Bundesbeste Modeschneiderin stammt aus Lage – das ist ihr Erfolgsweg

Lage/Herford. Mode faszinierte Stine Schmidt schon immer. Der Grund ist einfach: &bdquo;Mode kennt keine Grenzen. Man kann machen, was man will.“ Der Traum von einer Berufsausbildung in diesem Bereich wurde für die 23-jährige gebürtige Lagenserin beim Herforder Modehersteller Brax Wirklichkeit. Und nicht nur das. Ihr Abschluss war so gut, dass sie als beste Textil- und Modeschneiderin Deutschlands des Jahres 2024 ausgezeichnet wurde. Heute studiert Schmidt bereits in Nagold bei Stuttgart Fashion Management. Doch fangen wir am Anfang an.

Noch gut erinnert sich Stine Schmidt an ihren ersten Ausbildungstag bei Brax im Jahr 2021. &bdquo;Ich war überwältigt von der Größe der Näherei“, erzählt sie im Gespräch mit der Neuen Westfälischen, das am Ort des Geschehens stattfindet. Das Orientieren in den großen, lichtdurchfluteten Räumen und den langen Fluren dazwischen war eine erste Herausforderung. &bdquo;Ich musste mich erst orientieren.“

Stine Schmidt ging motiviert an die Sache heran, gezielt hatte sie sich nach ihrem Abitur in Lage bei Brax beworben. &bdquo;Ich war schon immer in der kreativen Sparte“, erzählt sie. Mit 13 absolvierte sie ihren ersten Nähkursus. Doch die Maschinen, die in der Industrie genutzt werden, sind eine ganz andere Sache. &bdquo;Hier lernen wir hauptsächlich, Hosen zu nähen.“ Das Zusammenfügen der Teile ist tägliches Geschäft.

Eigenständig Schnitte erstellen Im dritten Lehrjahr kommt dann die Schnitttechnik hinzu. Die Auszubildenden lernen, eigenständig Schnitte zu erstellen und umzusetzen sowie alle Produktions- und Schnittunterlagen selbst zu erstellen. &bdquo;Das ist sehr spannend“, schwärmt Stine Schmidt. Mit ihrer Ausbilderin Helena Braun kam sie während ihrer dreijährigen Lehrzeit bestens aus. &bdquo;Sie war total nett und lieb. Zugleich professionell, wenn es um die Arbeit ging.“

Auch die Berufsschulzeit an der Textilakademie in Mönchengladbach hat Stine Schmidt viel Freude bereitet. &bdquo;Stine gehörte zum ersten Jahrgang, der dort als Textil- und Modeschneider ausgebildet wurde“, erläutert Maik Wörmann, stellvertretender Personalleiter bei Brax. Die Schule wird vom Verband der Nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie in Münster sowie dem Verband der Rheinischen Textil- und Bekleidungsindustrie in Wuppertal betrieben.

&bdquo;Immer noch ein bisschen mehr“, das war das Motto, das sich Stine Schmidt für ihre Ausbildung gesetzt hatte. Die Auszeichnung als bundesbeste Absolventin ihres IHK-Ausbildungsgangs ist der Beweis, dass sie ihr Motto mit Bravour umgesetzt hat. Auch beim Ausbildungsbetrieb ist man auf diesen Erfolg stolz: &bdquo;Dass man als Unternehmen eine solche Urkunde bekommt, macht etwas“, sagt Wörmann.

Kaufmännische Seite kommt hinzu Das Studium der Fachrichtung Fashion Management, das Stine Schmidt nun im ersten Semester betreibt, passt gut zu ihren selbst gesteckten Ambitionen. &bdquo;Man ist nicht so festgefahren im Designbereich“, sagt die 23-Jährige. Das Studium sei &bdquo;ganz anders als die Ausbildung. Es gibt mehr Kaufmännisches.“ Zugleich helfe die Ausbildung, sich im Studium schneller zurechtzufinden. &bdquo;Wir ermöglichen auch, in ein anderes Berufsbild hineinzuschauen“, klärt Wörmann auf. Wer Interesse zeige, könne etwa auch erste Erfahrungen im Vertrieb sammeln.

Bis Ende März ist Stine Schmidt nun während der Semesterferien für einige Wochen wieder bei Brax in unterschiedlichen Stellen aktiv. &bdquo;Ich werde eingesetzt, wo man mich braucht. Aktuell darf ich nähen“, sagt Stine Schmidt mit einem Lächeln. Da kommt sie wieder durch, jene Begeisterung, die es braucht, um im Beruf Besonderes leisten zu können. &bdquo;Wie sagt man: Kleider machen Leute. Und das stimmt auch.“

Für die Branche werben Maik Wörmann nickt und zeigt sich froh, dass man bei Brax seit ein paar Jahren wieder steigende Bewerberzahlen für die Ausbildungsberufe verzeichnen kann. &bdquo;Wir bilden aus, um für die Branche zu werben“, sagt der stellvertretende Personalchef. Zurzeit biete man bei Brax insgesamt zehn Ausbildungsgänge an. Die Bandbreite reicht vom Industriekaufmann über Lagerlogistiker, Elektroniker für Betriebstechnik, Kaufmann für E-Commerce, unterschiedliche Ausrichtungen des Fachinformatikers bis hin zum Berufsbild des Textil- und Modeschneiders (alle Ausbildungsgänge stehen M/W/D offen).

Die Ausbildungsgänge zum Textil- und Modeschneider seien gefragt, weiß Wörmann. So wie es seinerzeit auch bei Stine Schmidt war. Wohin es sie genau beruflich zieht, hat sie noch nicht endgültig entschieden. Aber: &bdquo;Ich könnte mir vorstellen, hierher wieder langfristig zurückzukehren.“ Mit diesem Ansinnen hat sie bei Maik Wörmann gute Karten. Er sagt: &bdquo;Ihr Weg ist eine Erfolgsgeschichte. Wir würden sie gerne weiterschreiben.“

Bundesbeste Modeschneiderin stammt aus Lage – das ist ihr Erfolgsweg

Zwischen Tütenrascheln und Tannenduft: Wie die Bahnhofsmission in Lage hilft

Feuer in Mehrfamilienhaus in Lage - Polizei rettet Mann aus verqualmter Wohnung

Tiere im Beweidungsprojekt Müssen können bald von Plattformen aus betrachtet werden

Täter stehlen in Lage Kupfer

Betreuungsproblem an der Grundschule Heiden? Eltern stellen Bürgerantrag

Mehrere Fächer einer Paketstation in Müssen wurden aufgebrochen

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €