Schötmarsche Straße: Bombensuche läuft auf Hochtouren

Lage. Es sieht so aus, als wäre ein Maulwurf am Werk. In einem Abstand von anderthalb Metern liegen Erdhügel auf dem Asphalt der Schötmarschen Straße. Die Firma Schollenberger sucht Abweichungen vom Erdmagnetfeld. Das wäre ein Hinweis darauf, dass Kampfmittel unter der Erde lagern. Eine 500 Kilogramm schwere Bombe war ja bereits nach einer groß angelegten Evakuierung Anfang Februar entschärft worden. So eine Überraschung möchte keiner noch einmal erleben.

Alle Flächen katalogisiert

Die Bezirksregierung Arnsberg hatte, wie berichtet, alle Flächen kategorisiert. Für die Schötmarsche Straße habe es keine akuten Hinweise darauf gegeben, dass dort Explosives im Erdreich lagern könnte. Die Bezirksregierung wertet Luftbildaufnahmen aus dem Zweiten Weltkrieg aus, und weil an der Schötmarschen Straße eine Bahnstrecke liegt, ist Vorsicht durchaus angebracht. Waren die Transportwege doch Ziele für Fliegerangriffe, um die Kriegsgegner vom Nachschub abzuschneiden.

&bdquo;Jedes Baugebiet wird durch Arnsberg überprüft, das ist Routine. Auch für die Schötmarsche Straße hatten wir die Expertise eingeholt – und trotzdem eine Bombe gefunden", sagt Sven Anders, Fachteamleiter der Stadtentwässerung und Wasserwirtschaft. Deshalb gehe man jetzt auf Nummer sicher und sondiere nach der einen, auch die andere Straßenhälfte bevor wieder gegraben wird. Der Verkehr fließt währenddessen einspurig daran vorbei. Die Bauarbeiten verzögern sich durch die Untersuchungen nicht. Die langen Kunststoffrohre werden sieben Meter in die Erde getrieben. Die Firma Schollenberger aus Celle verschafft Sicherheit.

Löcher gebohrt

Auf der Bundesstraße werden Löcher in die Straße gebohrt, die Abstände werden immer wieder überprüft. Zwei Männer in Baumontur hantieren mit langen blauen PVC-Röhren, die in der Tiefe verschwinden. Hinterher schieben sie anschließend eine Sonde, und die liefert später die Ergebnisse. Sie zeigt an, ob sich in einem Radius von zwei Metern Metall in der Erde befindet. Im Fachjargon ist von einer Anomalie die Rede, festgestellt werden Abweichungen vom Erdmagnetfeld, so weit gibt die Firma Schollenberger Auskunft und verweist auf die Bezirksregierung Arnsberg. Diese organisiert die Kampfmittelbeseitigung in Nordrhein-Westfalen. Und die Bezirksregierung ist es auch, die die Ergebnisse der Sondierungen auswerten wird.

Sven Anders geht davon aus, dass die Ergebnisse in der kommenden Woche bis Mittwoch vorliegen werden. Sollte eine Anomalie festgestellt werden, rücken die Kampfmittelbeseitiger an. Anders: &bdquo;Dann würde die Entschärfung geplant. So lange Kampfmittel nicht bewegt werden, ist da alles entspannt, sagt die Bezirksregierung." Und auch wenn Verdächtiges festgestellt werde, heißt das noch nicht, dass es sich um Kampfmittel handelt. An der Pottenhauser Straße gab es laut der Auswertung in Arnsberg Hinweise. Gefunden wurden nach der Sondierung eine Axt und ein Metalleimer.

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