Weihnachtsvorbereitungen in der Kirche in Heiden laufen auf Hochtouren

Lage-Heiden . &bdquo;Heute ertrinkt unser Kopierbüro in bunten Päckchen“, beschreibt Pfarrerin Brigitte Fenner bereits Mitte November die Vorbereitungen auf Weihnachten. Die LZ durfte einen Blick in das organisierte Chaos der evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Heiden werfen und fand zwei sehr strukturierte Damen samt Dackelrüde Rudi vor.

Während Rudi unter dem Schreibtisch von Frauchen Frauke Büschemann sein morgendliches Nickerchen hält, bespricht diese mit Küsterin Tanja Kin den Fahrplan der Woche vor dem ersten Advent. &bdquo;Heute kannst du mir helfen, den großen Herrnhuter-Stern zusammenzuschrauben, morgen hole ich den Adventskranz ab und danach bringen wir die Krippe vom Dachboden des Jugendheims runter in die Kirche.“ Tanja Kin hat alles im Griff. Seit 28 Jahren organisiert die 62-Jährige als Küsterin die Abläufe rund um das Weihnachtsfest. &bdquo;Sie ist eine Perfektionistin“, sagt Frauke Büschemann. Sie ist seit einem Jahr Mitarbeiterin in der Gemeindeverwaltung.

&bdquo;Es ist schon interessant zu sehen, wie hier Traditionen gelebt werden“, verweist sie auf eine Notiz ihrer Vorgängerin mit dem Hinweis &bdquo;2022=Strohsterne.“ &bdquo;Das bedeutet, dass der Weihnachtsbaum in diesem Jahr mit Fröbelsternen geschmückt wird“, klärt Tanja Kin auf. Es werde also immer im Wechsel zu dekoriert.

Beide Sternen-Varianten wurden vor Jahren per Hand gefertigt. Auch die Krippe ist Marke Eigenbau und sogar die dazugehörigen Figuren habe man im Jahr 1996 selbst getöpfert, sagt die Küsterin. &bdquo;Zum ersten Advent stelle ich nur ein paar Tiere hinein, dann folgen die Hirten und erst an Heiligabend kommt das Jesuskind“, nennt Tanja Kin eine weitere Gewohnheit. Sie ist sich sicher, dass Abweichungen von den gewachsenen Traditionen sofort auffallen würden. &bdquo;Deshalb ist der Zettel mit dem Hinweis auf die Sterne, die dran sind, so wichtig“, sagt Frauke Büschemann augenzwinkernd.

Mit viel Herzblut

130 Geschenke hat sie zusammen mit Tanja Kin verpackt. Holz-Kochlöffel, auf denen &bdquo;Halleluja!“ steht. Das soll nicht nur eine Einladung sein,beim Kochen fröhlich zu singen. Die Kochlöffel sind ein kleines Weihnachtspräsent an alle Mitarbeitende und ehrenamtlich Helfende der Kirchengemeinde Heiden. &bdquo;Unsere beiden Pfarrerinnen Dr. Annette Müller und Brigitte Fenner haben dazu einen Brief geschrieben und werden auch einen Großteil persönlich verteilen“, so Tanja Kin, die die schönen Verpackungen mit viel Herzblut selbst entwickelt und gefaltet hat. &bdquo;Die Jugendlichen bekommen eine Fahrradklingel, da musste Tanja noch einen weiteren Prototyp erstellen“, berichtet Frauke Büschemann, die extra Etiketten gedruckt hat, damit die Kartonagen weiterverwendet werden können.

Inzwischen ist auch Dackel Rudi wach geworden und inspiziert schnüffelnd die Deele im Gemeindehaus. Hier nimmt der XXL-Herrnhuter-Stern Formen an. Die beiden Frauen müssen ihn zu zweit durch eine Doppelflügeltür in die Kirche tragen und mit einer Winde vom Dachboden aus befestigen. Für Tanja Kin längst Routine. Was ihr Sorgen bereitet, ist der Adventskranz. &bdquo;Den hat sonst immer eine Bekannte ehrenamtlich für uns gebunden, doch in diesem Jahr mussten wir ihn krankheitsbedingt anderweitig in Auftrag geben. Ich habe immer Angst, dass der schon vor Weihnachten alle Nadeln verliert“, gibt sie lachend zu.

Deshalb kommt die sieben Meter hohe Tanne erst drei Tage vor Heiligabend in die Kirche. Selbst wenn das bedeutet, dass für das Aufhängen der Strohsterne – nein, der Fröbelsterne, dann nur noch wenig Zeit bleibt. &bdquo;Gute Planung ist alles“, sagen Frauke Büschemann und Tanja Kin. Sie sind optimistisch. dass auch in diesem Jahr Weihnachten in Heiden nach Plan läuft.

Neue Serie

In den christlichen Lagenser Kirchengemeinden ist die Weihnachtszeit und die Planung dafür Top-Thema. Die LZ blickt mit der neuen Serie &bdquo;So bereiten sich Kirchengemeinden auf Weihnachten vor“ hinter die Kulissen.

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