Meinung: Kleines Geld für großen Aufwand

Kreis Lippe. Kommunalpolitiker erhalten Geld, eine Aufwandsentschädigung für ihre politische Arbeit. Obwohl die ein Ehrenamt ist. Diese Entschädigung wiederum zahlt der Kreis oder die Kommune. Ist das angemessen? Durchaus, findet LZ-Redakteurin Carolin Brokmann-Förster.

Nicht für jedes Ehrenamt bekommen Freiwillige Geld. Auch wenn Vereine ebenfalls Aufwandsentschädigungen zahlen können, ist manchmal doch einfach nicht einmal genug Geld da, um Fahrtkosten zu erstatten. Trotzdem brennen die Ehrenamtler für das, was sie tun, und ohne sie könnte manch ein Verein gar nicht überleben. Und dann gäbe es eben auch keine Sport-, Kunst-, Musik-, oder sonstige Angebote für Groß und Klein, will sagen: Der Einsatz der Ehrenamtler für die Gesellschaft ist unglaublich wertvoll.

Ehrenamtliche Kommunalpolitiker wiederum erhalten definitiv eine Aufwandsentschädigung für ihre Mitarbeit im Rat oder Kreistag, deren Höhe dazu auch noch klar geregelt ist. Übernimmt man zusätzliche Funktionen wie den Fraktions- oder Ausschussvorsitz, gibt es noch mal etwas obendrauf. Bezahlt wird das von der öffentlichen Hand. Ist das fair?

Es ist auf jeden Fall angemessen. Denn bei politischen Entscheidungen geht es um die Zukunft jedes einzelnen Bürgers. Und bei Kommunalpolitik um die Dinge direkt vor unserer Haustür. Wir sind unmittelbar betroffen von dem, was im Kreis und den Räten beschlossen wird. Deshalb ist es wichtig, dass diese Entscheidungen wohl überlegt und gut vorbereitet werden, und dass es Menschen gibt, die sich dafür entscheiden, diesen politischen Weg - in ihrer Freizeit - zu beschreiten.

Seien wir mal ehrlich: Von 500 Euro im Monat (und auch den zusätzlichen Beträgen für zusätzliche Ämter) wird man ganz bestimmt nicht reich. Zudem kann die Vorbereitung auf eine Sitzung - vor allem zu einem Thema, mit dem man vielleicht noch nie etwas zu tun hatte - durchaus einige Zeit in Anspruch nehmen: Vorlagen lesen, Fragen vorbereiten, eigene Anträge formulieren, .... Zu den Sitzungen des Kreistags und der Ausschüsse kommen auch noch Fraktionssitzungen und Co. dazu. Das sollte uns Bürgern die Demokratie durchaus Wert sein.

Umso wichtiger, dass ehrenamtliches Engagement – sei es in der Politik, im Sport, der Kunst, ... wertgeschätzt wird. Und das muss ja nicht zwingend in finanzieller Form geschehen. Schließlich gäbe es manch ein Angebot nicht ohne die freiwilligen Helfer.

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