So läuft es an der neuen Rettungswache in Lage

Lage. &bdquo;Eine der schönsten Rettungswachen im Lipperland", urteilt Meinolf Haase, als Fachbereichsleiter des Kreises Lippe zuständig für Feuerwehrangelegenheiten und den Rettungsdienst. Haase habe sich mächtig reingekniet und dafür gesorgt, dass auf dem Gelände der ehemaligen Postfiliale an der Friedrich-Petri-Straße &bdquo;eine der modernsten Rettungswachen Deutschlands" in kurzer Zeit aus dem Boden gestampft werden konnte, erläutert deren Leiter David Krikor.

Die Malteser halten Wache im Auftrag des Kreises. In großen Lettern prangt die Hausnummer 31 an dem hellen, weißen Passivhaus. Das Gebäude ist so gut isoliert und energetisch optimiert, dass es kaum Energie nach draußen abstrahlt. Mit der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ist die Rettungswache stromtechnisch nahezu autark. Das heißt: rundherum und zu jeder Zeit voll einsatzbereit.

Ein Team von Notfallsanitätern und -sanitäterinnen hat zwei Rettungswagen zur Verfügung, um Menschen bei Gefahr für Leib und Leben zu helfen. Dafür ist der Standort hervorragend gewählt: Die Rettungswache sitzt wie die Spinne im Netz von B 66 und B 239. Einsatzteams können also schnell in Richtung Detmold, Lemgo, Bad Salzuflen und Bielefeld ausrücken.

Immer neue Herausforderungen

Wachleiter David Krikor (31) ist seit zwölf Jahren dabei, der kommissarische Leiter Rettungsdienst Jens Naerger (45) seit 25 Jahren. Die dreijährige Ausbildung zum Notfallsanitäter sei durchaus anspruchsvoll, sagen die beiden. Man müsse auf immer neue Herausforderungen reagieren.

David Krikor und Jens Naerger sind sich einig, dass die Hauptaufgabe und größte Herausforderung die spontan zu treffende Abstimmung der Maßnahmen ist: Welche Medikamente braucht der Patient am Unfallort? Welche Rettungsmaßnahmen sind die richtigen? Im Fahrzeug wird der Patient dann weiter stabilisiert und schließlich im Krankenhaus weiterversorgt . Die Strategie muss stets individuell austariert werden, angepasst an die jeweiligen Umstände.

Und doch gebe es einen noch wichtigeren Faktor: die Helfer vor Ort, bevor die Retter eintreffen. &bdquo;Die ersten Minuten entscheiden oft über Leben und Tod", erzählt David Krikor. &bdquo;Wir ermutigen die Menschen zu handeln. Das kann sich nur positiv auswirken, und niemand wird den Ersthelfern einen Vorwurf machen, wenn es nicht geklappt hat." Das Unfallopfer könne dabei nur gewinnen, niemals verlieren. Deshalb wäre es von großem Vorteil, wenn viele Menschen sich in der Ersten-Hilfe-Praxis auskennen würden. Dafür gibt es in der Rettungswache Kurse.

Wenn die Retter am Unfallort eintreffen, soll es bald noch eine weitere Verbesserung geben: Das sogenannte Tele-Notarztsystem soll eingeführt werden, so dass der Arzt in der Leitstelle &bdquo;zugeschaltet" wird und die Retter vor Ort direkt beraten kann, was am besten und effektivsten zu tun ist.

Um das Rettungswesen weiter zu verbessern, werden die Rettungsdienste in den Kreisen Lippe, Paderborn und Höxter vernetzt. &bdquo;Wir bekommen sogar eine einheitliche Uniform", berichtet David Krikor. Arbeit gebe es genug. &bdquo;Wir hatten zwischen den Feiertagen ungefähr 13 Einsätze, pro Fahrzeug und Tag", erinnert er sich. Zur eigentlichen Rettungsaktion komme dann die Wartung und Pflege der Rettungswagen hinzu. Von der Prüfung des Ölstandes bis zur Desinfektion der Fahrzeuge machen die Retter alles selbst.

David Krikor und Jens Naerger sind eher durch Zufall mit dem Rettungsdienst in Kontakt gekommen und dann &bdquo;hängengeblieben", weil der Job großen Spaß mache. Sie können sich etwas anderes gar nicht mehr vorstellen. Und noch etwas: Den beiden Hauptverantwortlichen ist es wichtig, sich beim Kreis Lippe zu bedanken &bdquo;für die schöne Rettungswache" in Lage.

So läuft es an der neuen Rettungswache in Lage

Alte Fahrzeuge lähmen den Rettungsdienst im Kreis Lippe

Verschärfte Polizeikontrollen auf der B 239

Personalprobleme: Kreis Lippe entzieht den Johannitern die Rettungswache Schlangen

Entscheidung über neue Rettungswache in Kalletal fällt voraussichtlich im Februar

Zurück auf Anfang: Standort für die neue Rettungswache in Kalletal steht fest

Unfall, Feuer, Hochwasser: Leitstelle Lippe koordiniert mehr als 100.000 Einsätze

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €