Lage. Die Starkregenereignisse der vergangenen Jahre haben es immer wieder gezeigt: Der Klimawandel schreitet stetig voran. Die Folgen sind neben Überschwemmungen auch lange Dürreperioden, extreme Temperaturen und ein Rückgang der Artenvielfalt. Umso wichtiger ist es, dass sich Kommunen wappnen und Ideen entwickeln, wie sich zumindest die Auswirkungen besser in den Griff kriegen lassen. Die Stadt Lage sucht sich dafür Unterstützung und wird von 2026 bis 2028 am Projekt „Klimaresiliente Region OWL“ der OWL GmbH, des Fraunhofer-Instituts, der Technischen Hochschule OWL und der Fachhochschule des Mittelstands teilnehmen. Der Rat hat das in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Der Eigenanteil beläuft sich auf 2000 Euro im Jahr. Das Projekt bietet Kommunen über drei Jahre hinweg gezielte Unterstützung, um Strategien und Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu entwickeln, heißt es dazu in der Beschreibung. Es soll einen wichtigen Beitrag leisten, um die Region auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten und damit die Lebensgrundlagen für die Menschen zu sichern, die hier leben. Starkregen- und Hochwasserereignisse sowie Hitze- und Dürreperioden machen nicht an kommunalen Grenzen halt. Ziel des Projektes ist daher, die Zusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch zwischen Kreisen, Kommunen, Forschungseinrichtungen und weiteren Akteuren in der Region zu stärken, schreibt auch die Stadt in ihrer Beschlussvorlage. Bei einem Auftakttermin im Sommer seien die Beteiligungsmöglichkeiten und der Nutzen für die Kommunen vorgestellt worden. Fachveranstaltungen, Exkursionen, Kooperationen Aber wie soll das genau aussehen? Dafür stehen den Kommunen Angebote aus verschiedenen Bausteinen zur Verfügung. Zunächst geht es um die stärkere Vernetzung und interkommunale Zusammenarbeit in OWL, und zwar in Form eines „aktiven Netzwerkes für den Erfahrungsaustausch zwischen Kommunen und Kreisen zur Klimafolgenanpassung“, wie es in der Projektbeschreibung heißt. Möglich sind außerdem Teilnahmen an Fachveranstaltungen und Exkursionen zur Weiterbildung und regionalen Vernetzung sowie die Möglichkeit zur Mitwirkung an Pilotprojekten. Außerdem sollen neue Kooperationsmodelle entwickelt und erprobt werden. Die teilnehmenden Kommunen sollen außerdem eine bedarfsgerechte Unterstützung und Zugang zu „innovativen Werkzeugen und regionalen Daten“ bekommen, heißt es weiter. So soll individuell ermittelt werden, was in den Kommunen gebraucht wird und vor welchen Herausforderungen sie jeweils stehen. In die Projektentwicklung können dann eigene Fragen und Anforderungen mit eingebracht werden. Die Kommunen können außerdem auf regionale Geodaten, Projektergebnisse und Planungsunterlagen zurückgreifen, erhalten Hilfe bei der Entscheidung über Investitionen und können vorhandene Ergebnisse in ihre eigenen Systeme, wie digitale Zwillinge oder Dashboards, einbauen. Dafür wird ein sogenannter Klimaspeicher aufgebaut, eine Datenbank, die die Informationen aus den Projekten und aktuelle Daten aufbereitet. Bürger müssen mitgenommen werden Den Bürgerinnen und Bürgern Dinge vorzuschreiben, wird jedoch nicht funktionieren. Darüber sind sich auch die Projektverantwortlichen im Klaren. Daher lautet ein weiterer Baustein: Förderung von Akzeptanz und Beteiligung. Er soll dafür sorgen, dass Bevölkerung und Wirtschaft für die Folgen des Klimawandels sensibilisiert werden, und zwar indem sie eingebunden werden in verschiedenste Formate und Aktionen. Am Ende steht die Verbesserung der regionalen Klimaresilienz und Vorsorge. Know-how soll gebündelt, die Region auf Grundlage von Daten an den Klimawandel angepasst werden. Es soll ein „regionales Raumbild“ erarbeitet werden, das Risiken, Chancen und Handlungsbedarfe sichtbar macht und Gefahren frühzeitig erkennt. Außerdem sollen Maßnahmen entwickelt werden, die die Auswirkungen von Schäden durch Starkregenereignisse reduzieren oder sogar ganz vermeiden. Liegt der entsprechende Förderbescheid vor, geht es für die Stadt zum 1. Januar 2026 los. Mit dabei sind aus Lippe übrigens auch Kalletal, Schlangen, Leopoldshöhe und Oerlinghausen.