Neuer Landrat: Was CDU-Mann Meinolf Haase nun vorhat und was die SPD sagt

Kreis Lippe . Meinolf Haase wird neuer lippischer Landrat. Der CDU-Kandidat setzte sich mit 56 Prozent gegen Ilka Kottmann (SPD, 44 Prozent) durch. Seine Parteifreunde feierten ihn im gut besuchten Kreishaussaal – unter anderem waren viele Bürgermeister gekommen – frenetisch, noch bevor das endgültige Ergebnis feststand. Die Tendenz, dass Haase gewinnt, hatte sich früh abgezeichnet.

Der 60-jährige Lügder lag bei der Stichwahl außer in Oerlinghausen in allen lippischen Städten und Gemeinden vorn. Zum schlechten Ergebnis der SPD passte, dass sie sich auch bei den Bürgermeister-Stichwahlen in Schieder-Schwalenberg, Horn-Bad Meinberg und Augustdorf geschlagen geben musste; allein in Lage siegte mit Matthias Kalkreuter ein Sozialdemokrat.

Haase will loslegen Haase war überglücklich über das &bdquo;sehr gute Ergebnis“, er freue sich, dass die Lipper ihm das Vertrauen geschenkt hätten. &bdquo;Ich bedanke mich für die Stimmen. Es waren noch einmal 14 harte Tage für alle Parteien.“ Der Wahlkampf sei &bdquo;familiär und fair gewesen“, er habe viele gute Gespräche führen dürfen. Nun blicke er voller Respekt vor seinem neuen Job nach vorn, jetzt gehe es an die Arbeit.

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Das große Thema Kommunikation werde er unverzüglich angehen, da könne in Lippe vieles besser laufen – mit den Bürgern, den niedergelassenen Ärzten, den Wirtschaftsverbänden, der IHK und anderen. Die Berufskollegs müssten fit für die Zukunft gemacht werden, das Klinikum heraus aus den Negativschlagzeilen. Zur Wiedereinführung der Nummernschilder DT und LE als Alternative zu LIP werde die CDU schnell einen Antrag in den Kreistag einbringen.

Zu den ersten Gratulanten gehörten Amtsinhaber Dr. Axel Lehmann und dessen Vorgänger Friedel Heuwinkel. Dieser sagte, er kenne Haase noch als führenden Mitarbeiter der Kreisverwaltung: &bdquo;Ich weiß, wie gut er Verwaltung strukturieren kann. Und das Klinikum bekommt endlich einen Aufsichtsratsvorsitzenden, der Inhalte des Klinikums verkörpert.“

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Kottmann macht weiter Auch Inga Loke war ins Kreishaus gekommen. Die Grünen-Kandidatin hatte es vor 14 Tagen nicht in die Stichwahl geschafft, ihre Partei hatte eine Wahlempfehlung für Kottmann ausgesprochen. Sie wünschte Haase &bdquo;viel Erfolg und auch ein gutes grünes Händchen“.

Aus Haases Heimatstadt Lügde waren unter anderem der ehemalige Bauamtsleiter Günter Loges – &bdquo;Meinolf ist ja mein Nachbar“ – und Bürgermeister Torben Blome angereist. Letzterer kam mit einem guten Gefühl ins Kreishaus – egal, wie die Stichwahl ausgehen würde, hege er Sympathien für beide Kandidaten: Haase und Blome haben in der &bdquo;Hinteren Straße“ die gleichen Wurzeln, Blomes Parteibuch ist aber rot. Dass der Lügder Jung’ am Ende das Rennen machte, ließ den Bürgermeister stolz zurück: &bdquo;55 Jahre nachdem unsere Stadt im Jahre 1970 vom Kreis Höxter zum Kreis Detmold kam, ist nun ein Lügder Landrat.“

Die Sozialdemokraten hatten sich mit ihrer Landratskandidatin Ilka Kottmann ins Fraktionsbüro ein Stockwerk höher zurückgezogen. Hier ging es heiß her, zumindest was die Raumtemperatur anging. Relativ schnell war klar, dass der Abstand zu Haase für die Genossin nicht mehr aufzuholen war.

SPD-Vorsitzende Katrin Freiberger konstatierte bereits um 18.45 Uhr in einer persönlichen Rede an Ilka Kottmann, dass es &bdquo;trotz eines sehr, sehr engagierten Wahlkampfs“ nicht für den Sieg reichen würde. &bdquo;In meinen Augen warst du diejenige, die am souveränsten aufgetreten ist“, tröstete Freiberger, die bedauerte, dass die Lipperinnen und Lipper die historische Chance verpasst hätten, erstmals eine Landrätin zu bekommen.

Dann gab es Blumen – und einen lang anhaltenden Applaus der Parteifreunde, als die 42-jährige Kottmann erklärte, sie werde auf jeden Fall weiterhin die Kreispolitik mitgestalten: &bdquo;Der Wähler hat mich in den Kreistag gewählt, also werde ich dort meinen Dienst an der Demokratie weiter leisten.“

Einen Kommentar von LZ-Redakteurin Silke Buhrmester lesen Sie hier.

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