gibt es Stichwahlen zwischen dem parteilosen Marko Steiner (49 Prozent) und Muhammad Chaudhry (SPD, 15,4 Prozent). Kreis Paderborn In Paderborn kommt es am 28. September erstmals zu einer Bürgermeister-Stichwahl. Auch in Altenbeken steht der neue Amtsinhaber noch nicht fest.

In Paderborn gibt es die erste Bürgermeister-Stichwahl. Stefan-Oliver Strate (CDU, 38,5 Prozent) und Frank Wolters (Grüne, 22,3 Prozent) treten an. In Altenbeken tritt Matthias Möllers (CDU, 48 Prozent) gegen Harry Michel (parteilos, 29 Prozent) an. Kreis Höxter Im Kreis Höxter wird es Stichwahlen in Bad Driburg und Willebadessen geben.

In Bad Driburg geht es in die Stichwahl zwischen Michael Scholle (CDU, 44,2 Prozent) und Einzelbewerber Tobias Tölle (29,7 Prozent). In Willebadessen treten Norbert Hofnagel (CDU, 40,8 Prozent) und Jörg Härtlein (Unabhängige Wählergemeinschaft, 33,4 Prozent) gegeneinander an. Kreis Lippe Im Kreis Lippe sind Stichwahlen in fünf Städten sowie bei der Landratswahl erforderlich.

In Augustdorf tritt Einzelbewerber Andreas Wulf (35,7 Prozent) gegen Mats Schubert (SPD, 30,6 Prozent) an. In Extertal gehen Christian Sauter (FDP, 40,6 Prozent) und Ralf Heinz Klemme (Zukunft Extertal, 39,5 Prozent) in die Stichwahl. In Lage tritt Matthias Kalkreuter (SPD, 49,9 Prozent) gegen Frederik Topp (CDU, 24,9 Prozent) an. In Schieder-Schwalenberg tritt Marco Müllers (Einzelbewerber, 35,1 Prozent) gegen Swen Horstmann (SPD, 34,8 Prozent) an. In Horn-Bad Meinberg treten Michael Ruttner (CDU, 36,2 Prozent) und Aga Celik (SPD, 33,8 Prozent) an. Bei der Landratswahl treten Meinolf Haase (CDU, 39,8 Prozent) und Ilka Kottmann (SPD, 29,1 Prozent) an. Darf man wählen, wenn man zwischen Haupt- und Stichwahl 16 Jahre alt wird? Die Wahl findet auf Grundlage desselben Wählerverzeichnisses statt, heißt es seitens der Landeswahlleitung. Wer also erst nach dem 14. September – also dem Datum der Hauptwahl – wahlberechtigt wird, darf an der Stichwahl nicht teilnehmen.

Wer gewinnt bei einer Stichwahl? Bei der Stichwahl gewählt ist der Kandidat, der von den gültigen Stimmen die höchste Stimmenzahl erhält.

Was passiert bei Gleichstand? Bei gleicher Stimmenzahl entscheidet das vom Wahlleiter zu ziehende Los, heißt es vom Innenministerium.

Mit Material der dpa.

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