Was hinter den Kündigungen bei der Stadt Lage steckt

Lage. Gefühlt gibt es eine Kündigungswelle im Rathaus und den städtischen Einrichtungen. Im Finanz- und Personalausschuss kamen die Zahlen auf den Tisch, Fachbereichsleiter Frank Rayczik ordnete sie ein.

Rayczik, der künftig als zweiter Beigeordneter den Fachbereich 3 leiten wird, vertrat noch einmal seinen &bdquo;alten Posten“. Die Zahlen aus 2023 und bis September 2024 hatte er zusammengestellt. Um die 600 Beschäftigte hat die Stadt Lage, allerdings sind dies Köpfe, nicht Stellen, wie er klar machte. &bdquo;Wir haben einige Teilzeitstellen und auch Auszubildende“, erklärte Rayczik. Und es geht auch nicht nur um Mitarbeiter in der Verwaltung, sondern unter anderem auch um Erzieher und Erzieherinnen, Reinigungskräfte, Bauhof- und Kläranlagenmitarbeiter.

2023 gab es 37 Beschäftigte, die die Stadt verlassen haben, darunter 16, die in den Ruhestand gegangen sind, 10, die gekündigt hatten, 4 denen gekündigt wurde und 6, deren Verträge ausliefen. Bis September 2024 waren es 28, davon 10 Eigenkündigungen und 7, die in Rente ausschieden.

Ausschussvorsitzende Martina Hannen (FDP) sprach davon, dass es &bdquo;gefühlt mehr Eigenkündigungen gibt als noch vor Jahren“. Im Hintergrund schwang im Ausschuss die Frage mit, ob die Stadt Lage vielleicht kein so guter Arbeitgeber ist oder die Atmosphäre im Rathaus vielleicht dazu beträgt, woanders sein Glück zu suchen.

Der Arbeitsmarkt ist offener Doch Frank Rayczik sah die Ursachen woanders. &bdquo;Vor 10 Jahren war das anders, das stimmt. Aber man muss sehen, dass sich die Zeiten geändert haben. Es gibt viele offene Stellen und mehr Möglichkeiten. Insgesamt sind es oft auch kürzere Beschäftigungsverhältnisse, die beendet werden, die Verbundenheit mit der Stadt ist nicht so ausgeprägt.“ Die genauen Gründe, die die haben, die kündigen, seien schwer im Ausschuss darzulegen, denn letztlich seien es persönliche Entscheidungen, die eben nicht offen kommuniziert würden.

Blieb die Frage, ob die Verwaltung gegensteuert - vor allem mit Blick auf die kommenden Jahre, wenn die &bdquo;Babyboomer-Generation“ in Rente geht. &bdquo;Wir bilden mehr aus, und ja, wir haben das im Blick“, sagte Rayczik. Die Stadt erschließe auch neue Berufsbilder, bilde zum Beispiel auch Gärtner aus, was früher so nicht möglich gewesen wäre. &bdquo;Es gehört ja immer dazu, dass sie auch entsprechend qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben müssen, die das können.“

Mehr Geld in größeren Kommunen Dann bleibe die Frage, ob die Auszubildenden anschließend bleiben. Generell stehe die Stadt im Wettbewerb mit anderen Kommunen, &bdquo;und wenn Sie eine große Kreisverwaltung oder größere Städte wie Bielefeld in der Nähe haben, dann ist das durchaus schwieriger zu punkten“. Schließlich orientiere sich die Entlohnung auch an der Größe der Stadt.

Angelika Schapeler-Richter (FWG/BBL) wollte wissen, ob es vielleicht auch eine Unzufriedenheit gebe, &bdquo;weil es zu wenig Chancen auf Weiterentwicklung in der Verwaltung gebe“. &bdquo;Das ist etwas spekulativ, es gibt durchaus Bewerbungen auf offene Stellen.“ Eine gute Nachricht hatte er in petto: &bdquo;Die Stelle im Klimaschutz und für die Wärmeplanung haben wir wieder besetzt.“ Schwierigkeiten gebe es im technischen Bereich, &bdquo;aber da sind wir keineswegs die einzigen, die da Probleme haben.“

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