Leerstand und Unrat: Was wird aus der Rudolf-Tellbüscher-Passage in Lage?

Lage. Ein Schmuckstück ist sie wahrlich nicht: Die Rudolf-Tellbüscher- Passage in der Langen Straße ist schon länger verwaist und macht einen eher trostlosen Eindruck. Im Schaufenster hängen Plakate, die für längst abgehaltene Veranstaltungen werben. Den Schaukasten im Durchgang zieren zudem Graffitos, das Gittertor rostet vor sich hin und das angesammelte Laub scheint noch aus dem vergangenen Herbst zu stammen.

Das ist manchem Bürger offenbar ein Dorn im Auge, auch wenn sich der Bereich optisch nicht grundlegend von anderen leer stehenden Objekten in der Straße unterscheidet. Die Grünen brachten das Thema im April im Ausschuss für öffentliche Ordnung, Sicherheit, Feuerwehr und Mobilität im Rahmen einer Anfrage auf den Tisch und auch die Stadtverwaltung weiß um den Unmut über den Zustand der Passage. &bdquo; Die Stadt Lage ist über die Situation in der Tellbüscher-Passage informiert. Es liegen Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern über Verschmutzungen und den ungepflegten Zustand des Geländes vor“, berichtet Stadtsprecherin Ulrike Busse.

Blumenkübel als Barriere? Im Ausschuss sei zudem vorgeschlagen worden, die Eingänge der Passage mit Blumenkübeln zu versehen, um die Passage so abzusperren und optisch aufzuwerten. Doch das ist nicht so einfach: &bdquo;Im Rahmen der Beantwortung im Ausschuss wurde darauf hingewiesen, dass es sich um ein Privatgrundstück handelt. Somit kann nur die Eigentümerin den Durchgang sperren“, erläutert Busse.

Und das sieht die Stadt auch generell nicht als zielführend an: &bdquo;Nach Ansicht der Stadt Lage würde das Aufstellen einer Barriere durch Blumenkübel das Problem nicht lösen, sondern nur dazu führen, dass sich der Müll dann gegebenenfalls dahinter ansammelt.“ Derzeit versuche die Verwaltung, Kontakt zum Eigentümer aufzunehmen, um Abhilfe zu schaffen. Ordnungsrechtliche Möglichkeiten, um eine Verbesserung der Situation zu erzwingen, gibt es laut Busse allerdings nicht. So bleibt es abzuwarten, welche Möglichkeiten sich in Zukunft für das Areal ergeben werden.

Maßnahmen gegen den Leerstand Ein Leerstandsproblem hat es in Lage bereits vor Jahren gegeben. Im Jahr 2019 wurde deshalb ein Förderprogramm aufgelegt, um Neugründungen zu erleichtern und anzuregen. Das Programm war 2019 mit einem Volumen von 120.000 Euro ausgestattet worden, von dem zwölf Antragsteller profitieren sollten. Am Ende wurden 13 Anträge gestellt; die letzten beiden teilten sich die Summe von 10.000 Euro, die ansonsten jeder der Antragsteller in drei Raten bekommen hatte.

Generell bemüht sich die Kommune um die Aufwertung der Innenstadt. Zunächst hatte der Rat am 7. März 2019 ein Stadtentwicklungskonzept (STEK) beschlossen, daraus wurde das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) für die Kernstadt entwickelt. Definiert wurde ein Sanierungsgebiet, das nicht nur die eigentliche Mitte rund um den Marktplatz umfasst. Für den Umbau des historischen Rathauses zum Haus der Stadtgesellschaft konnte die Stadt eine Förderung in Höhe von 4,1 Millionen Euro einwerben.

Das Geld kommt nicht nur aus dem ISEK, sondern auch aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Mit einem zusätzlichen Hof- und Fassadenprogramm gab es zudem auch Unterstützung für private Projekte.

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