Lage. Nächtliche Temperaturen von mehr als acht Grad und länger werdende Tage: Kröten, Frösche und Molche verlassen derzeit ihre Winterquartiere, um zu ihren Laichgewässern zu wandern. Das ist gefährlich für sie, denn sie queren Straßen und nicht wenige werden überfahren. Zur ihrem Schutz stellen Naturschützer Zäune auf und es gibt Sperrzeiten an bestimmten Straßen.
„Helfer kontrollieren die Zäune täglich, befreien die Amphibien aus den eingegrabenen Eimern und transportieren sie auf die andere Straßenseite“, heißt es in einer Pressemitteilung des BUND Lage. Die BUND-Kreisgruppe Lippe organisiere in diesem Jahr die Betreuung der Amphibien-Schutzzäune an der Schötmarschen Straße (B239), an der Pottenhauser Straße und an der Soorenheider Straße. Der BUND bittet Autofahrer, im Bereich der Schutzzäune vorsichtig zu fahren - auch zum Schutz der freiwilligen Helfer.
Weitere Einsatzgebiete befinden sich nach Angaben des BUND an der „Schieregge“ in Müssen und „Im Heidland“. In der vergangenen Woche seien bei relativ warmer, feuchter Witterung allein auf der „Schieregge“ schon 23 Kröten unterwegs gewesen. Auch zwei „Doppeldecker“ haben die Helfer beobachtet: „Die Männchen krallen sich auf dem Rücken der Weibchen fest und werden von diesen bis ins Laichgewässer getragen“, erklärt Claudia Viotto.
Sperrung von 19 bis 6.45 Uhr
Nach dem Monitoring an der Schieregge im vergangenen Jahr sei dort mit Hilfe von Amphibienzäunen eine große Zahl von Kröten, Fröschen und Molchen gerettet worden. In diesem Jahr werde neben der Straße "Im Heidland" auch die "Schieregge" zum Schutz der wandernden Amphibien nachts von 19 bis 6.45 Uhr für den Durchfahrverkehr gesperrt. „Die Stadt stellt für die Straßeneingangsbereiche beleuchtete Straßenabsperrungen sowie Schilder zum Hinweis auf die Krötenwanderung zur Verfügung. Das Schließen und Öffnen der Sperrungen übernehmen BUND-Mitglieder und Mitarbeiter des Städtischen Bauhofs. Anwohner wurden diesbezüglich kurzfristig mit einem gesonderten Schreiben der Stadt Lage informiert“, heißt es seitens des BUND.
In Deutschland leben 21 von weltweit 6000 Amphibienarten. Ungefähr die Hälfte davon steht aktuell auf der "Roten Liste der gefährdeten Arten“, www.bund.net/themen/tiere-pflanzen/tiere/amphibien/rote-liste-der-lurche/. Hauptsächlich leiden die Amphibienbestände, weil es immer weniger Lebensräume gibt.
Das „Rettungsteam“ in Lage braucht noch Unterstützung bei der Betreuung der Zäune. Wer mithelfen möchte, erhält weitere Information unter Tel. 0171 93 46 878 oder per E-Mail: post@bund-lippe.de .