Die große Bühne der Stadt Lage soll nicht den Eigentümer wechseln

Lage. Zehn Jahre ist die große Bühne alt, die die Stadt Lage im Bestand hat. Das sieht man ihr auch an, sie müsste mal eine neue Plane bekommen. Und eine Inspektion ist auch fällig. Um die 10.000 Euro würde das kosten. Weil es auch noch eine kleinere Bühne gibt, stellte die Verwaltung zur Beratung, sich von der großen zu trennen. Zumal es durchaus Interessenten gibt.

Der Kulturausschuss hatte sich schon einmal mit dem Thema beschäftigt, aber es waren Fragen offen geblieben. 2015 war die große Bühne für 46.334 Euro gekauft worden. Ende des Jahres stand sie noch mit einem Restwert von 16.989 Euro in den Büchern, allerdings könne man sie wegen verschiedener Gründe annähernd neutral aus dem Haushalt ausbuchen. Wollte man sie reparieren, müsste man nach Schätzung der Verwaltung um die 10.000 Euro investieren.

So weit zu den Zahlen. Die Frage stellte sich nun erneut im Kulturausschuss, was passieren soll. Beigeordneter Frank Rayczik wies ausdrücklich auf die Nebenkosten hin. Der Auf- und Abbau der &bdquo;großen“ beziehungsweise &bdquo;kleinen“ Bühne erfolgt durch den städtischen Bauhof. Pro Auf- und Abbau sowie Transport fallen circa 1000 bis 1200 Euro an Kosten an. Ein weiteres Problem sei die Lagerung. Man habe nur eine Lagerfläche, die nicht überdacht ist.

Professionelle Bands brauchen andere Bühnen &bdquo;Und wir können die große Bühne nicht für Veranstaltungen wie ,Dinner in White’ nutzen. Sie entspricht nicht dem, was große Showbands voraussetzen“, so Rayczik. Sie sei zu klein und nicht für solch eine aufwendige Technik ausgelegt. Also mietet die Stadt eine große Bühne und zahlt dafür 9500 Euro. Diese ganzen Bedenken hätten dazu geführt, darüber nachzudenken, die große Bühne los zu werden. Die Idee, statt der großen, die kleine Bühne abzugeben, um Kosten zu reduzieren, sei verworfen worden. Die kleine Bühne gehöre dem Stadtmarketing-Verein. &bdquo;Sie wurde mit Fördergeldern gekauft. Das bedeutet, es gibt eine Bindungsfrist“, sagte Rayczik.

Zwei Vereine in Lage hätten Interesse an der großen Bühne, die Schützengilde und der Karnevalsverein. Der Vorsitzende der Schützengilde, Michael Krügermeyer-Kalthoff, bekam im Ausschuss Rederecht: &bdquo;Wir haben mit dem Karnevalsverein gesprochen und würden die große Bühne übernehmen. Wir würden sie herrichten und auch an andere Vereine verleihen. Allerdings müssten die selbst für den Transport und den Aufbau sorgen.“

Die Frage aus dem Ausschuss, zu welchem Preis die Bühne den Eigentümer wechseln würde, beantwortete Frank Rayczik: &bdquo;Es geht um den symbolischen einen Euro.“ Doch im Ausschuss kamen Zweifel auf, ob die große Bühne wirklich aus der Hand gegeben werden sollte. Loren Scheibe (SPD): &bdquo;Wir haben in der Fraktion sehr unterschiedliche Meinungen dazu gehabt. Wir müssen schließlich trotzdem Bühnen für bestimmte Kulturveranstaltungen anmieten, auch wenn wir unsere große Bühne behalten. Andererseits nutzen wir sie auch nur für zwei Veranstaltungen - für das Schützenfest und Rosenmontag.“

Mehrheit stimmt gegen den Verkauf Lars Borg (SPD) hinterfragte, ob die Reparatur nicht auch günstiger werden könnte. Auch Dieter Hagedorn (CDU) fand, dass 10.000 Euro für eine Plane recht teuer seien.

Einigkeit gab es darin, die Kultur in der Stadt unterstützen zu wollen. Angelika Schapeler-Richter (FWG/BBL) sprach sich dafür aus, die große Bühne zu behalten und zu reparieren. Monika Kuhlmann (Bündnis 90/Die Grünen) ging angesichts der hohen Mietkosten für eine externe große Bühne noch einen Schritt weiter: &bdquo;Wir sollten vielleicht auch für das ,Dinner in White’ versuchen, eine Band zu bekommen, die auf unserer Bühne auftreten kann. Dann haben wir die Reparatur nach einer Veranstaltung wieder raus.“

Bei der Abstimmung sprachen sich acht Ausschussmitglieder gegen den Verkauf aus und sechs dafür, dazu gab es eine Enthaltung. Und weil das natürlich noch nicht reicht, gab es einen Folgeantrag, damit die erforderlichen Reparaturen nun auch gemacht werden können. Bei einer Enthaltung sprachen sich alle dafür aus, die erforderlichen Mittel für die Instandsetzung der großen Bühne im städtischen Haushalt bereit zu stellen.

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