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In Lemgo und Kalletal sammeln Sensoren Daten über Niederschlag und Pegelstand

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Das Dashboard geht online, das Hochwasserwarnsystem sammelt Daten. Den Startknopf drücken (von links) Edgar Schlinkmeier (Gemeinde Kalletal), Michaela Lehnert (OWL IT), Steffen König (Alte Hansestadt Lemgo), Mario Hecker (Gemeinde Kalletal), Olaf Kapelle (Gemeinde Kalletal), Markus Baier (Alte Hansestadt Lemgo), Dennis Ortmeier
(Alte Hansestadt Lemgo), Nicole Baeumer (digital.interkommunal), Hauke Hillebrenner (Stadtwerke Lemgo), Michaela Lödige (Fraunhofer IOSB-INA) und Martin Wieczorek (OWL IT). - © Fotorechte: Stadt Lemgo
Das Dashboard geht online, das Hochwasserwarnsystem sammelt Daten. Den Startknopf drücken (von links) Edgar Schlinkmeier (Gemeinde Kalletal), Michaela Lehnert (OWL IT), Steffen König (Alte Hansestadt Lemgo), Mario Hecker (Gemeinde Kalletal), Olaf Kapelle (Gemeinde Kalletal), Markus Baier (Alte Hansestadt Lemgo), Dennis Ortmeier (Alte Hansestadt Lemgo), Nicole Baeumer (digital.interkommunal), Hauke Hillebrenner (Stadtwerke Lemgo), Michaela Lödige (Fraunhofer IOSB-INA) und Martin Wieczorek (OWL IT). (© Fotorechte: Stadt Lemgo)

Kalletal/Lemgo. Mittlerweile kennt jeder jemandem, dem schon mal aufgrund von Hochwasser der Keller vollgelaufen ist, oder man hat selbst bereits einen solchen Unglücksfall miterlebt. Doch wie kann man sich schützen? Ein spezielles Warnsystem mit Sensoren an Hauswänden und Gewässern soll helfen.

„Die Starkregenereignisse werden in Zukunft wahrscheinlich häufiger. Der wesentliche Grund dafür ist die Beschleunigung desKlimawandels. Hinzu kommt, dass unsere moderne Infrastruktur versiegelt ist mit festen Wegen, Häusern und großen ausgebauten Plätzen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Der viele Regen, der nach einer längeren Dürreperiode auf die Erde prassele, flute im Nu Kanäle, Regenrinnen wie Rückhaltebecken und suche sich entsprechend andere Wege.

Wichtig sei es, rechtzeitig gewarnt zu werden, um Hab und Gut in Sicherheit bringen zu können. Genau das sei eines vonvielen Themen des Modellprojektes Smart City, das unter dem Namen digital.interkommunal für die Kommunen Kalletal und Lemgo gemeinsame smarte Lösungen für regionale Bedarfe entwickle.

Das Hochwasserinfosystem gehört dazu. Kleine Sensoren seien an Hauswänden und Gewässern in Kalletal und Lemgo installiert worden.

Dashboard zeigt die Daten

„Ihre Aufgabe ist es, die eintreffenden Informationen, wie Niederschlagsmenge und Pegelhöhe, digital aufzunehmen. Auf diese Weise lassen sich die Werte schnell und leicht versenden.“ So gebe es ein regelmäßiges Update der hiesigen Bedingungen.

Für Kalletal sei ein Dashboard des Hochwasserinfosystems online unter dem Menüpunkt „Leben in Kalletal“ verfügbar, welches auch über die Kalletal-App zugänglich ist. Diagramme und Grafiken erleichterten zudem das schnelle Erfassen der Daten.

Aktuell befinde sich das Dashboard noch in einer Arbeitsversion. „Verbindliche Warnungen können daher nicht ausgegeben werden“, heißt es weiter. Für Lemgo sei ein solches Dashboard ebenfalls in der Entwicklung. „Sobald genügend Daten, auch mithilfe umliegender Kommunen, gesammelt wurden, lassen sich aus diesen auch Prognosen für Hochwasser ableiten.“

Das Hochwasserinfosystem sei nicht nur für Kalletal und Lemgo ein wichtiges System, sondern auch Kommunen in ganz Deutschland sollen im nächsten Jahr schon auf die Software zugreifen können.

Modellprojekt wird ausgezeichnet

Auf der Messe KommDIGITALE in Bielefeld wurde das Hochwasserinfosystem des Smart City Modellprojekts digital.interkommunal ausgezeichnet. Diese Auszeichnung sei für die Beteiligten, die so lange an dem System gearbeitet haben, eine tolle Belohnung, so Kalletals Bürgermeister Mario Hecker.

Die Grundlage für die Übertragung der Daten aus dem Kalletal und Lemgo bildete das sogenannte LoRaWAN-Netzwerk, das durch die Stadtwerke Lemgo und die Kommunenausgebaut wurde. Zudem haben digital.interkommunal und das Fraunhofer IOSB-INA gemeinsam an der Umsetzung des ersten Arbeitspakets für das Hochwasserinfosystem gearbeitet.

Neben der Kooperation von Kalletal und Lemgo sindauch Barntrup und Dörentrup beteiligt, weitere Kommunen wie Detmold und Blomberg seien ebenso im Gespräch für ein gemeinsames Wirken.

„Je mehr Kommunen bei dem Projekt mitmachen, desto genauer kann man in Zukunft Hochwassergefahren berechnen“, betonte Nicole Baeumer, Projektleiterin von digital.interkommunal. Viele Smart Cities befassen sich mit derselben Thematik, so Baeumer, jedoch mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Weitere Informationen über das Hochwasserinfosystem gibt es auf der Internetseite digital-interkommunal.de. Wer Kontakt aufnehmen möchte, kann sich unter info@digital-interkommunal.de oder auf Instagram und Facebook an dasSmart City Team wenden.

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