Lage. Eine Ausstellung mit 22 Kunstwerken von Flüchtlingen aus der Notunterkunft (NUK) in Hörste präsentiert das Lagenser Bürgerbüro bis Ende Juni im Rathaus.
Die Kunstwerke sind laut Pressemitteilung des Malteser Hilfsdienstes während eines ehrenamtlichen Kurses „Künstlerisches Gestalten“ entstanden, der zweimal pro Woche von der Kunstpädagogin Sigrid Pöppelmann-Terwey und der Umfeldmanagerin der Malteser, Johanna Neugebauer, geleitet wird. Die Malteser kümmern sich im Auftrag der Bezirksregierung Detmold um die Bewohner der Unterkunft.
Vielfalt und Kreativität
„Die Ausstellung zeigt die Vielfalt und Kreativität der Teilnehmer, die ohne Vorkenntnisse und unter unterschiedlichen Voraussetzungen an den Kursen teilgenommen haben“, schreiben die Malteser. Kunst diene hier als Mittel zur Überwindung der Sprachlosigkeit und zur Ausdrucksfähigkeit.
Die Bilder wurden in dem künstlerischen Druckverfahren „Gelli Druck“ (Gelantine Platten mit Farbe) erstellt. Auch Blätter, Strohsterne, Verpackungsfolie, Netze, Fäden und Federn kamen zum Einsatz. Die farbenfrohen, expressiven und ästhetischen Bilder sind als Fotografien zu sehen.
Gudrun Kopp, Vorsitzende der aktiv Gruppe Hörste, dankte für die Unterstützung aus dem Lagenser Rathaus: „Frank Rayczik von der Fachgruppe Kultur und Diemo Dölle von der Fachgruppe Soziales haben uns geeignete Räume für die Ausstellung zur Verfügung gestellt.“
Es geht nicht um Leistung
„Ohne den Einsatz von Sigrid Pöppelmann-Terwey und Malteser-Mitarbeiterin Johanna Neugebauer wären Angebote wie das ,Kreative Gestalten’ nicht möglich“, erklärt der Malteser Hilfsdienst. Während die Kunstpädagogin seit gut einem Jahr immer neue Ideen für die künstlerische Arbeit entwickele, stehe Johanna Neugebauer im ständigen Austausch mit den Bewohnern und lade sie ein, die zusätzlichen Angebote wahrzunehmen. „Nicht jeder traut sich sofort zu, bei einem Kunstprojekt mitzumachen, aus Angst, nicht gut genug zu sein. Doch bei unserem Angebot geht es nicht um Leistung, sondern um Gemeinschaft. Im Nachhinein war jeder Teilnehmer stolz auf seine Ergebnisse“, wird Neugebauer zitiert.
Ziel der Ausstellung ist es laut Pressemitteilung der Malteser, für eine positive Wahrnehmung in der Bevölkerung zu sorgen - und zu zeigen, dass die Bewohner der Notunterkunft gemeinsam Schönes schaffen und sich kreativ betätigen. Während die Malteser für die Anschaffung der Materialien zur künstlerischen Arbeit gesorgt haben, hat die aktiv Gruppe Hörste die Rahmen und Fotodrucke finanziert.
Die Ausstellung soll später noch an anderen Orten gezeigt werden.