Bis Mitte des Jahres soll das Sicherheitskonzept für Veranstaltungen in Lage fertig sein

Lage. Zuletzt sorgte die Absage des Zieglerlaufs für Betroffenheit. Da spielte auch das Sicherheitskonzept eine Rolle, aber nicht nur. Doch wie soll es weitergehen? Was kann noch stattfinden, was nicht? Im Ausschuss hat es zumindest eine Perspektive gegeben, wie die Stadt künftig vorgehen will.

Sven Obenhaus ist Vorsitzender der LG Lage-Detmold-Bad Salzuflen. Die LG organisiert den Zieglerlauf, der in Lage Tradition hat. Doch diesmal wurde alles abgesagt. Ausdrücklich nimmt er die Stadtverwaltung in Schutz: &bdquo;Die hätten uns beim Sicherheitskonzept geholfen. Es gab aber einige andere Gründe, die eine Rolle spielen.“

Für den Zieglerlauf hätten viele Straßen gesperrt werden müssen. Und entsprechend viele Helfer hätte man haben müssen. Mehr als die 30, die schon bisher immer im Einsatz waren. &bdquo;Wir hatten so geschätzt, dass es um die 40 bis 50 hätten sein müssen - und das hätten wir nicht mal eben hinbekommen.“ Denn die Helfer hätten im Vorfeld auch noch geschult werden müssen, und es sei ohnehin schwierig, überhaupt Ehrenamtliche zu finden.

&bdquo;Wir kamen deshalb zu dem Schluss, dass es sinnvoller ist, über ein neues Konzept nachzudenken, es gründlich vorzubereiten und 2026 die Tradition fortzusetzen“, sagt Obenhaus. Was verändert werden könnte? &bdquo;Wir überlegen, ob eine andere Streckenführung möglich wäre, vielleicht in Richtung Werreanger, aber andererseits ist die Stimmung in der Innenstadt sehr gut. Da ist auch nichts entschieden.“ Das Ziel sei auf jeden Fall: &bdquo;Den Zieglerlauf soll es weiterhin geben.“

Veranstalter müssen Auflagen erfüllen Im Ausschuss für Öffentliche Ordnung und Sicherheit war Letzteres auch Thema. Schließlich war auch die Frühjahrskirmes abgesagt worden. Die Schausteller hatten die Reißleine gezogen , weil eben sie die Auflagen des Sicherheitskonzeptes hätten erfüllen müssen. Und die Vorgaben des Innenministeriums NRW seien nicht gerade gering, so Fachteamleiter Malte Begemann. Grundsätzlich seien die Veranstalter in der Pflicht, die Sicherheit zu gewährleisten. &bdquo;Wobei man auch klar sagen muss, dass sich gar nicht jedes denkbare Szenario ausschließen lässt.“

Es geht um die größtmögliche Sicherheit, dazu gehört, Amokfahrer aufhalten zu können. Für die Veranstaltungen in Lage werde ein Fragebogen entwickelt. Wie viele Personen werden erwartet? Wie groß ist die Fläche? Was ist es für eine Veranstaltung? Das seien einige der Kriterien. Anhand der Antworten werde das Ampelprinzip angewendet. Grün bedeutet, dass einfach für Sicherheit gesorgt werden kann, Gelb steht schon für mehr Aufwand und Rot dafür, dass das Risiko so groß ist, dass in Sachen Sicherheit es kaum möglich ist, etwas zu steuern.

Weil es einige bekannte Veranstaltungen im Kalender gibt, sollen in Zusammenarbeit mit Polizei und Feuerwehr Musterkonzepte entwickelt werden. Mitte des Jahres soll das alles im Paket fertig sein. Raimund Neumann (Bündnis 90/ Die Grünen) merkte an, dass es nicht besonders gut aussehe, Lastwagen an den Zugängen zu platzieren. Ob es da nicht andere Möglichkeiten geben könnte, zum Beispiel nutze Essen Betonblöcke und Eisenketten. Doch das ist aus Sicht Begemanns keine Alternative: &bdquo;Wenn ein Fahrzeug dagegen fahren würde, besteht die Gefahr, dass Betonsplitter wie Geschosse herumfliegen und Menschen verletzen.“

Gemeinschaftsanschaffung von Sperren Und zur Größe der Fahrzeuge: &bdquo;Die Fahrzeuge, die als Absperrung eingesetzt werden, müssen schwerer als 3,5 Tonnen sein. Da sind die vom Bauhof am effektivsten.“ Gleichwohl müssten diese aber auch ständig weggefahren werden können während der Veranstaltung. Das bedeutet, dass Personal der Stadt bezahlt werden muss. &bdquo;Die Rettungswege müssen jederzeit freigemacht werden können.“

Gerhard Bicker (Bündnis 90/ Die Grünen) fragte an, ob man nicht mit anderen Städten kooperieren könnte. Detmold habe spezielle mobile Sperren beim Frühlingsfest eingesetzt. &bdquo;Alle haben das Problem. Und die Zusammenarbeit im Kommunalen Ordnungsdienst klappt ja auch, da bietet sich doch an, eine gemeinsame Lösung zu suchen.“ Außerdem sei es ja gerade bei größeren Festen so, dass sie in den Veranstaltungskalendern so eingeplant würden, dass die Termine der Kommunen nicht kollidieren. &bdquo;Das ist eine Option. Da sind wir dran“, sagte Begemann.

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