Lemgo. Angesichts von vierstelligen Rechnungen, in mindestens einem Extremfall soll sie sogar fünfstellig ausfallen, stößt der Straßenausbau im Sommerhäuschenweg nicht unbedingt auf Gegenliebe bei den Anwohnern. Sie hatten sich sogar mit Bitte um Verzicht oder wenigstens Aufschub an die Stadt gewandt. Mittlerweile ist die Baumaßnahme beschlossen, sie könnte aber günstiger werden.
Das stellt Walter Albrecht, Bauleiter im Team des städtischen Straßen- und Entwässerungsbetriebes (SEL), in Aussicht. Der Grund: Zunächst sollte der Sommerhäuschenweg nur bis zum Kerksiek neu gemacht werden. Inzwischen plant die Stadt die großflächige Erneuerung allerdings bis hinab zum Leeser Weg, da die Kanaltrasse umgelegt werden muss. Mehr neuer Asphalt gleich niedrigere Anliegerbeiträge? Wie passt das zusammen? Die Antwort hat Walter Albrecht: Nach seiner Auskunft setzt die Stadt darauf, wenn sie ein längeres Stück Straße ausschreibt, den einzelnen Meter günstiger zu bekommen. Und da die Etappe zwischen Kerksiek und Leeser Weg als Wirtschaftsweg eingestuft wird, muss sie von der Stadt, sprich vom Steuerzahler, finanziert werden.
An dem Abschnitt, den die SEL auf die Anlieger abwälzt, ändert sich in Länge nichts – ein günstigerer Meterpreis könnte deshalb auf die Endrechnung durchschlagen. Anlieger Wolfgang Jäger, der sich als Wortführer der Anlieger eingesetzt hatte, begrüßt es, „dass die Stadt bemüht ist, dass es günstiger wird". Jäger weiter: „Es sind doch teils hohe Summen, die da zusammen kommen werden."
Einen weiteren Nebeneffekt könnte der bessere Ausbau des unteren Stücks des Sommerhäuschenwegs haben, so die Hoffnung Jägers: Gewerbetreibende und Landwirte, die zu ihren Feldern wollen, könnten die dadurch attraktivere Anfahrt von Norden wählen und den bebauten Bereich vom Durchgangsverkehr entlasten.
Insgesamt müssten sich die Anwohner allerdings auf eine etwas längere Bauzeit einstellen. Denn laut Albrecht wird die Maßnahme in Abschnitten an Firmen vergeben. Nächste Woche gehe die erste Ausschreibung dazu raus, im Herbst soll dann die komplette Oberfläche abgefräst werden. Bevor am Ende neu asphaltiert wird, müssen Autofahrer mit einer lediglich befahrbar geschotterten Straße leben. Dazu hat sich der Beginn der Maßnahme bereits verschoben. Albrecht verweist hierzu auf die komplizierte Planung und die erstmalig mögliche Abstimmung zu der „Nordumgehung", die direkt nebenan durch das Ilsetal führen soll. Bauleiter Walter Albrecht geht folglich davon aus, dass der Sommerhäuschenweg erst im kommenden Jahr komplett fertig werden wird.