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Ausstellung

Neue LWL-Schau erforscht in Lage postdigitale Arbeitswelt

Lage. Die Sonderausstellung „Post Digital Work – Was ist Arbeit im Zeitalter des Postdigitalen?“ wird am Freitag, 13. Juni, 17 Uhr, im LWL-Museum Ziegelei Lage des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) eröffnet.

„In Zusammenarbeit mit der Hochschule Bielefeld ist eine Ausstellung entstanden, die sich mit der Veränderung der Arbeit in der postdigitalen Ära auseinandersetzt“, schreibt der LWL in der Einladung.

Was ist Arbeit im Zeitalter des Postdigitalen?

Die Ausstellung widme sich den Transformationsprozessen gegenwärtiger und zukünftiger Arbeit. „Post-Digital“ beschreibe eine Gegenwart, in der digitale Technologien nicht mehr als neu wahrgenommen werden, sondern die Arbeitswelt selbstverständlich durchdringen – einerseits in Fortsetzung industrieller und kapitalistischer Logiken, zugleich aber auch durch neue, unsichtbare und entgrenzte Formen von Arbeit. Es geht nach Angaben des LWL um Fragen wie: Was ist Arbeit im Zeitalter des Postdigitalen? Welche Tätigkeiten bleiben unsichtbar, obwohl sie die Grundlage unseres Alltags, unserer Infrastrukturen und digitalen Systeme bilden?

Im Mittelpunkt stehen Filme über digital kontrollierte, spekulative und gesellschaftlich marginalisierte Arbeitsfelder. Die Videos und Medieninstallationen stammen von Studenten der Studienrichtung Digital Media and Experiment am Fachbereich Gestaltung der Hochschule Bielefeld (HSBI). Als künstlerisches Forschungsprojekt untersuchen sie, wie sich postdigitale Arbeit ästhetisch erfassen, hinterfragen und sichtbar machen lässt.

Schwer fassbare Dynamiken

In filmischen und fotografischen Miniaturen setzen sich die Studenten mit schwer fassbaren Dynamiken einer globalisierten und techno-kapitalistischen Arbeitswelt auseinander. „Ihre individuellen Perspektiven spiegeln sich in einer Vielfalt von Ansätzen und Bildsprachen wider – eine multiperspektivische Annäherung an das, was heute und morgen als ,Arbeit’ verstanden wird. Die ausgestellten Arbeiten machen sichtbar, wie stark Bilder unsere Wahrnehmung prägen; sie transportieren Bedeutung, Macht und Emotion. Am Ende bleibt die Frage: Wer entscheidet, was sichtbar wird – die Menschen, die Maschinen oder die Bilder selbst?“, erklärt Projektleiterin Professorin Claudia Rohrmoser abschließend.

Die Ergebnisse des Studienprojekts werden bei der Eröffnung am Freitag, 13. Juni, 17 Uhr, vorgestellt. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist bis zum 30. September zu sehen.

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