Am Werreanger dreht die Jugend außerhalb der Videoüberwachung auf

Lage. Mal eben eine schnelle Runde drehen, dann Vollbremsung in Höhe des Wartehäuschens - auf dem Parkplatz am Werreanger treffen sich Jugendliche gerne und lassen es auch mal krachen. Scheibe runter, Bässe rauf. Es gibt Beschwerden, aber ganz so einfach ist der Sache nicht beizukommen. Und es gibt an anderen Stellen ebenfalls Nachbesserungsbedarf.

Im Ausschuss für öffentliche Ordnung, Sicherheit, Feuerwehr und Mobilität stellte Fachteamleiter Frank Rayczik die Situation am Schulzentrum vor. Dafür hatte er sich auch mit der Polizei kurzgeschlossen, die bestätigt habe, dass &bdquo;es keine größeren Straftaten in dem Bereich gegeben habe“.

Gleichwohl gebe es Beschwerden und auch Verstöße gegen das Ordnungsrecht. Detlef Hübner (Bündnis90/Die Grünen), 2. Vorsitzender im Stadtsportverband, berichtete, was ihm zugetragen worden war. &bdquo;Vor allem im Herbst und Winter soll sich ,merkwürdiges Volk’ auf dem Parkplatz und hinter dem Hallenbad aufhalten.“ Ein anderes Ausschussmitglied, das in nächster Nähe wohnt, berichtete von Lärm durch schnell fahrende Autos und entsprechend lauter Musik. &bdquo;Die machen da Turnarounds, ab 19 Uhr bis 22, 23 Uhr ist da Gehupe und Lärm. Vor allem am Wochenende häuft sich das.“ Mehrfach habe er den Ordnungsdienst angerufen, doch das helfe auch nur kurz.

Malte Begemann, Fachteamleiter für allgemeine Ordnungsangelegenheiten, bat darum, sich zu melden, wenn in dem Bereich etwas auffalle. Allerdings sei es nicht immer sicher, dass der Kommunale Ordnungsdienst auch schnell zur Stelle sei.

Kommunaler Ordnungsdienst kontrolliert &bdquo;Das ist ein großes Gebiet, das die abdecken, denn es gehören unter anderem Detmold und Horn Bad Meinberg dazu, und wenn dort gerade etwas anfällt, dann braucht die Anfahrt Zeit. Es entsteht dann leicht der Eindruck, dass die sich nicht kümmern, aber das ist keineswegs so.“ Hilfreich sei, wenn man ein Muster ausmachen könne, also Tage und Uhrzeiten habe, an denen die Jugendlichen wiederholt ihren lautstarken Spaß haben. &bdquo;Dann können wir gezielt vorgehen.“

Das sei dann schon mit deutlichen Ansprachen verbunden. Außerdem kontrolliere der Kommunale Ordnungsdienst auch in dem Bereich - und zwar zu ganz unterschiedlichen Zeiten. &bdquo;Am Wochenende geht das durchaus auch bis 2 Uhr morgens“, sagte Rayczik. Von den Vereinen gebe es im Übrigen wenig Rückmeldungen. Ein Thema sprach Detlef Hübner an: die schlechte Ausschilderung. Hier sagte der Fachteamleiter zu, dass nachgebessert werde.

Er verwies darauf, dass das Sport- und Schulzentrum Werreanger durchaus auch als Treffpunkt für die Jugend gedacht war.

Jugendliche suchen sich neue Treffpunkte &bdquo;Grundsätzlich ist es gewollt, dass sie sich dort auch aufhalten, allerdings beobachten wir auch, dass sich das Verhalten geändert hat.“ Auch aus diesem Grund habe man Teile des Geländes mit einer Videoüberwachung ausgestattet, zum Beispiel am Jugendzentrum HoT und an den Schulgebäuden. Alles mit Kameras auszustatten, sei allerdings rechtlich nicht so einfach.

Mit Blick auf den Neubau des Parkplatzes - derzeit läuft die finale Ausschreibung - könne man das überdenken. Weil das alles noch dauert, wolle man im Herbst sehen, ob man durch den Baum- und Strauchschnitt mehr Einblicke schaffen könnte - die geheimen Ecken wären dann erst einmal weg. &bdquo;Das könnte erst einmal Druck rausnehmen“, sagte Rayczik.

Tobias Hempelmann, Chef des gleichnamigen Fahrradhandels, sprach die Beleuchtung an. &bdquo;Ich habe auf unserem Gelände erst einmal wieder das Licht nachts angelassen.“ Er regte an, die Leerrohre für ein mögliches Überwachungssystem mit vorzusehen, wenn neu gebaut wird. Allerdings: &bdquo;Machen wir uns aber nichts vor, das ist nur eine Verdrängung, die treffen sich dann nur woanders.“

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