Lemgo. Der meteorologische Winter nähert sich langsam dem Ende, und mit steigenden Temperaturen werden bald wieder die Amphibien im Stadtgebiet von Lemgo aktiv.
Ab einer Nachttemperatur von sechs oder mehr Grad starten Frösche, Kröten und Molche auf ihre teilweise kilometerlangen Wege zu den Laichgewässern. Spring- und Grasfrösche machen meist den Anfang. Ihnen folgen Erdkröten und Molche. Ab März werden dann auch Feuersalamander ihre schon voll entwickelten Larven absetzen. Darauf macht der BUND Lemgo in einer Pressemitteilung aufmerksam.
Kröten machen sich auf den Weg
Insbesondere Erdkröten machen sich bei Temperaturen von über fünf Grad und feuchtem Wetter in den Abend- und Nachtstunden mitunter zu Tausenden aus ihren Winterlebensräumen auf zu ihren Fortpflanzungsgewässern, um dort abzulaichen. Die Zerschneidung der Landschaft durch ein dichtes Straßennetz führt dazu, dass die Tiere bei ihrer Wanderung häufig Straßen überqueren müssen. Und dabei werden sie oft massenweise getötet. „In den Naturschutzverbänden versuchen Ehrenamtler dies zu verhindern. So sind viele BUND-Aktive mit Beginn der Wanderung im Gelände, um Krötenzäune zu betreuen und die Tiere auf ihren Wanderungen zu ihren Laichplätzen zu schützen“, schreibt der BUND.
Der Ortsverband Lemgo des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bittet daher vorsorglich Autofahrer und Radfahrer in den nächsten Wochen um erhöhte Aufmerksamkeit und Rücksicht.
An zwei Straßen in Trophagen und in Wahmbeck würden vor Beginn der Laichwanderung von Mitarbeitern der Bauhöfe des Kreis Lippe und der Stadt Lemgo Krötenschutzzäune aufgebaut. Diese Zäune würden dann mit dem Start der Wanderung - etwa Anfang März - von ehrenamtlichen Helfern des BUND-Lemgo betreut.
Tägliche Kontrolle
Die entlang der Zäune eingebauten Eimer müssen nach Angaben der Naturschützer mindestens zwei Monate lang täglich kontrolliert werden. „Die aufgefangenen Amphibien werden dann über die Straße oder direkt zum Laichgewässer getragen. Die Wanderung startet in der Regel in der abendlichen Dämmerung und geht bis in die frühen Morgenstunden, wobei die Betreuung durch ehrenamtliche Kräfte etwa um Mitternacht endet. Am darauffolgenden Morgen müssen die Eimer wieder geleert, und der Zaun kontrolliert werden. Die stärksten Wanderbewegungen finden an Regentagen und bei Temperaturen zwischen sechs und zehn Grad statt.“
Amphibienschutz ist aufwendige Handarbeit. Daher sucht der BUND Lemgo dringend weitere Helfer. Um mitzumachen und zu helfen, sind Vorkenntnisse nicht zwingend erforderlich. Die Saison dauert in der Regel zwei bis drei Monate, Höhepunkt ist Mitte März. Je nach Wetterlage sind die Tiere noch bis Mitte April unterwegs. Wer Lust und Interesse verspürt, den BUND an den beiden Standorten zu unterstützen, ist willkommen. Anfragen sind unter kontakt@bund-lemgo.de möglich.