Klaus Hansen sieht in der Innenstadt alle in der Pflicht

Lage-Billinghausen. Seit einem Monat ist Klaus Hansen der neue Vorsitzende des Ausschusses für öffentliche Ordnung, Sicherheit, Feuerwehr und Mobilität. Damit tritt er in große Fußstapfen, die sein im Januar dieses Jahres verstorbener Partei-Freund Gerhard Wißbrock hinterlassen hat. Der 52-Jährige hat sich viel vorgenommen, um die Stadt Lage innerhalb &bdquo;seiner" Zuständigkeitsbereiche nach vorne zu bringen. &bdquo;Nicht nur meckern, sondern machen", lautet das Motto des Christdemokraten.

Herr Hansen, Sie haben für einen Ausschuss mit einer breiten Themenpalette Verantwortung übernommen. Da kann man es in der Regel nicht jedem recht machen. Was reizt Sie an der Aufgabe?

Klaus Hansen : Mit Gerd Wißbrock war ich eng befreundet. Er hat sich über Jahrzehnte als Kommunalpolitiker engagiert und ich weiß, wie wichtig ihm dieser Ausschuss war. Deshalb ist es mir ein Anliegen, sozusagen sein politisches Erbe anzutreten. Es ist mir bewusst, dass man bei den zu behandelnden Themen immer irgendwem auf die Füße tritt.

Welches sind die wichtigsten Themen in dem Ausschuss?

Hansen: Alle Themen sind wichtig. Anliegen wie Verkehrsberuhigungen kommen beispielsweise immer wieder auf den Tisch. Man muss versuchen, für die Allgemeinheit neutrale Entscheidungen zu treffen und Kompromisse zu finden.

Es wird ja auch regelmäßig über Sicherheit und Sauberkeit in der Innenstadt diskutiert.

Hansen : Das sind tatsächlich Bedürfnisse, die sowohl aus der Bevölkerung als auch aus der Politik widergespiegelt werden. Die Menschen wollen sich in der Stadt geborgen fühlen. Im Bereich Pflicht ist schon viel passiert, aber die Kür ist noch ausbaubar.

Gibt es denn noch Angsträume in Lage?

Hansen : Angsträume würde ich das jetzt nicht nennen. Doch am Parkplatz Schulzentrum Werreanger sowie in der Innenstadt gibt es noch Handlungsbedarf. Ordnungsstreifen und Video-Überwachungen tragen bereits sowohl zum Wohlfühlen als auch zur Verminderung von Delikten bei. Es ist mühsam, in dieser Richtung mehr auf den Weg zu bringen.

Scheitert es am Geld?

Hansen: Vorrangig eher an rechtlichen Bedenken. Jede Maßnahme muss erst überprüft werden. Dieser Weg ist oft steinig, aber er lohnt sich. Denn es gibt immer legale Spielräume.

Kommen wir noch einmal auf das Thema sauberes Erscheinungsbild zurück.

Hansen : Hier wird ja immer auf den Lagenser Bauhof gezeigt. Eventuell müsste man in diesem Bereich aber über Umstrukturierungen nachdenken. Aber warum funktioniert in der Kernstadt nicht, was auf den Dörfern zur Routine gehört? Dass sich Gruppen und Vereine um einzelne Bereiche kümmern oder Müllsammelaktionen starten und ein Wir-Gefühl entsteht. Auch die Parteien sind Vereine, die mit gutem Beispiel voran gehen könnten.

Der Begriff Mobilität ist neu an den Ausschuss für Ordnung und Sicherheit angegliedert worden. Was verbirgt sich dahinter?

Hansen : Dabei geht es auch um den demografischen Wandel. Mit Blick auf die große Anzahl an Senioreneinrichtungen in Lage, ist es unsere Aufgabe, auf die Gestaltung des Umfelds zu achten. Dazu gehören etwa barrierefreie Bürgersteige, speziell ausgewiesene Parkflächen und Beschilderungen.

Welches Thema liegt Ihnen aktuell ganz besonders am Herzen? Wo ist Handlungsbedarf?

Hansen : In Sachen Corona-Schnelltest sind wir als Stadt Lage nicht gut aufgestellt. Ich hätte mir ein Test-Zentrum direkt in der Innenstadt gewünscht. Im Sinne der Bürger und um den Einzelhandel zu stärken. Da sehe ich die Verwaltung in der Pflicht. Im Vergleich zu anderen Städten ist man dabei nicht spontan und mutig genug.

Persönlich Klaus Hansen ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern. Der 52-Jährige lebt mit seiner Familie in Billinghausen. Beruflich ist er als Leiter der Adlerwarte in Berlebeck beschäftigt. Der Christdemokrat engagiert sich seit vier Jahren im Rat der Stadt Lage, zuvor war er als Sachkundiger Bürger aktiv.

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