Varusjagd in Hörste: Bogenschützen gehen auf die Pirsch

Lage-Hörste. Der Fuchs soll aus dem hohen Gras schauen, Blickrichtung ist die Gans, die etwas weiter weg steht. Wer sich die Tiere genauer anschaut, sieht kleine Kreise - hier sollen die Bogenschützen treffen. 55 der 3D-Ziele stehen auf einer 5 Kilometer langen Strecke. Die Teutoburger Bogenschützen haben für ihr Turnier alles minutiös geplant, damit die Bogensportler bei der Varusjagd ein optimales Umfeld vorfinden.

Die Planung ist immer eine Herausforderung, oberhalb von Bienenschmidt haben die Bogenschützen ihren Übungsplatz. Dort wird auch geplant. Es ist ein harter Kern um Norbert Thierjung, der an diesem Abend mit dem Aufbau beginnt. Nach drei Tagen soll alles stehen und zwar so, dass es für die Bogenschützen, die aus ganz Deutschland und den Niederlanden anreisen, eine Herausforderung ist. Das Turnier ist auch deshalb beliebt, bereits zwei Wochen nach der Ausschreibung waren alle Plätze weg.

Die Sportler bewegen sich in kleinen Gruppen und auf schmalen Pfaden im Gelände, das zum größten Teil von Familie Ellermann zur Verfügung gestellt wird. "Wir sind so dankbar, dass sie uns bereits seit vielen Jahren unterstützt", sagt Thierjung. Der Aufbau ist schweißtreibend, zu Fünft geht es ins Gelände, mit Hammer, Stangen und Markierungspflöcken - und mit den Tieren, die durchaus stabil sind. Schließlich müssen sie einiges aushalten, läuft es gut, sind es immerhin 400 Treffer. 200 Teilnehmer starten jeweils Samstag und Sonntag, einen Schuss darf jeder abgeben. "Wir investieren immer wieder in neue Ziele, 2500 Euro sind es in diesem Jahr gewesen", erklärt Thierjung während er die Ziege schultert und in Richtung nächste Station marschiert.

Querdurch ist strikt verboten Die Schussposition ist etwas erhöht, Markus Pollmann positioniert das Ziel, in Entfernung kontrolliert Vereinsmitglied Friedrich Riesenberg. Er steht mit dem Fuß an einem rot markierten Pflock - jeder Schütze im Turnier muss es ebenso machen. Weil die Bedingungen fair sein sollen, bückt und streckt sich Riesenberg, denn schließlich gibt es größere und kleinere Sportler. Auch Kinder ab acht Jahren sind dabei, Deutsche Meister, ambitionierte Amateure. Die Gruppen werden entsprechend zusammengestellt, damit der Wechsel an den Stationen möglichst reibungslos klappt. Querdurch und abzukürzen ist strikt verboten. "Es wird auch kein Pfeil liegengelassen oder auch nur das kleinste Papier - wir bewegen uns in der Natur und wir wollen sie erhalten", erklärt der Vorsitzende.

Die Strecke in Hörste wird abtrassiert, damit es für alle – auch die Waldspaziergänger – sicher ist. Alle Bogenklassen werden ohne Visier oder Zielhilfsmittel geschossen. Entfernungsmesser sind nicht erlaubt. Am Samstag, 1. Juli, beginnt um 8 Uhr die Einteilung, um 9.30 Uhr folgt die offizielle Begrüßung durch einen Vertreter der Stadt Lage bei Bienenschmidt. Von dem eigentlichen Turnier werden die Zuschauer nicht viel sehen, aber am Nachmittag gibt es gegen 15.30 Uhr ein Wettschießen auf dem Platz, und Publikum ist herzlich willkommen. Am Sonntag folgt der zweite Wettkampftag.

Die Bogenschützen freuen sich auf ein tolles Sportwochenende, aber auch auf das Drumherum. Es wird gegrillt, gefachsimpelt - in der Szene kennt man sich. Für Hörste sei das Turnier ein Gewinn. "Die Sportler kommen zum Teil mit dem Wohnmobil, aber sie buchen auch in der Umgegend Zimmer."

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