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Kommunalwahl 2025

Volksfest-Stimmung im Horner Ratssaal

Horn-Bad Meinberg. Drei Überraschungen hat die Kommunalwahl in Horn-Bad Meinberg gebracht. Die eine: Spannende Wahlen in der Lokalpolitik können durchaus volksfest-ähnlichen Charakter haben. Als sich der Trubel beim Hörnchenfest auf dem Marktplatz langsam verlief, öffnete das der Ratssaal für die Ergebnispräsentation – und der Trubel vom Marktplatz zog gewissermaßen dorthin um. Im proppevollen Saal wurde bei kalten Getränken angeregt diskutiert, es wurden Prognosen ausgetauscht und Direktkandidaten-Siege lautstark gefeiert.

Die zweite Überraschung: Bis auf die Wahlkreise Moorlage und Belle, die an die SPD gingen, holte die CDU alle anderen Wahlkreise mit ihren Kandidaten für den Rat. Die schwarzen Direktmandate werden den Rat von 32 auf 38 Sitze vergrößern.

Die dritte Überraschung: Trotz aller Unkenrufe haben sich weniger Wähler für die AfD entschieden, als vorab befürchtet – was vielleicht auch daran lag, dass der AfD-Ratskandidat auf Listenplatz 1 sich entschieden hatte, in Augustdorf für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren.

Hachdünne 2,43 Prozent Unterschied

Für die Bürgermeister-Kandidaten der beiden großen Parteien geht es nun in eine Stichwahl. Nur hauchdünne 2,43 Prozent trennen Celil Celik (SPD) und Michael Ruttner (CDU). „Wir sind bestens motiviert“, gibt sich Celil Celik kämpferisch. „Der geringe Abstand ist für uns mehr als holbar. Wir haben schon 2020 bewiesen, dass wir einen Rückstand aufholen können.“ Damals hatte Heinz-Dieter Krüger (SPD) mit 34,4 Prozent in der Bürgermeister-Wahl hinter CDU-Kandidat Heinz Blome (38,8 Prozent) gelegen und in der Stichwahl dennoch gesiegt.

„Ich nehme den Schwung gerne mit in die Stichwahl“, sagt Michael Ruttner – auch mit Blick auf die vielen gewonnen Direktmandate. Es zeige sich, dass das Ergebnis passen, wenn demokratische Parteien einen offensiven Wahlkampf führten. „Alle Kandidaten haben gezeigt, dass es ihnen um ihre Sache geht.“

Dr. Stella Schwenner, unabhängige Bürgermeister-Kandidatin, wird auch nach der Niederlage weiter in der Fraktion der Grünen Ratsarbeit machen. „Ich habe meine wichtigen Themen. Der Kandidat, der die mitnimmt, hat meine Unterstützung.“

Frank Kuhlmann, Bürgermeister-Kandidat des BürgerBündnisses, möchte sich ebenfalls noch nicht für einen der beiden Kandidaten aussprechen. „Wir ziehen als Lehre aus dem Wahlkampf, dass dieser von den beiden großen Parteien sehr modern mit viel Social-Media-Einsatz geführt worden ist“, sagt Frank Pohl in Vertretung für Frank Kuhlmann, der aktuell nach einem Unfall im Krankenhaus liegt.

Dr. Jens Hofele zeigte sich enttäuscht über das schlechte Abschneiden der FDP. „Ich hätte mir sechs Prozent erhofft.“

Diana Ammer (Die Linke) bewertete die fünf Ratssitze für die AfD als persönlichen Alptraum.

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