Brüntorf wird bienenfreundlicher

Lemgo-Brüntorf. Biotopgestaltung, Arten- und Naturschutz: Seit vielen Jahren engagieren sich die Jagd- und Naturfreunde Brüntorf (JNB) im Austausch mit den Naturschutzverbänden für Tiere und Pflanzen. In diesem Jahr liegt der Fokus auf dem Insektenschutz.

Auf mehr als 600 Metern Länge haben die Brüntorfer Jäger Waldränder insektenfreundlich gestaltet. Aus altem Astmaterial haben die JNB Totholzhaufen und Trockenhecken mit lebenden Pfählen aus Weidenästen angelegt. Sie setzten etwa 1.000 Pflanzen – vorwiegend blühende, insektenfreundliche Stauden-, Strauch- und Baumarten. &bdquo;Für mich als Forstwissenschaftler war es ein besonderes Anliegen, hiermit auch seltene Strauch- und Baumarten fördern zu können", erklärt Rudolf Alteheld.

Michael Sander wiederum erlebe als Jäger und Reiter die negativen Veränderungen in der Natur hautnah. Eine solche Aktion gegen den Artenschwund und für die Insektenvielfalt &bdquo;hat mich gleich begeistert". Manuel Oertel sei auch wichtig, dass die Bürger &bdquo;diese Form des Naturschutzes täglich wahrnehmen", und hofft auf Nachahmer.

Mit diesem Projekt soll sich die Lebensgrundlage von nützlichen Insekten wie Bienen, Hummeln sowie Tag- und Nachtfaltern verbessern. &bdquo;Viele versteckt lebende Tierarten habe ich früher gar nicht wahrgenommen", sagt John Krikor. Neben den Insekten werden Waldrandbewohner wie Erdkröten, Haselmäuse, Mauswiesel, Waldeidechsen, Fledermäuse und viele Vogelarten durch die Aktion zusätzliche Nahrung, Versteck- und Brutmöglichkeiten bekommen. Auch Dmitrij Wiebe sei lange nicht bewusst gewesen, &bdquo;wie viele Pflanzenarten in einem natürlichen Waldrand vorkommen können und auch sollten".

Arbeiten im "Schichtsystem" mit viel räumlichem Abstand Die Pflanzaktion sollte Anfang April eigentlich mit tatkräftigen Helfern stattfinden, viele hatten sich angemeldet. Doch nun seien die Arbeiten in einer Art &bdquo;Schichtsystem" mit entsprechendem räumlichen Abstand über die Bühne gegangen, wie es in einer Mitteilung der Jagd- und Naturfreunde heißt.

Die Pflanzen wurden außerdem mit etwa 2.000 sogenannten Tonkinstäben aus Schilf umweltschonend vor Wildschäden geschützt und wegen der Trockenheit mit mehr als 1.000 Litern Wasser angegossen. &bdquo;Das war wirklich schweißtreibender Naturschutz, hat aber ganz viel Spaß gemacht", sagt Roberto Puppis lachend.

Unterstützt wurden die JNB von der Kreisjägerschaft Lippe und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Lippe sowie Förster Christopher Kroos und Landwirt Elmar Prött, der die anliegenden Ackerflächen bewirtschaftet. &bdquo;Naturschutz funktioniert nur im Einklang mit der Natur. Das gilt aber auch für die handelnden Personen, denn nur gemeinsam können solche Projekte erfolgreich gestemmt werden", weiß Rudolf Alteheld.

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