Lagenser erwarten mehr Unterstützung fürs Ehrenamt

Lage. Die drei Kommunen Lage, Lemgo und Leopoldshöhe, die sich im Rahmen des Leader-Projektes &bdquo;3 L in Lippe" zusammengeschlossen haben, möchten die Identifikation und das ehrenamtliche Engagement der Bürger vor Ort stärken. Dazu haben sie eine Studie in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse der Online-Befragung zum Thema Ehrenamt in Lage hat Frank Rayczik, Leiter des Fachbereiches 1, am Donnerstag im Haupt- und Finanzausschuss vorgestellt.

Rayczik sagte zu Beginn, dass durch die Studie, die das sozialwissenschaftliche Forschungsunternehmen Change Centre Consulting erstellt, konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet und ungenutzte Potenziale aufgedeckt werden sollen. &bdquo;Das soll langfristig zu einem guten Miteinander führen", so der Fachbereichsleiter. Von den 1080 Befragten kommen etwa 35 Prozent aus Lage.

Wertschätzung für Feuerwehr und Rettungsdienst In allen drei Kommunen werde das Ehrenamt über eine breite Palette von Themen hinweg ausgeübt. Am meisten Zeit werde aber für den Sport (25 Prozent) investiert. Aber auch Bereiche, die andernorts der Staat wahrnehme, wie zum Beispiel Feuerwehr und Rettungsdienst, werde häufig (19 Prozent) genannt. Das freute Rayczik: &bdquo;Ich finde es total klasse, dass sich so viele Menschen auch hier in Lage für die Feuerwehr oder den Rettungsdienst engagieren. Das zeugt auch von Wertschätzung." Auffällig sei auch, dass sich in diesem Bereich vor allem jüngere Personen einsetzen.

Den Befragten lagen besonders ein gutes Miteinander, die Verlässlichkeit bei Vereinbarungen, (Informations-) Transparenz sowie etwas erreichen zu können am Herzen. Weniger wichtig erschien den Teilnehmern die Verbindung von Ehrenamt und Privatleben. Sie sind außerdem der Meinung, dass sich beim ehrenamtlichen Engagement neue Leute kennenlernen lassen, sich die freiwillige Arbeit gut anfühle und sich damit auch die Gesellschaft mitformen lasse. Aber nur knapp ein Viertel der Befragten wisse genau Bescheid, was im Ort zum Thema Ehrenamt passiere. Etwa ein Drittel ist der Meinung, dass es gute Angebote für das eigene Interessensgebiet gebe. Ebenso viele Teilnehmer fänden eine Aufwandsentschädigung hilfreich.

Gute Absicherung ist wichtig &bdquo;Bei den Räumlichkeiten scheint Lage jedoch gut aufgestellt zu sein", ergänzte Rayczik. Einen gewissen Versicherungsschutz für ehrenamtliche Tätigkeiten finden fast alle Befragten wichtig. &bdquo;Es ist ihnen augenscheinlich wichtig, gut abgesichert zu sein. Das Engagement macht sonst ja auch nur begrenzt Spaß", erläuterte der Fachbereichsleiter.Zwei Zahlen sorgten für Getuschel während der Sitzung: Nur 27 Prozent der Lagenser Teilnehmer sind der Auffassung, dass sich Verwaltung und Politik um das Ehrenamt kümmern. Und nur 20 Prozent kennen einen speziellen Ansprechpartner, an den sie sich Fragen zum Thema Ehrenamt wenden können.

Die Vergleichszahlen für Lemgo und Leopoldshöhe lägen höher. &bdquo;Diese Aussagen fordern uns auf, in diesem Bereich stärker tätig zu sein, und machen den Handlungsbedarf deutlich", schlussfolgerte Rayczik. Abgefragt wurde auch, was sich die Ehrenamtlichen von der Verwaltung wünschen würden. Dabei kam heraus, dass eine finanzielle Unterstützung nicht das wichtigste sei, sondern es eher um Informationsaustausch und Vernetzung gehe. Allerdings konnten die Befragten nur aus den vorgegebenen Antwortmöglichkeiten wählen. Das Ergebnis lässt also keinen Schluss darüber zu, was die ehrenamtlich Aktiven tatsächlich von der Verwaltung erwarten.

Gesamtauswertung liegt im Sommer vor Zum Thema Identifikation habe es in Lage keine klaren Aussagen gegeben, sagte Frank Rayczik auf Nachfrage. Daher stellt er die Ergebnisse nicht vor. Sie sollen in die Gesamtauswertung einfließen, deren Vorstellung für Juni 2020 geplant ist. Bis dahin wird auch noch eine Repräsentativbefragung mit insgesamt 3000 Teilnehmern aus allen drei Kommunen durchgeführt.

Im Anschluss an die Präsentation sagte Heinz Walter von der Bürgerbewegung für Lage: &bdquo;Wenn Versprechungen nicht eingehalten werden, ist es kein Wunder, dass wir so ein mäßiges Ergebnis haben." Uwe Pohl (CDU) meinte: &bdquo;Man darf das Ergebnis nicht zu weit nach unten drücken." Die Vereine müssten auch selbst tätig werden und aktiv auf die Verwaltung zugehen. Bürgermeister Matthias Kalkreuter sagte abschließend: &bdquo;Es ist wichtig eine entsprechende Wertschätzung rüberzubringen. Außerdem sind wir in der Finalisierung Ansprechpartner fürs Ehrenamt zu finden."

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