Darum möchte Dr. Stefan Everding Bürgermeister von Lage werden

Lage. Vor wenigen Tagen ist Dr. Stefan Everding von den Mitgliedern des CDU-Stadtverbandes zum Kandidaten für die Bürgermeisterwahl am 26. Mai gekürt worden . Was er vor dem Termin plant und was seine Motivation für die Kandidatur ausmacht, schildert er im LZ-Interview.

Wie ist man überhaupt auf Sie als Kandidat für das höchste Amt in der Stadt gekommen?

Dr. Stefan Everding: Ich bin schon immer ein sehr politisch interessierter Mensch gewesen. Als ich mitbekommen habe, dass Christian Liebrecht sein Amt als Bürgermeister zur Verfügung stellt, habe ich mir gesagt, dass dies auch für mich etwas sein könnte. Auch ist mein Kollege Gerd Lütge von der Lippischen Landes-Brandversicherungsanstalt hier CDU-Ratsherr. Gespräche mit ihm haben zusätzlich mein Interesse an der Tätigkeit geweckt.

Bei der Kandidatenwahl haben Sie 55 von 77 Stimmen bekommen. Hätte das Ergebnis im Hinblick auf nur einen Bewerber nicht besser ausfallen können?

DR. EVERDING: Ich bin sehr zufrieden. Das sind ja über 70 Prozent. Man muss berücksichtigen, dass mich an dem Abend Menschen zum ersten Mal kennengelernt haben. Sie wollte ich überzeugen. Klaus Hansen, der sich anfangs auch der Wahl stellen wollte, hat ja sehr kurzfristig aus Krankheitsgründen seine Kandidatur zurückgezogen. Das ist tragisch und tut mir sehr leid. Mit Blick auf das Ergebnis muss man berücksichtigen, dass bestimmt der eine oder andere Unterstützer von ihm bei der Versammlung dabei war.

An besagtem Abend sind Sie auch nach ihrer beruflichen Vergangenheit befragt worden. Sie waren einige Jahre beim Finanzdienstleister Allgemeiner Wirtschaftsdienst, AWD, von Carsten Maschmeyer beschäftigt. Ist Ihnen das unangenehm?

DR. EVERDING: Die Diskussion darüber habe ich als ganz normal empfunden. Das ist mir nicht unangenehm. Ich bin 2000 dort eingestiegen, als das Unternehmen an die Börse gegangen ist und sich dann rasant und sehr erfolgreich entwickelte.

Es zeichnen sich mögliche Veränderungen bei der Lippischen Landes-Brand ab. Ist das mit ein Grund, warum Sie sich fürs Bürgermeister-Amt in Lage bewerben?

DR. EVERDING: Der Eigentümer der Landes-Brand, die Provinzial in Düsseldorf, ist in Fusionsverhandlungen mit der Provinzial in Münster. Die &bdquo;Lippische" hängt als Tochtergesellschaft da mit dran. Diese Fusion kann klappen oder auch nicht. Noch ist überhaupt nichts klar, geschweige denn, dass irgendwelche Vorstandsposten zur Diskussion stehen. Meine Motivation, Bürgermeister werden zu wollen, hat damit nichts zu tun. Ich bin mein ganzes Leben schon ein politisch interessierter Mensch. Jetzt, wo ich noch zehn, 15 Jahre Berufsleben vor mir habe, möchte ich die Chance ergreifen, die man voraussichtlich nicht mehrmals im Leben bekommt.

In Lage sind Sie noch so gut wie unbekannt. Wie wollen Sie das ändern?

DR. EVERDING: Die Lagenser CDU wird mich dabei unterstützen, mich an der einen oder anderen Stelle bekannter zu machen. Ich will wissen, wo die Leute der Schuh drückt. Das eine oder andere Gespräch in diese Richtung habe ich bereits geführt. Auch will ich so schnell wie möglich nach Lage ziehen.

Was gefällt Ihnen gut an Lage, was weniger?

DR. EVERDING: Positiv zu sehen ist das sportliche Angebot und die in allen Bereichen tätigen Vereine in der Stadt, verbunden mit dem großen ehrenamtlichen Engagement der Bürger. Gut gefallen mir auch die Neubauten und das solidere Finanzgebaren der politisch Handelnden in den letzten Jahren. Weniger gut ist der eine oder andere Leerstand von Geschäften und dass Ärzte abgewandert sind. Als Mitglied des Kuratoriums der Gesundheitsstiftung Lippe sehe ich viele Möglichkeiten, für Lage auf medizinischem Gebiet zusätzlichen Nutzen zu schaffen, sei es, was eine Kooperation mit dem Klinikum Lippe-Detmold anbetrifft oder die Ansiedlung weiterer Mediziner. Insgesamt soll Lage für alle Bürger und Unternehmen noch attraktiver werden. Hiervon wird nicht zuletzt auch die Innenstadt profitieren.

Persönlich Dr. Stefan Everding (CDU) ist 54 Jahre alt und Vorstand der Lippischen Landes-Brandversicherungsanstalt. Der Diplom-Kaufmann ist der Sohn von Herbert Everding, dem früheren Leiter des Leopoldinums. Zurzeit wohnt der Kandidat für das Bürgermeisteramt in Hiddesen. Sobald er in Lage ein Haus gefunden hat, will er mit seiner Frau und dem Welsh-Terrier umziehen. Der Vater eines erwachsenen Sohnes hält sich mit Joggen fit und segelt gerne auf der Ostsee oder dem Mittelmeer. Auch Camping zählt zu seinen Hobbys.

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